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Band 29 - thule-italia.net

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»Warst du schon öfters hier?«<br />

»Vor einem Jahre zum ersten Male. Seitdem in jedem Monat nur einmal.«<br />

»Sonst nicht?«<br />

»Nein.«<br />

»Du warst also vor einem Monate zum letzten Male da?«<br />

»Ja.«<br />

»Kamst heut in dieser Nacht und weißt doch so genau schon, wer ich bin? Wer täuschen will, muß besser<br />

lügen können!«<br />

»Ich wußte nicht, wer du bist; ich vermutete es nur. Effendi, glaube mir!«<br />

»Gibt es bei uns Jemand, auf den du dich berufen kannst?«<br />

»Pekala und Tifl.«<br />

»Wer noch?«<br />

»Niemand.«<br />

»So ist es schlecht um dich bestellt. Tifl ist ein Abtrünniger und Pekala eine Plaudertasche, die Alles<br />

verraten wird, was sie von dir weiß!«<br />

»Das mag sie immerhin! Sie weiß von mir nur Gutes. Ich habe eine Mission vom Schah und bin sein<br />

Diener, bin sein Auserwählter. Als Bote seiner Liebe und auch zugleich der wahren Menschenliebe, bin ich<br />

gekommen --«<br />

»Um deine eigentliche Absicht zu verstecken,« fiel ich ein, »hier Jahre lang von unsrer dummen Pekala zu<br />

leben und dann den Frieden deines falschen Schah uns mit dem Messer vorzuschreiben!«<br />

»Meines falschen Schah?« fragte er. »Ich verstehe dich nicht!«<br />

»Wenn du mich nicht verständest, wärest du sogar noch dümmer als Pekala, die es gewiß und wahrhaftig<br />

glaubt, daß ihr Aschyk imstande sei, ihr bei dem Schah die Wonnen aller Paradiese zu vermitteln. Doch<br />

mich betrügst du nicht mit dieser deiner Seligkeit! Uns ist der Schah in Wirklichkeit bekannt, doch in den<br />

Löchern Teherans, in denen du und deinesgleichen steckt [stecken], lernt man ihn niemals kennen. Dich<br />

schickt der Scheik ul Islam, doch nicht der Schah-in-Schah!«<br />

Da reichte seine ganze Frechheit nicht aus, den Schreck zu verbergen, der über sein Gesicht zuckte.<br />

»Der -- Scheik -- ul -- Islam --!« wiederholte er. »Wie kommst du auf diesen Gedanken?«<br />

»Ich habe es aus seinem eignen Munde, und wenn ich dir das sage, so ist es wahr! Willst du es<br />

eingestehen?«<br />

»Nein, denn es ist Lüge!« schrie er zornig auf.

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