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Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik

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28 Kapitel 3<br />

P Q P Q<br />

w w w<br />

w f f<br />

f w f<br />

f f w<br />

Deutsche Ausdrücke, die dem Bikonditional entsprechen, sind dann <strong>und</strong> nur dann wenn, genau<br />

dann wenn, gerade dann wenn <strong>und</strong> ist eine notwendige <strong>und</strong> hinreichende Bedingung für.<br />

Durch <strong>der</strong>art definitorisch eingeführte Äquivalenzen werden keine neuen Erkenntnisse<br />

gewonnen, aber die Ausdrucksfähigkeit <strong>der</strong> Sprache erweitert.<br />

In ähnlicher Weise ließe sich das Konditional per Definition einführen, wobei gilt<br />

P Q P Q:<br />

P Q P P Q P Q<br />

w w f w w<br />

w f f f f<br />

f w w w w<br />

f f w w w<br />

Es wurde schon darauf hingewiesen, daß eine Voraussetzung für die Äquivalenz von<br />

Ausdrücken ist, daß sie aus den gleichen Elementaraussagen aufgebaut sind. Beispielsweise<br />

können p q <strong>und</strong> p r nicht logisch äquivalent sein. Hingegen sind die Ausdrücke<br />

p (q q) <strong>und</strong> p (r r) jedoch logisch äquivalent, wie eine Berechnung <strong>der</strong> Wahrheitswerte<br />

zeigen würde, obwohl sie aus verschiedenen Elementaraussagen gebildet sind.<br />

Dies hängt damit zusammen, daß q q <strong>und</strong> r r beides Tautologien sind <strong>und</strong> somit<br />

unabhängig von den Wahrheitswerten von q <strong>und</strong> r stets genau den gleichen Beitrag für die<br />

Berechnung <strong>der</strong> Wahrheitswerte des Gesamtausdrucks leisten. Wir können allgemein sagen,<br />

daß zwei beliebige Tautologien o<strong>der</strong> zwei beliebige Kontradiktionen logisch äquivalent sind,<br />

selbst wenn sie nicht dieselben Elementaraussagen enthalten, da ihre Wahrheitswerte ja<br />

unabhängig von diesen Elementaraussagen sind.<br />

Wie bereits ausgeführt sind logisch äquivalente Ausdrücke in <strong>der</strong> Logik von großer<br />

Bedeutung, da sie in jedem Ausdruck beliebig füreinan<strong>der</strong> ersetzt werden können, ohne<br />

dessen Wahrheitsgehalt zu än<strong>der</strong>n. Dadurch wird es möglich, aus Ausdrücken auf rein<br />

syntaktischem Wege neue äquivalente Ausdrücke zu bilden.<br />

In <strong>der</strong> <strong>logische</strong>n Praxis hat es sich als nützlich erwiesen, ein Gr<strong>und</strong>inventar von <strong>logische</strong>n<br />

Äquivalenzen quasi als Gr<strong>und</strong>gesetze zur Verfügung zu haben, aus denen alle an<strong>der</strong>en<br />

abgeleitet werden können (vgl. Tabelle Abb. 3.3.). Diese Tabelle enthält gewisse Red<strong>und</strong>anzen,<br />

insofern gewisse Äquivalenzen aus an<strong>der</strong>en abgeleitet werden können.<br />

Idempotenz <strong>und</strong> Komplementarität<br />

Die Gesetze für die IDEMPOTENZ <strong>und</strong> KOMPLEMENTARITÄT ergeben sich aus den folgenden<br />

Wahrheitstafeln:<br />

P P P P P P P P P P P<br />

w w w f w w f<br />

f f f w f w f

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