Lexikon und Glossar - Springer
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<strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong> 799<br />
COX-1, COX-2. Abk. für Cyclooxygenase 1 (»konstitutive«<br />
COX) <strong>und</strong> Cyclooxygenase 2 (»induktive« COX).<br />
Die Enzyme bestehen aus ähnlichen Aminosäurensequenzen.<br />
Funktion beider COX-Systeme: enzymatischer<br />
Abbau von aus Phospholipiden entstandener ~<br />
Arachidonsäure zu Prostaglandine PG2 unter Sauerstoffaufnahme<br />
(2 0 2: »Endoperoxidbildung«). Die PG2<br />
wird dann über die Hydroperoxydase zu PGH2 (unter<br />
Elektronaufnahme 2 e-) abgebaut, Vorstufe für die<br />
Prostazyklinfamilie (PGD-Synthase ~ PGD2; PGE<br />
Synthase ~ PGE2, PGF2"-Synthase ~ PGF2", Thromboxan-Synthase<br />
~ TXA2, Prostacyclin-Synthase ~ PGI2.<br />
Die Bezeichnung »konstitutiv« ( = COX-1) ist griffig,<br />
aber teilweise irreführend, weil die »induktive« COX-2<br />
im ZNS <strong>und</strong> Nierensystem offenbar »konstitutiv« funktioniert.<br />
Das COX-2-Gen ist kürzer als das COX-1-Gen<br />
(8,3 kb vs. 22 kb). Neuere Arbeiten (Takahashi et al.<br />
1998) weisen darauf hin, dass die COX-2 ebenfalls eine<br />
physiologische Funktion in der Heilung von gastrischen<br />
Ulzera hat (s. Wirkstoffprofil Celocoxib: UAW<br />
Gastropathie). Siehe Buch D <strong>und</strong> E.<br />
COX-1. Protein, MG 72000; 6oo-6o2 Aminosäuren,<br />
mRNA: 2,8 kB; Position auf Chromosom 9; Funktion:<br />
konstitutives organeigenes Enzym in allen Geweben,<br />
v. a. Thrombozyten, Nieren, Magen.<br />
COX-2. Protein MG 72000; 603-604 Aminosäuren;<br />
mRNA 4,5 kB; Position auf Chromosom 1; Funktion:<br />
durch entzündliche Stimuli <strong>und</strong> Zytokine induzierbares<br />
Enzymsystem v. a. in Makrophagen, Monozyten, Synoviozyten,<br />
Chondrozyten, Fibroblasten, Endothelzellen.<br />
Auch durch Hormone induzierbar (Ovarien, Fetalmembrane).<br />
ZNS <strong>und</strong> Nieren: konstitutives (!) Enzymsystem.<br />
COX-2-Hemmer. Abkürzung für »Cyclooxygenase2-Hemmer«<br />
(sog. »induzierbare« Gewebe-COX).<br />
Theoretisch sollten spezifische COX-2-Hemmer die<br />
Gewebe-PG-Homöostase (COX-1) nicht stören <strong>und</strong><br />
somit weniger gastrointestinale, bronchiale <strong>und</strong> renale<br />
Nebenwirkungen induzieren.<br />
CP. Chronische Polyarthritis. Ebenfalls üblich jcP: für\<br />
juvenile chronische Polyarthritis.<br />
Cpw Abk. für minimale Plasmakonzentration im Fliessgleichgewicht<br />
(»steady state«), die für i.v.- applizierte<br />
Analgetika bei der Hälfte der Probanden/Patienten ausreicht,<br />
eine somatische Antwort nach standardisiertem<br />
Nozizeptionsreiz (Beispiel Hautinzision) zu unterdrücken.<br />
Gilt als Pendant zu Egers ~ MAC-Begriff.<br />
Wenn zusätzliche autonome Antworten auf die nozizeptive<br />
Stimulation gemessen werden (Plasmakatecholamine<br />
etc.), wird der Begriff Cp 50 BAR (»barish autonomic<br />
response«) verwendet (s. Buch B).<br />
Arzneimittel, Arzneimittelüberwachung) vergleichbar<br />
der amerikanischer ~ FDA.<br />
CPT. Engl. Abk. für »cold pressor test«. Ursprünglich die<br />
Immersion der Hand in Eiswasser (Wolf u. Hardy 1941);<br />
s. auch Turks Arbeiten (Buch A).<br />
CRPS. Engl. Abk. für »complex regional pain syndrome«,<br />
komplexes regionales Schmerzsyndrom (früher:<br />
sympathische Reflexdystrophie, s. Buch A).<br />
CRPS-Tests. Bei CRPS durchgeführte Tests, um autonome<br />
Nervenfunktionen zu testen (z. B. QSART, RSO;<br />
daneben einfache Vasomotorentests wie Valsalva<br />
Manöver etc.).<br />
Crushsyndrom. Bei Unfällen, Erdbeben etc. durch<br />
stumpfe, ausgedehnte, massive Quetschung <strong>und</strong> Zersplitterung<br />
von Muskel- <strong>und</strong>. Knochengewebe etc.<br />
auftretendes Syndrom mit Zellmembranschädigung<br />
(Freisetzung von Kalium, Enzymen, Myoglobin etc.),<br />
sek<strong>und</strong>ärer Nierendysfunktion (akute tubuläre Nekrose,<br />
Urämie), in der Regel mit starken neurogenen (relativ<br />
»therapierefraktären«) tage- bis wochenlangen<br />
Schmerzzuständen begleitet (I: kontinuierliche Epiduralanalgesie).<br />
es. Engl. Abk. für »conditioned Stimulus«; kann eine<br />
sog. CR bzw. »conditioned response« auslösen.<br />
CSAID. Engl. Abk. für »cytokine-suppressive antiinflammory<br />
drugs« ( ~ Zytokine; ebenso Buch F).<br />
CSF. Engl. Abk. für »colony stimulatingfactors«. Gruppe<br />
immunomodulatorischer Glykoproteine (IL-3, G-CSF,<br />
M-CSF, Granulocyte-macrophage-colony-stimulating<br />
Faktor, GM-CSF) von Knochenmarkzellen mit multiplen<br />
Aufgaben (Granulozyten-/Makrophagenkoloniestimulation).<br />
CSHT. Engl. Abk.für ~ »context sensitive halflife time.<br />
Curbelo, M.M. Führte 1949 die kontinuierliche Epiduralkathetertechnik<br />
ein.<br />
Cushing, Harvey (1869-1939). Schüler von~ Halsted u.<br />
Theodor Kocher (Bern; erster Nobelpreisträger in<br />
Medizin; 1841-1917). Vater der modernen Neurochirurgie<br />
(Harvard, Yale). Nach ihm ist das Cushing-Syndrom<br />
benannt. Führte u. a. die Führung von präzisen<br />
Anästhesieprotokollen ein. Publizierte eine Biographie<br />
über Sir William Osler. Stimulierte als erster Forscher<br />
1909 den menschlichen sensorischen Kortex.<br />
Cyclooxygenase. Abk. COX; Syn. Prostaglandin-Endoperoxid-Synthase,<br />
Enzymsystem von dem bislang 2<br />
Isoenzyme identifiziert sind ( ~ COX-1, ~ COX-2, in<br />
Diskussion: COX-3).<br />
CPMP. Engl. Abk. für Committee on Proprietary Medicinal<br />
Products: EWG-Behörde (Registrierung neuer<br />
Cytochrom P450• Hämoprotein-Enzymsystem, das im<br />
Falle der Lebermikrosomen am oxidativen Abbau von