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Lexikon und Glossar - Springer

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830 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />

Schriftenreihe »Praktischer Sozialismus«, 1920, sowie<br />

»Untersuchungen zur Handlungs- <strong>und</strong> Affektpsychologie«<br />

Psychologische Forschung, 1926.<br />

Lewis, Sir T. (1881-1945). Britischer Kardiologe, befasste<br />

sich nach einem eigenen Herzinfarkt mit Herzmuskel-,<br />

später Schmerzen der quergestreiften Muskulatur <strong>und</strong><br />

schrieb 1942 eine Monographie über den Schmerz.<br />

L'hermitte-Zeichen. Bestrahlungsmyelopathie, Frühzeichen<br />

myelopathischer Schädigung mit elektrischen<br />

Schlägen bei Flexion der Halswirbelsäule.<br />

Liebeskind, John C. (Waterbury/Conn. 1935-1997 Los<br />

Angeles). Mitbegründer der~ IASP, Professur für Psychologie<br />

<strong>und</strong> Anästhesiologie (University of California<br />

UC). Arbeiten über ~ PAG <strong>und</strong> endogene Schmerzmodulation,<br />

über Schmerz <strong>und</strong> Stress:<br />

»Pain can kill«.<br />

Gründer der »Liebeskind History of Pain Collection«<br />

der University of California in Los Angeles (UCLA).<br />

Ligand. Pharmakologisch eine Substanz, die sich an<br />

Rezeptoren bindet. So gibt es für die Opioidrezeptoren<br />

exogene Liganden (sprich Opioide oder zentrale<br />

Schmerzmittel vom Opioidtyp) <strong>und</strong> endogene Liganden<br />

(sprich Endorphine etc.). Ähnliches ist möglich bei<br />

anderen Wirkstoftklassen, z. B. gibt es für GABA-Rezeptoren<br />

exogene (Wirkstoffe der Klasse der Benzodiazepine)<br />

als auch endogene Liganden (endogene Benzodiazepine).<br />

limbisches System. Bestehend aus Hippocampus, Indusium<br />

griseum, Area entorhinalis, Gyrus cinguli, Nucleus<br />

amygdalae <strong>und</strong> Area septalis. Phylogenetisch alter<br />

Hirnteil mit Repräsentations- <strong>und</strong> Steuerungsfunktionen<br />

für Hypothalamus sowie Affektverhalten.<br />

Lims-Tierversuch (1964). Die Arbeitsgruppe um Lim<br />

injizierte Bradykinin in die Milzarterie des H<strong>und</strong>es. Bei<br />

2 nebeneinandergelagerten H<strong>und</strong>en wurde nun durch<br />

Gefässkanülierung die Kreisläufe gekreuzt, sodass die<br />

freipräparierte Milz des 2. H<strong>und</strong>es vom Kreislauf des 1.<br />

H<strong>und</strong>es perf<strong>und</strong>iert wurde, aber in Bezug auf Innervation<br />

intakt blieb. Wird nun pronozizeptives Bradykinin<br />

in die Milz des 1. H<strong>und</strong>es injiziiert, kann beim 2. durch<br />

Kreuzperfusion angeschlossenen H<strong>und</strong> eine Gewebe<strong>und</strong><br />

Schmerzreaktion in der mitperf<strong>und</strong>ierten, aber in<br />

Bezug auf Innervation intakten Milz beobachtet werden.<br />

Diese »periphere« Gewebereaktion kann durch<br />

saure antipyretische Analgetika unterdrückt werden,<br />

wenn die Wirkstoffe die vorher geschädigte Milz direkt<br />

erreichen können. Wird das gleiche Experiment wiederholt,<br />

wirken dagegen »zentralangreifende« Substanzen<br />

wie Morphin nur, wenn sie das Hirn des entsprechenden<br />

H<strong>und</strong>es erreichen können. Aus dieser klassisehen<br />

Versuchsanordnung wurden die Begriffe »periphere«<br />

<strong>und</strong> »zentrale« Analgetika abgeleitet. Neueste<br />

Erkenntnisse schränken diese Definition ein, weil man<br />

unterdessen nachweisen kann, dass sowohl »periphere«<br />

Analgetika über periphere <strong>und</strong> zentrale Wirkmechanismen<br />

ihre Effekte erzielen <strong>und</strong> dass der klassische Wirkstoff<br />

Morphin ebenfalls nicht nur zentrale, sondern<br />

auch periphere Wirkungen erzielt. Lims Versuchsanordnung<br />

führt auch über den Integritätsverlusts von Zellmembranen<br />

indirekt zur Entdeckung der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

~ Entzündungskaskaden durch Sir J.R. ~ Vane<br />

(1971).<br />

Lindblom, Ulf A. (Bromma *1927). Bedeutender zeitg.<br />

schwedischer Algesiologe (offizieller Spezialarzttitel<br />

des schwedischen Ges<strong>und</strong>heitssystems, 1997) nach<br />

Schulen in Växjö Studium der Medizin in Uppsala, L<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> ~ Karolinska-Institut Stockholm mit Abschluss<br />

1952. Weiterbildung in Physiologie, Neurologie <strong>und</strong><br />

Innere Medizin mit Professur in Neurologie. Forschungen<br />

u. a. in experimenteller Neurophysiologie ( endogene<br />

deszendierende Schmerzhemmsysteme, Tic douloureux,<br />

M. Meniere, Somatasensation bei chronischen<br />

Schmerzzuständen), 1992-1995 Leiter des Karolinska<br />

Schmerzinstitutes. 1990-1993 Präsident der ~ IASP.<br />

Seit 1996 Editor-in-Chief des »European Journal of<br />

Pain«. Unzählige Publikationen als Autor <strong>und</strong> Herausgeber.<br />

Vielfältige Ehrungen so u. a. John Bonica Lecture<br />

Award NY, 1991.<br />

lineare Kinetik. Kinetik erster Ordnung, gernäss dem<br />

Massenwirkungsgesetz proportionale Konzentrationsveränderungen<br />

des Wirkstoffes. Lineare Eliminationskinetik:<br />

die Geschwindigkeit der Konzentrationsänderung<br />

ist direkt proportional der Konzentration des<br />

Wirkstoffes, s. auch Halbwertszeit.<br />

Lingg, Hermann (Lindau 1820-1905 München). Militärarzt<br />

<strong>und</strong> Lyriker.<br />

Linimenta. Syn.: Linimente, Lösungen oder Emulsionen<br />

zur Applikation von Wirkstoffen auf die Haut.<br />

Lipidperoxidation. Die oxidative Schädigung von<br />

Lipidstrukturen durch freie Radikale.<br />

Lipmann, Fritz Albert (Königsberg 1899-??). Emigration<br />

1939, Nobelpreis 1953 für die Entdeckung des CoenzymA.<br />

Lipopolysaccharide. Abk. LPS, bestehend aus (toxischem)<br />

Lipid A <strong>und</strong> Polysacchariden (= 0-Antigen).<br />

LPS stimulieren wandständige Rezeptoren von Makrophagen<br />

<strong>und</strong> induzieren eine Reaktionskaskade über<br />

ADN-Stimulation, ARN-Expression, Proteinsynthese<br />

von Abwehrproteinen in Form von proinflammatorischen<br />

~ Zytokinen (v.a. TNF, IL-1, IL-8, PDGF, TGF<br />

etc.) mit Aktivierung der Leukozytenchemotaxis, Formation<br />

von freien Sauerstoffradikalen, Freisetzung von

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