begabungsfördernder natur- wissenschaftlicher unterricht mit ... - ÖZBF
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Die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung löste auch viele negative Reaktionen aus.<br />
Eine Schülerin beschrieb es folgender Maßen: „Zeiteinteilung ist bei Dalton alles! Es<br />
kann sehr angenehm sein, es kann auch die reine Hetzerei sein, wenn es schief<br />
geht!“. Ein zweiter Schüler meinte: „Das Konzept des Dalton-Planes sollte nicht der<br />
Zeitdruck sein!“<br />
Die Assignments erforderten viel Disziplin. Ein Schüler meinte, man müsse sich zumindest<br />
am Anfang einen genauen Zeitplan machen, das wäre aber nicht einfach,<br />
weil man nicht genau wisse, was auf einen zukomme.<br />
Eine andere Schülerin beschrieb die Neigung ihrer Mitschüler/innen, die Aufgaben<br />
zeitlich nach hinten zu verschieben, weil sie glaubten „sie packen es eh noch und einige<br />
haben dann die Nächte durchgemacht“, etwas was in ihrer Klasse aber auch im<br />
Regel<strong>unterricht</strong> öfters passiere.<br />
Durch die Assignments könnte man aber auch lernen, besser <strong>mit</strong> der freien Zeiteinteilung<br />
umzugehen. Eine Schülerin sagte: „Manche machen das halt immer ganz am<br />
Schluss und davor nichts und das kann schon was bringen, dass man jetzt dann<br />
mehr weiß, wie man seine Zeit einteilt oder so“.<br />
Wenn man nur in den Unterrichtseinheiten arbeitete, sei es laut einer Schülerin<br />
schwer gewesen, einen Einser zu bekommen. Ihrer Meinung nach sollte man nicht<br />
gezwungen sein, zu Hause für das Assignment zu arbeiten.<br />
Eine Schülerin beklagte, dass sechs Schüler ein wortgleiches Assignments abgegeben<br />
hätten, weil sie sich total <strong>mit</strong> der Zeit verschätzt hätten und fand das unfair, da<br />
es genau so benotet wurde wie die Einzelarbeiten.<br />
Eine Schülerin kritisierte die lange Wartezeit bei den Experimenten, auf die nicht<br />
verwiesen worden war.<br />
Die Dalton-Phasen wären sehr arbeitsintensiv, daher wollten die Schüler/innen nicht<br />
immer so <strong>unterricht</strong>et werden. Ein bis zwei Mal pro Semester wäre es aber durchaus<br />
interessant.<br />
5.2.2 Eigenständigkeit<br />
Einige der Schüler/innen hatten bereits in anderen Schulen oder anderen Fächern<br />
Arbeitsaufträge erhalten, die sie selbständig und <strong>mit</strong> freier Zeiteinteilung lösen mussten.<br />
Keiner der Schüler/innen hatte jedoch schon einmal so lange frei gearbeitet.<br />
Ganz neu war für die Schüler/innen auch, dass keine Anwesenheitspflicht im Unterricht<br />
bestand.<br />
Alle Schüler/innen hoben das selbständige Erarbeiten des Stoffes als positiv hervor.<br />
„Es ist was anderes, man muss selbst nachdenken, es wird einem nicht auf dem<br />
Tablett serviert“. Eine Schülerin aus dem neusprachlichen Zweig meinte, sie könne<br />
selber so viel wie möglich machen und dann andere um Hilfe fragen. Die Schüler/innen<br />
fühlten sich also durch das eigenständige Arbeiten nicht allein gelassen, sie<br />
könnten sich gegenseitig helfen bzw. professionelle Hilfe durch die Lehrperson in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Die meisten Schüler/innen waren sich auch einig, dass man sich einen selbst erarbeiteten<br />
Stoff auch länger merken würde. Nur ein Schüler meinte, dass der höhere<br />
Lerneffekt von unterschiedlichen Lerntypen abhängig wäre.<br />
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