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Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik

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Mit den Äquivalenzen<br />

1. (P Q) P Q<br />

Gr<strong>und</strong>begriffe <strong>der</strong> Aussagenlogik 27<br />

2. P P<br />

läßt sich die Konjunktion durch die Disjunktion <strong>und</strong> umgekehrt die Disjunktion durch die<br />

Konjunktion ersetzen.<br />

1. (p q)<br />

2. (p q) mit {p/p, q/q}<br />

3. ((p q)) mit (P Q) P Q, wenn P = p <strong>und</strong> Q = q<br />

4. p q, wegen P P, wenn P =p q<br />

Damit ist auch gezeigt, daß (P Q) P Q, <strong>und</strong> zwar auf rein syntaktischem Weg,<br />

ohne die Wahrheitswerte einzeln zu prüfen.<br />

Die beiden Äquivalenzen<br />

(3.20.) (a) (P Q) P Q <strong>und</strong><br />

(b) (P Q) P Q<br />

die mithilfe <strong>der</strong> Negation einen systematischen Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Konjunktion<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Disjunktion herstellen, sind als die Gesetze von De Morgan bekannt.<br />

Äquivalenzen zwischen Ausdrücken lassen sich auch per Definition einführen, wobei jedoch<br />

gleichzeitig zusätzliche syntaktische Mittel eingeführt werden. Man betrachte beispielsweise<br />

den Fall <strong>der</strong> wechselseitigen Implikation Wenn p dann q, <strong>und</strong> wenn q dann p: p q q p.<br />

Diese Formel hat folgende Wahrheitswerte:<br />

p q q p<br />

w w w w w w w<br />

w f f f f w w<br />

f w w f w f f<br />

f w f w f w f<br />

Sie hat eine beson<strong>der</strong>e Eigenschaft insofern sie genau dann wahr ist, wenn die elementaren<br />

Teilaussagen jeweils den gleichen Wahrheitswert aufweisen. Es ist daher sinnvoll, sie als<br />

eigenständige Wahrheitsfunktion zu betrachten <strong>und</strong> durch einen eigenen Funktor zu<br />

bezeichnen. Die Funktion P Q wird BIKONDITIONAL aber auch ÄQUIVALENZ genannt. 16<br />

Definition 3.11. Bikonditional (Äquivalenz)<br />

Das BIKONDITIONAL (die ÄQUIVALENZ) ist definiert durch:<br />

P Q : P Q Q P<br />

Sind P <strong>und</strong> Q <strong>logische</strong> Formeln, so ist das BIKONDITIONAL P Q eine WAHRE<br />

Aussage, wenn P <strong>und</strong> Q den gleichen Wahrheitswert haben, an<strong>der</strong>nfalls ist es eine<br />

FALSCHE Aussage. Dem entspricht folgende Wahrheitstabelle:<br />

16 Die Formeln P Q <strong>und</strong> P Q hängen zwar miteinan<strong>der</strong> zusammen, sind jedoch verschieden zu<br />

interpretieren. P Q behauptet, daß P <strong>und</strong> Q unter den gleichen Bedingungen wahr o<strong>der</strong> falsch sind, d.h. daß<br />

f(P)=f(Q), wenn f eine Bewertungsfunktion ist. Für dir Formel P Q hingegen gilt, daß sie genau dann wahr<br />

ist, wenn P <strong>und</strong> Q den gleichen Wahrheitswert haben, d.h. f(P Q)=<br />

w gdw f(P) <br />

<br />

<br />

f, sonst<br />

f(Q)

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