Lexikon und Glossar - Springer
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834 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />
Kuren« vor <strong>und</strong> beschrieb einen »animalischen Magnetismus«.<br />
Der »Mesmerismus« hatte v. a. in der Romantik<br />
einen großen Einfluss auch auf die Literatur. Siehe auch<br />
Anästhesie/Elliotson: »mesmeric-state« = Hypnose.<br />
mesolimbisches Belohnungssystem. Der v. a. dopamingesteuerte<br />
mesolimbisehe Anteil (mit Nucleus accumbens)<br />
wird als Belohnungssystem bezeichnet, weil er<br />
Stimmung <strong>und</strong> Antrieb moduliert. jl-Agonisten (Morphin)<br />
aktivieren das Belohnungssystem <strong>und</strong> erzeugen<br />
in Konditionierungsversuchen ein sogenanntes Präferenzverhalten,<br />
K-Agonisten (Dynorphin) dagegen eher<br />
Aversionsver halten.<br />
metabotropische Rezeptoren. Rezeptoren, die mit dem<br />
intrazellulären G-Proteinsystem gekoppelt sind <strong>und</strong> bei<br />
Konformationsänderung sog. Zweitboten (second messengers)<br />
wie zyklische Nukleotide, CaH etc. aktivieren.<br />
Miasmen. Nach Hahnemann, »Gr<strong>und</strong>schwäche«, auch<br />
aufgr<strong>und</strong> »unterdrückender« Behandlungen der<br />
»Schulmedizin«.<br />
Migräne. --7 Buch A. Attackenweise auftretende, sich<br />
periodisch wiederholende meist pulsierende <strong>und</strong><br />
pochende Kopfschmerzen, die meist einseitig, manchmal<br />
auch beidseitig auftreten. Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen,<br />
Licht- <strong>und</strong> Lärmempfindlichkeit sowie Geruchsüberempfindlichkeit<br />
sind typische Begleitsymptome einer<br />
Migräneattacke. Vor <strong>und</strong> nach der Attacke kann es zu<br />
Stimmungsschwankungen <strong>und</strong> Veränderungen von<br />
Appetit, Magen-Darmfunktion <strong>und</strong> Flüssigkeitshaushalt<br />
kommen.<br />
Mikro. Abk. Jl: dezimales Vielfaches in der Ordnung<br />
10-6 = 0,000001.<br />
Mikrodialyse. Die atraumatische Einführung von semipermeablen<br />
Membranen in den extrazellulären Raum<br />
von Geweben zur nachträglichen Untersuchung von<br />
Mikrodialysaten (z. B. Entzündungsfaktoren wie Prostanoide,<br />
Ionen etc.).<br />
Mikroporefilter. Rückenmarknahe Kathetertechniken,<br />
bakterielle Schutzfilter mit Porengröße um 15-20 Jlm.<br />
mikrovaskuläres Kompressionssyndrom. Syn.: idiopathische<br />
Neuralgie, bei Trigeminusneuralgie vorkommende<br />
Krankheitsursache. Durch dauernde Gefäßpulsationen<br />
induzierte Nervenschädigung (Demyelinisierung)<br />
mit konsekutiven ephaptischen Kurzschlüssen<br />
etc. <strong>und</strong> daraus resultierenden neuropathischen<br />
Schmerzen.<br />
mild analgesics. Syn.: --7 antipyretische Analgetika.<br />
Milli. Abk. »m«, dezimales Vielfaches in der Ordnung<br />
10-3 = 0,001.<br />
Mini-Mental-State. Abk. MMS, durch Polstein et al. 1983<br />
eingeführte einfache Bestimmung kognitiver Leistungen<br />
im Kontext der Palliativmedizin.<br />
Missbrauch. Die unkoutrollierte Einnahme eines Wirkstoffes<br />
(z. B. Opioide, antipyretische Analgetika etc.)<br />
ausserhalb medizinischer Indikationen.<br />
Mitchell, Silas Weir (1829-1914). Bedeutender am. Neurologe<br />
schottischer Abstammung. Studien bei --7 Claude<br />
Bernard. Klassische Beschreibungen der Kausalgien<br />
etc., Erythromelalgie (Weir-Mitchell-Erkrankung).<br />
Ebenfalls bedeutender Schriftsteller (Kurzgeschichten,<br />
Essays, Dramen etc.).<br />
Mitchell-Syndrom. Syn.: Akromegalie, schmerzhaftes<br />
( --7 Kausalgie) Syndrom der unteren Extremitäten mit<br />
Beteiligung des autonomen Nervensystems, mit lokaler<br />
Hyperthermie bzw. Erythrodermie, Schweißsekretion<br />
usw. Benannt nach dem amerikanischen Kriegschirurg<br />
Silas Weir --7 Mitchell (1829-1914), der während des<br />
Sezessionskrieges (1861-1864) v.a. periphere traumatische<br />
Nervenläsionen untersuchte. Als sog. Mitchell<br />
Haut werden die dystrophen Hautveränderungen bei<br />
Kausalgien bezeichnet.<br />
Mixturae. Syn.: Mixturen, flüssige Arzneipräparate zur<br />
peroralen Applikation in Form von Lösungen, Emulsionen<br />
oder Suspensionen (vgl. »Mixtura morib<strong>und</strong>i«: --7<br />
Brompton-Cocktail).<br />
Mohnsäure. Opiumsäure ( --7 Sertürner).<br />
Mohnträne Historische Bezeichnung für Mekonium, --7<br />
Opium.<br />
Moniz, Egas (1875-1935). Bedeutender portugiesischer<br />
Forscher ( Coimbra, Bordeaux, Paris, Pionier der zerebralen<br />
Angiographie etc.). 1918 Aussenminister Portugals.<br />
Nobelpreis 1949 für die Entwicklung der präfrontalen<br />
Leukotomie, Moniz entdeckte <strong>und</strong> entwickelte die<br />
arterielle Enzephalographie: »L'enciphalographie<br />
arterielle, son importance dans Ia localisation des<br />
tumeurs cerebra/es« (Rev Neurol1927) sowie: »Tentatives<br />
operatoires dans le traitement de certaines psychoses«<br />
(1936) u. v. a.<br />
Monoaminooxidase. Abk. MAO, v. a. in ZNS, Leber <strong>und</strong><br />
Niere in den Membranen von Mitochondrien vorhandenes,<br />
für die oxidative Desaminierung natürlich vorkommender<br />
Monoamine verantwortliches, Flavin enthaltendes<br />
Enzym (Bernheim 1928). Die zentrale MAO<br />
ist wichtig für die Homöostase zentraler Neurotransmitter<br />
vom Typ Monoamin (z. B. Serotonin), die hepatische<br />
MAO für die Inaktivierung von aus dem Darmtrakt<br />
resorbierter Monoamine (z.B. Tyramin). Entsprechend<br />
können zentralgängige MAO-Hemmer therapeutische<br />
eingesetzt werden, um entsprechende Neuratransmitterdefizite<br />
zu korrigieren.<br />
Monro, A. (1733-1817). Schottischer Anatom, nach ihm<br />
wird das Foramen interventriculare Monro[i] benannt.<br />
Als Monro[i]-Block wird eine das Foramen verschließende<br />
Liquorblockade bezeichnet, als Monro[i]-