Lexikon und Glossar - Springer
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<strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong> 835<br />
Schmerzpunkt wird ein Punkt zwischen Nabel <strong>und</strong><br />
Spina ischiadica majorbezeichnet (vgl. mit McBurney<br />
Aaron-Punkt).<br />
Moore, James (Glasgow 1762-1860). Chirurg, Dichter<br />
(Novellen) etc. in London, Pionier (Impfungen, W<strong>und</strong>heilung,<br />
Schmerzbehandlung, Anästhesiemethoden).<br />
Publizierte 1784: »Method of preventing or diminishing<br />
pain in several operations«, London.<br />
Moore-Epilepsie. Von T.M. Moore 1944 beschriebenes<br />
Syndrom nach posttraumatischen Temporal- <strong>und</strong> Frontalhirnläsionen<br />
mit anfallsmäßigen heftigen Bauchschmerzen<br />
<strong>und</strong> vegetativer Instabilität.<br />
Moore-Syndrom. Siehe ~ Abdominalkrisen.<br />
Morbidität. Verhältnis der Erkrankungszahlen zu einer<br />
gegebenen Zahl.<br />
Morgan, Thomas Hunt (Lexington 1866-1945). Begründer<br />
der Chromosomenforschung (Nobelpreis Physiologie/Medizin<br />
1933).<br />
Morphin. Wichtigstes Alkaloid des ~ Opiums. 1805<br />
durch ~ W.F. Sertürner entdeckt, zum ersten Mal 1827<br />
in »Pharmacopoea Borussica« erwähnt, die Morphinstruktur<br />
wurde 1925 durch R. Robinson ermittelt <strong>und</strong><br />
die (komplizierte) Totalsynthese 1952 durch Gates u.<br />
Tschudin publiziert (s. BuchB<strong>und</strong> C).<br />
Morphinan. SF C, 6 H 2 ,N. Stammkörper mit sog. Viererring<br />
der ab 1947 synthetisch entwickelten Analgetika<br />
wie ~ Levorphanol, ~ Dextrorphan, ~ Butorphanol<br />
(s. Buch C).<br />
Morphinismus. Morphinsucht, »Morphinomanie«,<br />
historische Bezeichnung für Morphinmissbrauch.<br />
Morphium. Antiquierte Bezeichnung für Morphin.<br />
Morris, William (Lord Nuffield). Englischer Autohersteller<br />
(»Morris«), Patient <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> von Robert ~<br />
Macintosh, stiftete den ersten Lehrstuhl für Anästhesie<br />
der Welt, das Nuffield Institute bzw. Nuffield Department<br />
of Anaesthetics (Universität Oxford).<br />
Mortalität. »Sterblichkeit«, das statistische Verhältnis<br />
der Letalität zu einer gegebenen Populationszahl <strong>und</strong><br />
bestimmten Zeitraum.<br />
Morton, T.G. (1835-1903). Beschrieb die Metatarsalgie<br />
oder Mortonsche Neuralgie.<br />
Morton, William Thomas Green (Charlton/Mass.<br />
1819-1868). Demonstrierte mit Erfolg Äthernarkosen,<br />
nachdem er zuerst H<strong>und</strong>e damit betäubt hatte. Nannte<br />
»sein« Narkosemittel »Letheon« <strong>und</strong> wollte es patentieren<br />
lassen. Seine am Massachusetts General Hospital<br />
durchgeführte erfolgreiche Äthernarkose an einem<br />
Patienten, der von Dr. J.C. Warren von seinem Kiefertumor<br />
befreit wurde, wird als der Anfang der modernen<br />
Anästhesiologie angesehen (16.10.1846). Die Nachricht<br />
von dieser erfolgreichen »Narkose« wurde in Windeseile<br />
bekannt. Heute im globalen praktisch zeitgleichen<br />
Informationsfluss kann dies kaum noch nachgefühlt<br />
werden, aber die Einführung von Äthernarkosen in<br />
England <strong>und</strong> wenig später auf dem europäischen Kontinent<br />
konnte in Abhängigkeit von den damaligen<br />
atlantischen Schiffsverbindungen ( Cunard-Linie etc.)<br />
in der Publikation nicht nur in ersten Fachzeitschriften,<br />
sondern auch in der Boulevardpresse nachvollzogen<br />
werden. Auf Mortons Grabstein im Mount Auburn<br />
Cemetery - Amerikas erstem Gartenfriedhof, in dem<br />
andere berühmte amerikanische Anästhesisten wie C.T.<br />
Jackson, W. Channing, H.J. Bigelow, C. Bulfinch, A.A.<br />
Gould etc. ruhen - in Boston steht:<br />
»lnventor and revealer of inhalation<br />
anesthesia: before whom, in all time, surgery<br />
was agony; by whom, pain in surgery,<br />
was averted and annulled; since whom,<br />
science has control of pain«.<br />
Moxibustion. Akupunktur, thermische Reizung bestimmter<br />
Akupunkturpunkte mittels eines nahen<br />
Glimmstengels.<br />
MR. Eng!. Kurzbezeichnung für die galenische Form<br />
»modified release« (s. ~therapeutische Systeme).<br />
Mr. Abkürzung der SI-Einheit für molare Masse, entsprechend<br />
dem Quotient aus der Masse <strong>und</strong> der Stoffmenge<br />
in kg/mol.<br />
Mugnier, Cecilie (Annecy/Hochsavoyen 1875-1962 England).<br />
Arbeitete beim berühmten frz. Neurologen Dejerine,<br />
wo sie Oskar ~ Vogt trifft. Cecilie Mugnier-Vogt<br />
war eine der ersten Frauen, die im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert in<br />
Paris zum Medizinstudium zugelassen wurde. Nach<br />
ihrer Heirat 1899 gründen sie <strong>und</strong> ihr Mann in Berlin<br />
das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung, deren<br />
Anatomische Abteilung sie ab 1931 leitete. Nach der<br />
Machtübernahme Hitlers Wegzug 1937 in die Abgeschiedenheit<br />
des Schwarzwalds (Neustadt), wo sie mit<br />
ihrem Ehemann Oscar Vogt als Protege der Familie<br />
Krupp am Dennenberg im von ihnen gegründeten<br />
»Institut für Hirnforschung <strong>und</strong> allgemeine Biologie«<br />
weiter forschen konnte, <strong>und</strong> zwar insbesondere auf dem<br />
Gebiet Hypnose <strong>und</strong> Psychotherapie sowie neurobiologischer<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Zu Ehren der Hirnforscherin<br />
Cecilie Vogt erschien 1989 eine deutsche Briefmarke<br />
im Rahmen der Postwertzeichen-Dauerserie<br />
»Frauen der deutschen Geschichte«.<br />
Müller, Johann Peter (Koblenz 1801-1858 Berlin). Pathologe,<br />
Anatom, Physiologe <strong>und</strong> Lehrer. »Handbuch der<br />
Physiologie des Menschen« (1833-1840). »Zur vergleichenden<br />
Physiologie des Gesichtssinns« (1826). Erforsch-