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Band 29 - thule-italia.net

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»Und er muß, muß, und muß aber dennoch ausgesprochen werden! Wenn ihr es nicht wagt, so werde ich es<br />

thun: Es sind nicht nur Sillan bei euch gewesen, sondern sie verkehren ganz regelmäßig hier. Ja, die<br />

Obersten der Sillan, die man Pädärahn nennt, halten an den "Montagen des Soldes" ihre Zusammenkünfte<br />

hier auf euerem Gebiete, wahrscheinlich in den Ruinen, in denen diese Peitsche gefunden worden ist!«<br />

Der Eindruck dieser meiner Worte ist gar nicht zu beschreiben! Es war, als ob die beiden, zu denen ich sie<br />

gesagt hatte, vollständig sprachlos geworden seien.<br />

»Und in diesen Versammlungen pflegt der "Fürst der Schatten" persönlich zu erscheinen!« fuhr ich fort.<br />

»Er ist hier gewesen. Er läßt sein Gesicht niemals sehen. Er hat diese Larve getragen. Diese Reitpeitsche ist<br />

die seinige. Ob er sie verloren oder vergessen hat, das ist mir gleich. Er fand sie der Dunkelheit wegen<br />

nicht wieder, und bis zum hellen Tage konnte er nicht verweilen, weil er sonst von euch gesehen worden<br />

wäre. Kam denn der Arzt aus Hamadan zu euch geritten?«<br />

»Nein. Als er getroffen wurde, war er zu Fuße,« antwortete der Pedehr kleinlaut.<br />

»Aber er kann doch nicht den weiten Weg von Hamadan hierher gelaufen sein!«<br />

»Freilich nicht. Er hatte ein Pferd.«<br />

»Wo?«<br />

»Es war weit draußen vor dem Duar am Ufer des Sees angepflockt.«<br />

»Ich vermute, daß der Altertümler auch eines gehabt hat?«<br />

»Ja.«<br />

»Wo?<br />

»An derselben Stelle.«<br />

»Habe es mir gedacht! Und das ist euch nicht aufgefallen?«<br />

»Mußten wir es nicht für einen Zufall halten?«<br />

»Zufall! Es giebt ja überhaupt keinen Zufall.<br />

Alles, was sich ereig<strong>net</strong>, geschieht aus gewissen Gründen oder nach einem bestimmten Willen. Wille und<br />

Gründe aber schließen jeden Zufall aus. Das sollte man doch endlich einmal einsehen! Und selbst wenn du<br />

an das Vorhandensein des Zufalles im allgemeinen glaubtest, so konnte doch in diesen beiden besonderen<br />

Fällen von ihm keine Rede sein. Man hatte die Pferde doch nicht aus Zufall zurückgelassen, sondern<br />

jedenfalls in der ganz bestimmten Absicht, sie zu verstecken, damit sie nicht gesehen werden sollten. Wenn<br />

die Pädärahn kommen, so müssen sie nach einem solchen Ritte vor allen Dingen ihre Pferde tränken.<br />

Darum steigen sie am See ab, wahrscheinlich immer an derselben Stelle. Ich werde sie mir zeigen lassen.«<br />

»Darf ich dich hinbegleiten?« fragte er.<br />

»Ja. Doch sage keinem Menschen etwas davon!«<br />

»Nicht? - Warum?«

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