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Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik

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Systeme <strong>und</strong> Strukturen 97<br />

<br />

Abb. 6.12.<br />

Nun gibt es auch Relationen, die von vornherein nicht reflexiv son<strong>der</strong>n irreflexiv sind:<br />

Definition 6.31. Irreflexiv<br />

Eine Relation R ist irreflexiv, wenn gilt:<br />

x R(x,x)<br />

Eine irreflexive Relation kann nicht antisymmetrisch sein. Sie ist entwe<strong>der</strong> unsymmetrisch<br />

o<strong>der</strong> asymmetrisch.<br />

Definition 6.32. Strikte Ordnungsrelation<br />

Eine Relation ist eine strikte Ordnungsrelation, wenn sie asymmetrisch <strong>und</strong><br />

transitiv ist.<br />

Beispiele für strikte Ordnungsrelationen sind: größer als, kleiner als, echte Teilmenge von,<br />

Vorgänger von.<br />

6.7. Operationen<br />

Man kann OPERATIONEN als eine beson<strong>der</strong>e Art von Relationen auffassen, wobei Elemente<br />

aus einer Menge M so miteinan<strong>der</strong> verknüpft werden, daß wie<strong>der</strong> ein Element aus M entsteht.<br />

Bekannte Beispiele für Operationen sind die Addition <strong>und</strong> Multiplikation in <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong><br />

Zahlen. Dabei werden zwei Zahlen einer dritten zugeordnet, z.B. 1 + 2 = 3, 23 = 6, o<strong>der</strong><br />

allgemein: x + y = z bzw. xy = z.<br />

An<strong>der</strong>e Operationen sind die Verknüpfungen von Aussagen zu neuen Aussagen in <strong>der</strong><br />

Aussagenlogik <strong>und</strong> die Verknüpfung von Mengen zu neuen Mengen in <strong>der</strong> Mengentheorie.<br />

Die allgemeine Form einer Operation ist<br />

(6.16.) (x1,…, xn) = y<br />

Je nachdem wieviele Elemente an <strong>der</strong> Operation beteiligt sind, müssen ein- <strong>und</strong> mehrstellige<br />

Operationen unterschieden werden. Ein Beispiel für eine einstellige Operation ist die<br />

Negation in <strong>der</strong> Aussagenlogik, die einer Aussage p die Aussage p zuordnet:<br />

Zweistellige Operationen schreibt man meist in <strong>der</strong> Form<br />

(6.17.) x1x2 = y<br />

Es wurde bereits gesagt, daß man Operationen als beson<strong>der</strong>e Art von Relationen auffassen<br />

kann. Sei xy = z eine zweistellige Operation auf einer Menge M. Dann ordnet die Operation<br />

das Paar x, y einem z zu <strong>der</strong>art, daß z = xy. Man kann eine Operation daher entwe<strong>der</strong> als<br />

eine zweistellige Relation R(x, y, z) darstellen, o<strong>der</strong> was das gleiche bedeutet — als<br />

dreistellige Relation R(x, y, z). Allgemein ist dann eine n-stellige Operation eine zweistellige<br />

Relation mit einem n-tupel <strong>und</strong> einem weiteren Element R(x1,…, xn,y) bzw. eine<br />

n+1-stellige Relation R(x1,…, xn,y).<br />

Die Menge aller Paare x, y mit x, y M ist die Paarmenge MM. Man kann eine<br />

zweistellige Operation in M daher auch auffassen als eine Abbildung von <strong>der</strong> Menge MM in<br />

die Menge M:<br />

f:MM↦M

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