Lexikon und Glossar - Springer
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824 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />
invers. Umgekehrt (Beispiel »inverse Agonisten«).<br />
Inversion. ~ Bioinversion.<br />
Ionenkanäle. NobelpreisE. Neher <strong>und</strong> B. Sakmann 1991;<br />
Patch -clamp-Techniken, membranständige, ionenselektive<br />
Glykoproteinkanäle.<br />
ionotropische Rezeptoren. Mit Membrankanälen gekoppelte<br />
Rezeptoren. Gegensatz: ~ metabotropische<br />
Rezeptoren.<br />
Iontophorese. Die Einschleusung ionisierter Wirkstoffe<br />
mit Hilfe eines galvanischen Stromes durch Haut/<br />
Schleimhäute zu therapeutischen Zwecken. Je nach<br />
Polung der aktiven Elektrode können über die Anode<br />
Kationen (Beispiel Opioide) über die Kathode Anionen<br />
(Beispiel analgetische Säuren) durch die Wirkung der<br />
jeweiligen elektrischen Felder in die entsprechenden<br />
Gewebeschichten propulsiert werden. In der Schmerzklinik<br />
wurden Wirkstoffe wie Kortikosteroide, Lidocain,<br />
Morphin <strong>und</strong> Fentanyl iontophoretisch appliziert,<br />
~ Sonophorese.<br />
IPSP. Engl. Abk. für »inhibitory postsynaptic potentials«<br />
(s. auch EPSP).<br />
Irländisches Moos (Irisch-Moos). Engl. Carrageenan;<br />
Fucus irlandicus: eine dem Agar-Agar ähnliche Biomischung<br />
( u. a. Polysaccharide), die durch Extraktion aus<br />
Rotalgen (Carrageen) gewonnen wird. Die intraartikuläre<br />
oder s.c.-Applikation bei Versuchstieren induziert<br />
eine lokalisierte Entzündungsreaktion (oft als<br />
experimentelle Entzündungsanordnung eingesetzt).<br />
islet cells. Dt. »Inselchen«; v. a. in der Substantia gelatinosa<br />
vorkommende Neurone mit profuser dendritischer<br />
Verästelung, wahrscheinliche Funktion: spinale<br />
Verschaltung von »Input«- <strong>und</strong> »Üutput«-Stationen im<br />
Sinne von modulierenden lokalen Interneuronen<br />
(s. Buch A).<br />
ISS. Abk. für »lnjury Severity Score«, eine Unterform<br />
dieses für die quantifizierbare Verletztenbeurteilung<br />
eingesetzten Scores ist die AIS oder »Abbreviated<br />
Irrjury Scale«.<br />
IUPHAR. Engl. Abk. für »International Union of Pharmacology«,<br />
u. a. mitverantwortlich für die neueste, heftig<br />
diskutierte Opioidrezeptoreinteilung, s. Buch B.<br />
IVRA. Engl. Abk. für »intravenous regional anaesthesia«.<br />
Jab- <strong>und</strong> Jolts-Syndrom. Kopfschmerzsyndrom mit Zirkumskripten<br />
intensiv schneidenden Schmerzen im<br />
Bereich der Schädeldecke, s. auch: SUNCT.<br />
Jackson, C.J. (1865-1958). HNO-Arzt <strong>und</strong> Anästhesist in<br />
Philadelphia. Nach ihm werden die sog. Jacksonsche<br />
Kopflagerung für die Intubation (»sniffling position«<br />
mit Kissen) sowie das Narkoseapparatsystem »Jackson<br />
Rees« benannt.<br />
Jackson, John Hughlings (1835-1911). Neben Charcot<br />
Mitbegründer der modernen Neurologie (National<br />
Hospital for the Paralysed and Epileptic). Mitbegründer<br />
1871 der Fachzeitschrift »Brain, Journal of Neurology«.<br />
Nach ihm werden die epileptischen Phänomene wie<br />
Jackson-Anfall, Jackson-Marsch, Jackson- Status sowie<br />
das Jackson-Syndrom benannt.<br />
Jacoby-Linie. Nach dem New Yorker Pädiater J. Jacoby<br />
(1830-1919) benannte Linie (bzw. Orientierungshilfe für<br />
rückenmarknahe Anästhesie) zwischen den beiden<br />
höchsten Punkten der Crista iliaca: ergibt die Höhe des<br />
Dornfortsatzes L 4 , sie ist identisch mit der sog. ~ Tuffier-<br />
Linie.<br />
Jänig, Wilfried (Wilhelmshaven *1938). Schüler<br />
1966-1971 von R.F. ~ Schmidt (zweites physiologisches<br />
Institut der Universität Heidelberg), Arbeiten in Budapest,<br />
New York, Kiel, Jerusalem (1980 mit~ Wall <strong>und</strong>~<br />
Devor), Melbourne, Bristol, Queensland (mit McLachlan),<br />
San Francisco (u.a. mit A. Basbaum, H. Fields, J.D.<br />
Levine), zeitg. bedeutender Forscher (Schwerpunkt:<br />
autonomes NS, neurale Mechanismen neuropathischer<br />
<strong>und</strong> viszeraler Schmerzen), mehrfache akademische<br />
Auszeichnungen, so Max-Planck-Preisträger 1993;<br />
Councillor IASP (1996-1999), International Society of<br />
Autonomie Neuroscience ISAN (1997-... ). Lehrer u.a.<br />
von H.-J. Häbler, M. Michaelis <strong>und</strong> Xianguo Liu.<br />
Janssen, Paul Adriaan Jan (Turnhout/Belgien *1926).<br />
Mediziner, Schmerzforsch er, Erfinder <strong>und</strong> Industrieller.<br />
Naturwissenschaftliche <strong>und</strong> medizinische Studien<br />
(Namur, Leuven, Gent). Pharmakologische Assistenz<br />
(Köln). Gründete 1953 die Janssen Pharmaceutika Beerse,<br />
Belgien, die er später an Johnson & Johnson verkaufte.<br />
Mehrfach ausgezeichnet. ~ Laudatio Buch B.<br />
Johannsen, Wilhelm (Kopenhagen 1857-1927). Dänischer<br />
Botaniker, führte 1909 die Bezeichnung bzw. den<br />
Begriff »Gen« ein.<br />
Jung, Carl Gustav (Kesswil 1875-1961). Bedeutender<br />
schweiz. Psychologe <strong>und</strong> Psychiater, Begründer der analytischen<br />
Psychologie.<br />
Jurna, Ilmaer (Berlin *1929). Med. Staatsexamen <strong>und</strong><br />
Promotion 1955, Gastassistent am Medicinska Nobelinstitutet<br />
Stockholm 1959-1960, 1965 Habilitation (Pharmakololgie/Toxikologie).<br />
1973 Gründungsmitglied<br />
IASP. Arbeiten am Institut Marey <strong>und</strong> INSERM Paris.<br />
Professur für Pharmakologie an der Universität des<br />
Saarlandes in Homburg.<br />
Kaliumkanäle. Zellmembrankanäle, die den Flux von<br />
Kaliumionen regulieren (z.B: Kaliumausstrom = negative<br />
Aufladung des Zellinneren = Hyperpolarisation der<br />
Zellmembran = Kalziumkanäle können nicht geöffnet<br />
werden).