04.11.2013 Aufrufe

Lexikon und Glossar - Springer

Lexikon und Glossar - Springer

Lexikon und Glossar - Springer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

784 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />

autonomes Nervensystem. Syn.: vegetatives NS, verantwortlieh<br />

für autonome Funktionen zur Aufrechterhaltung<br />

des »milieu interne«, unterteilbar in ---1 zentrales<br />

autonomes NS (Synonym zentrales autonomes Netzwerk,<br />

»central autonomic network« CAN) <strong>und</strong> ---1 peripheres<br />

autonomes NS (s. Buch A).<br />

autonome Nervenblockaden. Klinisch gebräuchlicher,<br />

aber ungenauer Begriff: die temporäre (LA oder Neurolysis)<br />

Blockade zu therapeutischen Zwecken (Analgesie,<br />

periphere Perfusionssteigerung) von autonomen Ganglien<br />

(z. B. Ganglion coeliacum etc.) beinhaltet 1. die<br />

Blockierung von autonomen Efferenzen <strong>und</strong> 2. die<br />

Blockierung von viszeralen (nichtautonomen!) Primärafferenzen.<br />

aversiv. »gegenteilig«; eine }}aversive Wirkung« ist eine<br />

}}gegenteilige Wirkung«; z. B.: Opioide vom Typ partielle<br />

K-Agonisten bzw. ---1 Antagonist-Agonist können eine<br />

aversive Dysphorie über nichtopioiderge a-Rezeptoren<br />

induzieren (s. Buch B).<br />

Avogadro, Amadeo (1776-1856). In Turin wirkender<br />

Physiker. Stellte u. a. das nach ihm benannte Gesetz auf,<br />

wonach die Zahl der in 1 ml enthaltenen Moleküle<br />

(unter Normalbedingungen) 2,69 · 1o'9 beträgt. Diese<br />

Konzentration wird in hohen ---1 Hahnemann-Verdünnungsreihen<br />

}mnterboten«.<br />

Ayurveda. Indisches, kosmisch-spirituelles Heilk<strong>und</strong>esystem<br />

(}}Die Lehre vom Leben«): Hauptkomponenten<br />

Vata (Sanskrit: Luft), Pitta (Feuer), Kapha (Wasser).<br />

Schmerz soll keine Erkrankung, sondern ein Ungleichgewicht<br />

dieser 3 verantwortlichen Konzepte sein.<br />

Babinski,Joseph (1857-1932). Frz. Neurologe polnischer<br />

Abstammung, Schüler von ---1 Charcot. publizierte u. a.<br />

1896: »Le reflexe cutane plantaire dans certaines affections<br />

organique du systeme nerveux«. Nach Babinski<br />

wird der B.-Reflex (Großzehenreflex bei Pyramidenbahnschäden,<br />

1896), das B.-Ohr-Phänomen, das B.­<br />

Nageotte-Syndrom, das B.-Vaquez-Syndrom, das<br />

Anton-B.-Syndrom, sowie das B.-Fröhlich-Syndrom<br />

bezeichnet. Babinsky studierte Allgemeinmedizin,<br />

publizierte Arbeiten über Typhus (1882), wurde einer<br />

der Pioniere der frz. Neurologieschule (Charcot, Brissaud,<br />

Pierrie Marie, Dejerine), initiierte die frz. Neurochirurgie<br />

( ---1 de Martel, ---1 Vincent) <strong>und</strong> befasste sich in<br />

seinen letzten Arbeiten mit Psychologie (1930: Arbeiten<br />

über Hysterie).<br />

Bahnung. Neurophysiologischer Begriff der Vorbereitung<br />

der Nervenzelle durch unterschwellige Reize.<br />

Damit wird die Schwelle für neueintreffende Impulse<br />

laufend erniedrigt. Die Summation dieser Impulse<br />

führt zur Impulsausbreitung. Gegenteil: Hemmung.<br />

BAI. Abk. für Beck anxiety inventory (nach Beck et al.<br />

1988).<br />

Baillarger, Fran~ois (1809-1890 ). Bedeutender frz. Neurologe;<br />

beschrieb kortikale Schichten <strong>und</strong> wies nach,<br />

dass das menschliche Hirn im Verhältnis zu seinem<br />

Gesamtvolumen kleiner ist als bei niedrigen Tieren.<br />

balanced analgesia. Analgesietechnik mit Ziel, die zentrale<br />

(spinale, supraspinale) Schmerzmodulation spezifisch<br />

mittels }}zentraler Analgetika« vom Typ Opioid,<br />

die periphere Schmerzmodulation gleichzeitig mittels<br />

}}peripherer Schmerzmittel« vom Typ Entzündungsbemmer<br />

(bzw. COX-Inhibitoren) zu beeinflussen. Waldvogel<br />

u. Fasano (1983) führten erfolgreich Hemikolektomien<br />

unter spinaler Lofentanilgabe in Kombination mit<br />

}}peripheren Analgetika« durch. }}The aim wastoblock<br />

nociceptive transmission at medullary receptor site<br />

Ievel and to act as weil on the peripheral genesis of pain,<br />

a procedure we could define as a kind of balanced analgesia<br />

technique comparable to balanced anaesthesia<br />

techniques« (Der Anästhesist 1983, S.32, A 17.6); die<br />

Namengebung wurde durch ---1 J.S. L<strong>und</strong>ys Konzept der<br />

}}balanced anaesthesia« (1926) geprägt.<br />

Bamm, Peter (Pseudonym für Curt Emmrich; Hochneukirch<br />

bei Grevenbroich 1897-i975 Zollikon). Freiwilliger<br />

des 1. Weltkriegs; Studium der Medizin, als<br />

Chirurg bzw. Schiffarzt Weltreisen <strong>und</strong> Kriegschirurg<br />

1940-1945: }}Die unsichtbare Flagge«.<br />

Barästhesie. Drucksinn.<br />

Barästhesiometer. Ein Instrument zur Messung des<br />

Drucksinns.<br />

Barker, A.E. (1850-1916). Führte hyperbare Techniken<br />

bei der Spinalanästhesie ein. ,<br />

Barre-Lieou-Syndrom (auch: Neri-Barre-Lieou-Syndrom).<br />

Nach dem Strassburger Neurologen J.A.B. Barre<br />

(1880-1967) benanntes mit Kopfschmerzen einhergehendes<br />

Krankheitsbild (Neuralgiesyndrom mit Mitbeteiligung<br />

des autonomen Nervensystems bei Schädigung<br />

der Halswirbelsäule).<br />

Bärtschi-Rochaix Syndrom. Nach W. Bärtschi-Rochaix<br />

benannte halbseitige, anfallsmässig (migräneartig) mit<br />

Schwindel, Seh- <strong>und</strong> Hörstörungen auftretende Kopfschmerzen<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage von posttraumatischen<br />

Veränderungen der Halswirbelsäue (v. a.: A. vertebralis,<br />

Spinalnerven).<br />

Bartter-Syndrom (»Prostaglandismus«). Nach dem<br />

Endokrinologen F.C.B. Bartter am Bethesda-Spital!<br />

Maryland 1962 beschriebene autosomal-hereditäre<br />

primäre PGE 2 -Überproduktion (Nierenmark), Renin­<br />

Angiotensin-Bildung i = Hyperaldosteronismus (renaler<br />

Kaliumverlust), ADH-Hemmung (erhöhte renale<br />

Wasserverluste), Stimulation des Kallikreinsystems mit<br />

erhöhter Kininfreisetzung (Vasodilatation), Muskelschwäche,<br />

Ödeme, Hypotension, Kreislaufschwächen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!