Lexikon und Glossar - Springer
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810 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />
Fiebermittel. Antipyretisch wirksame Wirkstoffe (Gegensatz:<br />
Pyretika, Pyrogene).<br />
Fields, Howard L. (Chicago *1939). Schmerzforscher,<br />
insbesondere Neurophysiologe, mehrfache internationale<br />
Auszeichnungen (so 1997 F.W.L. Kerr Award, American<br />
Pain Society), zzt. UCSF Medical School.<br />
First-pass-Effekt. Wirkstoffverlust durch Extraktion<br />
<strong>und</strong> Biotransformation während einer ersten Organpassage<br />
(betrifft v. a. Leber-, aber auch Lungenpassage<br />
etc.): der Weg eines i.v. (parenteral) applizierten zentralen<br />
Schmerzmittels beinhaltet die (punktierte, periphere)<br />
Vene, den kleinen Kreislauf <strong>und</strong> dann die Ejektion<br />
vom linken Ventrikel über die Aorta zum Zielorgan<br />
ZNS. In der Regel ist bei dieser Applikationsart die Bioverfügbarkeit<br />
vollständig (Ausnahme: gewisse Opioide,<br />
die pulmonal extrahiert werden!). Bei p.o.-Applikation<br />
erreicht der Wirkstoff über den Magen-Darm-Trakt<br />
(Extraktion <strong>und</strong> Elimination durch Intestinalwand<br />
möglich) über die Venen zur Leber (Extraktion <strong>und</strong> Elimination<br />
durch Leber: erste Leberpassage bzw. Firstpass-Effekt)<br />
über den kleinen Kreislauf (pulmonale<br />
Extraktion <strong>und</strong> Bioelimination möglich) den linken<br />
Ventrikel, von wo er ins Zielorgan ZNS transportiert<br />
wird. Entsprechend diesen potentiellen Extraktions<strong>und</strong><br />
Eliminationsverlusten ist in der Regel die Bioverfügbarkeit<br />
bei p.o.-Gabe reduziert <strong>und</strong> es müssen deshalb<br />
peroral höhere Dosen gewählt werden, um eine<br />
gleiche, zentrale Plasmakonzentration wie bei i.v.-Gabe<br />
zu errreichen.<br />
Flagg, Paluel (1886-1970 ). Am. Anästhesist: » The art of<br />
anesthesia« (Lippincott, Philadelphia 1939) <strong>und</strong> » The<br />
art of resuscitation«. Nicht zu verwechseln mit dem am.<br />
Anästhesiepionier Josiah F. Flagg (1851: Publikation<br />
über Äther <strong>und</strong> Chloroform in der täglichen Anästhesiepraxis).<br />
Paluel Flagg gründete 1933 die »Society for<br />
the prevention of asphyxial deaths« (eine spitalinterne<br />
Einsatztruppe für Wiederbelebung) in einer Zeit, wo bei<br />
einem Herzstillstand im Operationssaal in der Regel<br />
noch die lokale Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei in den Operationssaal<br />
gerufen wurde.<br />
Flechsig, Paul (Zwickau 1847-1929 Leipzig). Btd. Psychiater,<br />
Neurologe <strong>und</strong> Hirnforsch er. »Plan des menschlichen<br />
Gehirns« (1883) <strong>und</strong> »Die Lokalisation der geistigen<br />
Vorgänge« (1896).<br />
FMH. Abk. für Foederatio Medicorum Helveticorum.<br />
( Privatrechtliche) Fachärztegesellschaft der Schweiz.<br />
fMRI. Abk. für »funktionelle Magnetresonanztomographie«,<br />
hier wird über rasche Änderungen starker äußerer<br />
Magnetfelder die Änderung von Elektronenspins<br />
nachweisbar. Bei fMRI-Untersuchungen des ZNS ist<br />
dabei auch die Gewebeperfusion mit Sauerstoff untersuchbar,<br />
da sauerstoffarmes Blut anders reagiert als<br />
sauerstoffreiches (sog. BOLD-Effekt, »blood-oxygenation<br />
-level-dependent -effect «).<br />
Förster, Otfried (Breslau 1873-1941). Bedeutender dt.<br />
Neurologe, Neurochirurg <strong>und</strong> Psychiater; Konsiliarius<br />
bei der Behandlung Lenins (1922-1924). Fre<strong>und</strong>schaftlicher<br />
Gedankenaustausch mit Oscar ~ Vogt. Postulierte<br />
zentrale Schmerzkontrollmechanismen ( ~ Gate-control!)<br />
<strong>und</strong> als erster~ absteigende Schmerzhemmbahnen<br />
in: »Die Leitungsbahnen des Schmerzgefühls <strong>und</strong><br />
die chirurgische Behandlung der Schmerzzustände«<br />
(1927); »Die Physiologie <strong>und</strong> Pathologie der Koordination«<br />
(1902). Arbeiten über spezielle Anatomie <strong>und</strong> Physiologie<br />
der peripheren Nerven sowie Zytoarchitektur<br />
des Kortex (1936).<br />
Fol. Abk. für (lat.) Folia, Blätter.<br />
Foramen-lacerum-Syndrom. Syn.: Jefferson-Syndrom,<br />
einseitige Kopfschmerzen mit peripheren neurologischen<br />
Ausfällen bei Carotis-interna-Aneurysma.<br />
Foramen-magnum-Syndrom. Kopfschmerzen, zentrales<br />
Erbrechen, periphere neurologische Dysfunktionen<br />
bei neoplastischen Verdrängungen im Foramenmagnum-Bereich.<br />
Fordyce, Wilbert (Washington *1923). Am. Schmerzforscher,<br />
Mitarbeiter der multidisziplinären Schmerzklinik<br />
in Seattle ( ~ John Bonica), Mitgründer der~ IASP.<br />
Foregger, Richard von (Wien 1872-1960 N.Y.). Korpsstudent<br />
in München, Stuttgart <strong>und</strong> Bern (Dr. ehern.<br />
1896); 1889 in die USA zu General Electric (u. a.<br />
Zusammenarbeit mit Karl Steinmetz, später mit Rössler<br />
bei Hasslacher Chemical & Co in NewYork).1914 Gründung<br />
der eigenen Firma »The Foregger Company« mit<br />
Erfindung/Herstellung von Sauerstoffgeneratoren<br />
(1906), zusammen mit Ralph Waters des To-and-fro<br />
Systems mit C0 2 -Absorption (1923), Flowmeters (Rotameter<br />
wurden in Deutschland durch Dräger schon 1910<br />
in Verkehr gebracht), Kreissystems (Helmuth Schmidt<br />
[1895-1979] <strong>und</strong> Hans Killian [1892-1982] machten ihn<br />
während ihres USA-Besuchs 1928 auf die deutschen<br />
Dräger-Kreissysteme aufmerksam) sowie Tuben (in<br />
Zusammenarbeit mit Waters, John Adriani [1907-1988]<br />
<strong>und</strong> Emery A. Rovenstine [1895-1960]) sowie ein Foregger-Folding-Laryngoskops<br />
mit geradem Spatel (1941).<br />
Später, als die Foregger-Apparate in der US-Army eingeführt,<br />
wegen technischer Mängel kritisiert wurden,<br />
machte die Firma pleite <strong>und</strong> wurde aufgelöst.<br />
Formalintest. Die s.c. Injektion von verdünntem Formalin<br />
in eine Pfote. Die Reaktion ist zweiphasisch:<br />
Phase 1 = Sofortreaktion (Dauer bis 10 min; Pfotenschütteln,<br />
Lecken), Phase 2 = Spätreaktion (nach einer<br />
Ruhephase; ebenfalls Pfotenschütteln, Lecken; Dauer<br />
bis 6o min). Die 1. Phase reflektiert eine Sensibilisierung<br />
der peripheren Nazisensoren mit hohem spinalem