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Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik

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38 Kapitel 3<br />

Abtrennregel<br />

Die am häufigsten verwendete Schlußregel ist die ABTRENNREGEL mit dem traditionellen<br />

Namen modus ponens (genauer modus ponendo ponens) <strong>und</strong> hat die Form<br />

(3.28.) p q<br />

p<br />

q<br />

Die Gültigkeit dieses Schlusses setzt voraus, daß die Formel (p q) p q eine Tautologie<br />

ist. Dies kann auf verschiedene Weise gezeigt werden.<br />

1. Durch eine Wahrheitstafel<br />

p q p q (p q) p (p q) p q<br />

w w w w w<br />

w f f f w<br />

f w w f w<br />

f f w f w<br />

2. Indirekt durch die Annahme, daß die Formel nicht tautologisch sei, wobei die Berechnung<br />

<strong>der</strong> Wahrheitswerte zu einem Wi<strong>der</strong>spruch führt<br />

( p q ) p q<br />

w w w w w f f<br />

Die Annahme, daß <strong>der</strong> Schluß keine Tautologie ist, führt zu dem Wi<strong>der</strong>spruch, daß q<br />

gleichzeitig wahr <strong>und</strong> falsch sein müßte.<br />

3. Durch Vereinfachung mit Äquivalenztransformationen<br />

Schritt Formel Äquivalenzregel<br />

(1) (p q) p q) Konditional (8.a)<br />

(2) [(p q) p] q De Morgan (7.b)<br />

(3) [(p q) p] q Konditional (8.a)<br />

(4) [( p q) p] q De Morgan (7.a)<br />

(5) [( p q) p] q Negation (6.b)<br />

(6) [(p q) p] q Kommutativität (3.a)<br />

(7) [ p(p q)] q Distributivität (4.a)<br />

(8) [( p p)( p q)] q Kommutativität (3.a)<br />

(9) q[( p p)( p q) ] Distributivität (4.a)<br />

(10) [q ( p p)] [q( p q)] Assoziativität<br />

(11) (q p p) (q p q) Kommutativität<br />

(12) (q p p) ( p q q) Komplementarität (6.a)<br />

(13) (q W) ( p W) Identität (5.b)<br />

(14) (q W) W Identität (5.d)<br />

(15) q W Identität (5.b)<br />

(16) W<br />

4. Überführung in konjunktive Normalform. Das ist fast identisch mit dem vorherigen<br />

Verfahren. Zeile (11) ist bereits in KNF.

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