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Lexikon und Glossar - Springer

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Boo<br />

<strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />

Wirkstoffen bzw. Redoxsystem mit Elektronenaustausch<br />

über reduziertes Flavoprotein, oxidiertes Flavoprotein<br />

<strong>und</strong> NADP beteiligt ist: unter 0 2 -Aufnahme<br />

wird aus dem Reaktionskreis ein oxidierter Wirkstoff<br />

zur Verstoffwechselung weitergeleitet wird <strong>und</strong> zur<br />

erneuten Reaktion die Redoxkreise Flavoprotein/<br />

NADPH dem nummehr oxidierten Enzym P450 (Fe3+) 1<br />

Elektron zur Verfügung gestellt, damit die Reaktion wieder<br />

von vorn beginnen kann. Es gibt multiple Cytochromsysteme.<br />

Sog. langsame Verstoffwechsler ( ca. 10%<br />

der kaukasischen Bevölkerung!) verfügen über dysfunktioneHe<br />

Cytochromsysteme <strong>und</strong> können entsprechend<br />

Exoliganden schlecht abbauen. Relevant für Schmerzpraxis:<br />

~ Kodein (Prodrug Morphin),~ Alfentanil.<br />

DAB Abk. für Deutsches Arzneibuch.<br />

DAC Abk. für Deutscher Arzneimittelcodex.<br />

Dagnini-Aschner-Reflex Syn.: Bulbusdruckversuch,<br />

nach dem Bologneser Internisten G.D.Dagnini<br />

(1866-1928) sowie dem emigrierten Wiener Gynäkologen<br />

B.A. Aschner (1883-1960, New York) benannter<br />

vagovagaler Reflex, auslösbar über den ersten Trigeminusast<br />

(Druck auf Augenbulbus) mit vagalem Erfolg<br />

(Bradykardie, Herzstillstand, Nausea <strong>und</strong> Emesis):<br />

anwendbar bei paroxysmaler Tachykardie.<br />

Dallenbach, Karl M. (Champaign/Illinois 1887-1971<br />

Austin/Texas). Psychologe, Schmerzforscher.<br />

DAMGO. In der Schmerzforschung verwendetes p­<br />

Opioid-Peptid (Agonist) mit der Aminosäurensequenz<br />

Tyr-D-Ala-Gly-(me)Phe-Gly-ol.<br />

Dämmerschlaf. Geburtshilfliehe Analgesietechnik, von<br />

Gauß 1906 mittels Morphin <strong>und</strong> Scopolamin eingeführt:<br />

»Die Anwendung des Scopolamin-Morphium­<br />

Dämmerschlafes in der Geburtshilfe((.<br />

Dandy, Walter (1886-1946). Führte die Ventrikulographie<br />

durch Insufflieren von Luft in die Hirnventrikel<br />

<strong>und</strong> anschließende Radiographie (historisch erste Indikation:<br />

faziale Neuralgien!) ein.<br />

DAPI. Abk. für Deutsches Arzneimittelprüfungsinstitut<br />

(München).<br />

DASS. Abk. für Depression-Anxiety-Stress-Scales.<br />

Davy, Humphry (Cornwall 1778-1829). Leiter des<br />

»pneumatischen Laboratoriums in Bristol((, beschrieb<br />

im Jahre 18oo - 40 Jahre vor Horace Wells <strong>und</strong> Colton -<br />

die analgetische Wirkung von N 2 0 <strong>und</strong> nannte es<br />

»Lachgas((. Einer seiner Schüler war Michael Faraday<br />

(1791-1867), genialer Autodidakt (die Bezeichnungen<br />

Elektrolysis, Elektrolyt, Anion, Kation, Anode <strong>und</strong><br />

Kathode gehen auf ihn zurück) <strong>und</strong> Erforscher der<br />

Elektrizitätslehre; beschrieb später auch die Wirkung<br />

von Ätherdämpfen.<br />

DCI. Abk. für Denominatio communis internationalis<br />

(Denominations communes internationales; entspricht:<br />

~ INN).<br />

DE. Lat. Abk. für dosis effectiva.<br />

DEw Lat. Abkürzung für dosis effectiva sive efficax in<br />

mg/kgKG, bei der in so% der Versuchstiere/Probanden<br />

eine entsprechende Wirkung erzielt werden kann. Das<br />

Verhältnis zwischen DE 50 <strong>und</strong> DL 50 (Dosis letalis bzw.<br />

tödliche Dosis, bei welcher die Hälfte der Versuchstiere<br />

stirbt) ergibt die sog. therapeutische Breite oder den<br />

therapeutischen Index.<br />

De Castro G. Anästhesist, er beschrieb zusammen mit P.<br />

M<strong>und</strong>eler 1959 die Neuroleptanalgesie.<br />

DEA. Engl. Abk. für Drug Enforcement Administration<br />

(USA-Rauschgift-Administration).<br />

Decussation. Kreuzung: z. B. ~ Decussation in der<br />

Commisura alba (s. Buch A).<br />

Dejerine-Roussy-Syndrom. Nach J. J. Dejerine (1849-<br />

1917; Ehemann der am. Neurologin Augusta Marie<br />

Dejerine-Klumpke [1859-1927; Arbeiten über Plexusbrachialis-Läsionen])<br />

<strong>und</strong> G.R. Roussy (1874-1948)<br />

benanntes Thalamussyndrom mit Hemianopsie,<br />

Hyperreflexie, Hyposensibilität der Haut, Hemialgie,<br />

Hemihyperpathie.<br />

Deka. Abk. da, dezimales Vielfaches in der Ordnung<br />

10 1 = 10.<br />

Dekontamination. »Entgiftung bei Intoxikationen((.<br />

Man unterscheidet die primäre Dekontamination<br />

(Verhinderung oder Reduktion der Resorption eingenommener<br />

Gifte: induzierte Emesis, Magenspülung,<br />

Aktivkohle) <strong>und</strong> die sek<strong>und</strong>äre Dekontamination (Maßnahmen<br />

nach erfolgter Resorption in den Blutkreislauf:<br />

forsierte Dialyse mit Alkalinisierung; extrakorporale<br />

Elimination mittels Hämodialyse, Hämoperfusion).<br />

Delta-Fasern, 6-Fasern. Langsamste A-Fasern mit Leitungsgeschwindigkeit<br />

von 2om/s; zur Gruppe der<br />

1-4 pm dicken, myelinisierten A-Fasern gehörend.<br />

Funktion: u. a. Nozizeptorenfunktion (sog. »schnelle<br />

Schmerzfasern(().<br />

Delta-Rezeptoren, 6-Rezeptoren. DOR, OR-1; Subtyp<br />

der ~ Opioidrezeptoren (s. Buch B). Affinität Endorphine<br />

+ Enkephaline > Dynorphine.<br />

Delta-Wellen, 6-Wellen. Langsame Hirnwellen im EEG<br />

(Wellenform; f: bis 3 Zyklen/s; Amplitude 5-250 pV).<br />

Kortexwellen unter Narkose-, Schlaf- oder pathologischen<br />

Bedingungen.<br />

De Martel, Thierry (1875-1940). Mit~ Vincent zusammen<br />

Begründer der frz. Neurochirurgie. Hochdekorierter<br />

Offizier während des 1. Weltkriegs. Selbstmord bei<br />

Einmarsch der dt. Truppen in Paris.

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