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Band 29 - thule-italia.net

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kam dennoch nicht sogleich auf einen bestimmten Namen. Da sagte ich:<br />

»Unser Kara Ben Halef! Er besitzt alle Eigenschaften, welche hierzu erforderlich sind. Trotz seiner Jugend<br />

können wir ihm wohl am meisten vertrauen. Außerdem stehen ihm die echten Eilkamele der Hadeddihn<br />

[Haddedihn] zur Verfügung. Es giebt also für ihn nicht die geringste Gefahr, denn kein Mensch würde ihn<br />

einholen können. Er braucht nicht mehr als zwei Tage hin und zwei her. Wenn Ihr ihm einen Mann<br />

mitgebt, der den Weg nach Mihiribani [Mihribani] kennt, so kann er am Donnerstag Abend wieder hier<br />

sein. Muß er aber auf Antwort warten, dann allerdings erst am Freitag.«<br />

Dieser Vorschlag fand solchen Anklang, daß ich mich gleich aufmachte, um mit Kara zu sprechen.<br />

Dschafar begleitete mich nach unten. Die Dokumente in der Hand, ging er nach seinem Turme.<br />

Kara befand sich bei seinen Eltern. Als ich hinaufkam, saß Halef aufrecht im Bette, nur ganz leicht gestützt.<br />

»Willkommen, Sihdi!« rief er mir mit ziemlich kräftiger Stimme entgegen. »Du schaust so eilig aus?«<br />

»Es ist auch eilig, mein lieber Halef. Ich komme, um dir den Sohn für mehrere Tage zu nehmen. Er muß<br />

eine Botschaft übernehmen, welche ich nur dem Zuverlässigsten, den ich hier kenne, anvertrauen kann.«<br />

»Dem Zuverlässigsten? Hältst du unseren Kara dafür?«<br />

»Ja.«<br />

»Allah segne dich! Das ist wieder Arznei! Das hilft; das stärkt! Das macht mich schnell gesund! Wo soll er<br />

hin?«<br />

»Zum Schah-in-Schah.«<br />

»Zum ---!«<br />

Das Wort blieb ihm vor Freude und Staunen im Munde stecken.<br />

»Ja, zum Schah-in-Schah!« wiederholte ich. »Mit höchst wichtigen Depeschen!«<br />

»Zum Schah --- in --- Schah --!« brachte er jetzt hervor, indem er die Hände selig zusammenschlug.<br />

»Mit höchst wichtigen Depeschen!« fügte Hanneh hinzu, die vor Wonne strahlte, denn das war wieder<br />

Etwas, was noch nicht dagewesen war, eine Ehrung sondergleichen.<br />

Kara aber war still. Er sagte nichts. Das war so seine Art!<br />

Ich erklärte ihnen die Angelegenheit. Da ging Kara, um die Eilhedschihn zu füttern und zu tränken. Halef<br />

aber hielt mir seine Hand hin und sagte:<br />

»Sihdi, das kommt von dir. Ich weiß es, daß du ihn vorgeschlagen hast, denn ich kenne dich. Du weißt<br />

allerdings, daß Kara der richtige Bote ist, aber du hast dabei auch an uns, seine Eltern gedacht. Das ist<br />

abermals Arznei! Wenn das so fortgeht mit den frohen Botschaften, so springe ich noch heut von meinem<br />

Lager auf und laufe in einer Tour den ganzen Berg hinunter! Seit ich hier oben im Freien liege, werde ich<br />

wie im Galopp gesund!«<br />

Von hier aus ging ich zu den Pferden. Schon war ich an der Küchentür vorüber, da hörte ich mich hinter<br />

[ich hinter] mir rufen. Ich drehte mich um. Pekala kam mir nach. Sie tat sehr heimlich.

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