begabungsfördernder natur- wissenschaftlicher unterricht mit ... - ÖZBF
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6 INTERPRETATION, REFLEXION UND AUSBLICK<br />
6.1 Lernerperspektive<br />
Ingesamt haben den SchülerInnen die Daltonphasen gut bis sehr gut gefallen, nicht<br />
zu letzt weil das relativ hohe Maß an Arbeit durch Zufriedenheit <strong>mit</strong> dem Lernprozess<br />
und Lernergebnis (Wissen, aber auch durchwegs gute Noten) belohnt wird. Zitat einer<br />
SchülerInnenrückmeldung: „Stolz nach Abgabe jeder Einheit“. Das Lernen wird<br />
intensiver erlebt. Die SchülerInnen entdecken Neues an sich selbst. Beispielsweise<br />
wurde jemandem bewusst, dass er/sie „auch allein effektiv an Themen arbeiten<br />
kann, an die [er/sie sich] vorher nicht herangetraut hätte“. Oder dass „ich doch nicht<br />
so unbegabt in Naturwissenschaften bin, wie ich vorher dachte“.<br />
6.1.1 Selbstständigkeit, Selbsttätigkeit, Selbstverantwortlichkeit<br />
Die Ergebnisse der internen und externen Evaluation zeigen, dass diese Aspekte<br />
sehr stark durch die Methodik gefördert werden. Die SchülerInnen nehmen diese Anforderungen<br />
bewusst wahr und nennen dies auch auf die Frage, wie und was ihnen<br />
an den Phasen gefallen/nicht gefallen hat. Die Selbstständigkeit und –<br />
verantwortlichkeit wird durch verstärkte Gruppen- und Teambildung im Lernprozess<br />
von den Lernenden gegenseitig gestärkt. Es ist markant, dass mehr als zwei Drittel<br />
der SchülerInnen die Aufgaben in Teams und Gruppen bearbeitet haben und dabei<br />
die Bedeutung des gemeinsamen Arbeitens auf das Ergebnis und den Sozialprozess<br />
ganz bewusst wahrgenommen haben. Dazu drei Zitate aus den Rückmeldungen:<br />
„Gemeinsam ist man besser und produktiver“; Gelernt, welche Bedeutung es hat<br />
„sich auf seine MitarbeiterInnen verlassen zu können“ und „Rücksichtnahme gelernt“.<br />
Im Rahmen der Interviews haben die SchülerInnen auch Vorteile der Eigenständigkeit<br />
zum Ausdruck gebracht:<br />
- der Stoff wird länger behalten<br />
- selbst erarbeitete Unterlagen vorteilhafter für Matura<br />
6.1.2 Timemanagement<br />
Die Evaluation hat eindeutig ergeben, dass die SchülerInnen durch die Daltonmethodik<br />
vor allem Zeitmanagement, Arbeitsaufteilung, und Selbstorganisiation gelernt haben<br />
und dies nun auch besser können. Dies ist also neben der Eigenverantwortlichkeit<br />
eine der größten Vorzüge dieser Pädagogik. Die „freie Arbeitseinteilung“ ist den<br />
meisten SchülerInnen ein großes Anliegen und ist der am häufigsten genannte<br />
Grund, warum ihnen die Phasen besonders gut gefallen haben. Besonders die Möglichkeit<br />
das eigene Arbeitstempo wählen zu können, fördert den Lernprozess und<br />
führt zu einem befriedigenderem Ergebnis.<br />
Das Entdecken seines bisherigen Timemanagments und das Erlernen einer Optimierung<br />
desselben löste aber auch negative Reaktionen aus und wird als unangenehm<br />
empfunden. Schwierigkeiten ergeben sich dabei auch bei der Teamarbeit, wenn die<br />
Partnerin/der Partner sich in der Zeit verschätzt oder die Aufgabe aufschiebt.<br />
Aber gerade diese Auseinandersetzung der Lernenden <strong>mit</strong> den eigenen Schwächen<br />
und Stärken, <strong>mit</strong> den Vermeidungsstrategien und den Methoden, wie andere Men-<br />
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