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Lexikon und Glossar - Springer

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838 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />

tranquilizers). Pharmakologisch folgende Gruppen:<br />

Phenothiazinderivate (Beispiel: Chlorpromazin);Thioxanthinderivate<br />

(Beispiel: Chlorprothixen); Aminobutyrone<br />

(Beispiel: Droperidol); Diphenylbutylpiperidine<br />

(Beispiel: Pimozid) <strong>und</strong> Indolderivate (Beispiel: Reserpin).<br />

Neuroleptika sind im Prinzip hypnotikafreie<br />

Beruhigungsmittel mit »antipsychotischer« Wirkung<br />

(s. auch~ Tranquilizer).<br />

Neurolyse. In der Schmerzpraxis reversible bis irreversible<br />

Zerstörung eines Nerven durch Kälte, Alkoholapplikation<br />

etc.<br />

Neuromodulation. Der Begriff Neuromodulation<br />

umfasst verschiedene, reversible, nichtdestruktive,<br />

schmerztherapeutische Techniken wie elektrische Stimulation<br />

der nozizeptiven Neuraxis (periphere Nerven,<br />

Trigeminuswurzel <strong>und</strong> -ganglion, Rückenmark, Thalamus,<br />

motorischer Kortex). Die häufigsten Techniken<br />

sind ~ TENS, ~ »peripheral nerve Stimulation« PNS<br />

<strong>und</strong> »spinal cord stimulation« ~ SCS.<br />

Neuron.1891 von Gottfried Wilhelm von Waldeyer-Hartz<br />

eingeführte Bezeichnung für eine Nervenzelle (bei<br />

Braunschweig 1836-1921; Anatom in Breslau, Straßburg<br />

<strong>und</strong> Berlin; führte ebenfalls die Bezeichnung Chromosom<br />

in die med. Nomenklatur ein).<br />

Neuropeptid Y. Ein 1982 entdecktes Peptid mit einer 36-<br />

Aminosäuresequenz. Vorkommen u.a. in autonomen<br />

noradrenergen Neuronen, mitverantwortlich für Vasekonstriktion,<br />

Na-Ausscheidung, lokale Perfusion, Drüsensekretion,<br />

glatte Muskulatur, Nahrungs- <strong>und</strong> Flüssigkeitsaufnahme,<br />

sowie Hypophysenhormone. Moduliert<br />

über NPY-Rezeptoren neuronale K+- <strong>und</strong> Ca2+-Kanäle.<br />

Neuropil. Sog. Nervenfilz, aus makroskopisch grau<br />

erscheinenden Geflechten von Dendriten, Axonen, Gliafortsätzen<br />

bestehend.<br />

Neurotensin. Ein biologisch aktives aus dem Hypothalamus<br />

isoliertes Peptid. Wirkungen: Hypotension,<br />

Ileumkontraktionen, Duodenalrelaxation im Tierversuch.<br />

Physiologische Funktion als peripherer <strong>und</strong> zentraler<br />

Neurotransmitter. Induziert dosisabhängig probis<br />

antinozizeptive Wirkungen bei Mikroinjektion in<br />

die mediane Medulla oblongata. Neurotensin-Antagonisten<br />

haben entsprechend den umgekehrten Effekt.<br />

Diese unterschiedliche Wirkung wird mit der Präsenz<br />

von (bislang putativen) Rezeptorsubtypen erklärt.<br />

Neurotizismus. Psychologie, neurotisches Persönlichkeitsmustermit<br />

»neurotischem Trias« Hysterie, Depression,<br />

Hypochondrie.<br />

Neurotoxine. Gifte, die das Nervensystem schädigen.<br />

Neurotoxisch. In der Schmerzpraxis auftretende Schädigung<br />

eines Nerven durch Medikamente, z.B. intrathekale<br />

Verabreichung von neurotoxischen Lokalanästhetika,<br />

neurotoxischen Beimischungen zu Schmerzmittelzubereitungen.<br />

Viele ~ Designerdrogen sind neurotoxisch.<br />

Neurotransmitter. Von Nerven synthetisierte, aus präsynaptischen<br />

Vesikeln bei Eintreffen eines Aktionspotentials<br />

sowie Ca2+-Ionen-Influx in die Synapse freigesetzte<br />

Substanzen. Induzieren an postsynaptischen<br />

Membranrezeptoren sog. Konformationsveränderungen.<br />

Neurotripsie. Durch operative Quetschung erfolgte<br />

temporäre Nervenschädigung.<br />

Neurotrop. Die Nerven betreffend (z. B. neurotrope<br />

Vitamine).<br />

Neurotrophine. Eine Superfamilie von endogenen Stoffen,<br />

die für das Überleben, Ausdifferenzieren etc.<br />

sowohl für das periphere als auch zentrale NS wichtig<br />

sind (BDNF, »brain-derived-neurotrophic-factor«, NGF,<br />

NT-3, NT-6, »neurotrophin-3/-6«, GDNF, »glial-cellline-derived-neurotrophic-factor«).<br />

In Diskussion in<br />

Bezug auf neurodegenerative Erkrankungen, Nervenläsionen<br />

sowie in Kombination mit anderen trophischen<br />

Faktoren (CNTF, FGF etc.). Entsprechende Rezeptoren<br />

sind p75NTR (p75) sowie p140trk (trkA, s. Tyrosinkinase-Rezeptor)<br />

für NGF. Nach Ligandenbindung wird der<br />

Neurotrophin-Rezeptorkomplex ins Innere des Neurons<br />

verschoben <strong>und</strong> zum Stoma transportiert. Die auslösbaren<br />

intrinsischen Wirkungen betreffen komplizierte<br />

neurotrophe Effekte, die das neuronale Überleben,<br />

Migration <strong>und</strong> Zellausdifferenzierung ( Zellproliferation<br />

bis zur Zellorganellbildung etwa von Synapsen)<br />

betreffen. Proinflammatorische Zytokine können von<br />

Makrophagen <strong>und</strong> Monozyten freigesetzt werden <strong>und</strong><br />

für Immunreaktionen wie die Akutphase-Reaktion,<br />

aber auch für allgemeine Körperreaktionen wie Schlaf<br />

etc. mitverantwortlich sein. Nach traumatischen, infektiösen<br />

oder degenerativen ZNS-Läsionen sind sie im<br />

ZNS nachweisbar. Potentiell könnte die Bekämpfung<br />

entsprechender Zytokine (mit Antikörper oder Rezeptorantagonisten)<br />

entsprechende Zytokin-induzierte<br />

Reaktionen blockieren.<br />

NGF. Abk. für »nerve growth factor«, s. Wachstumsfaktoren,<br />

»growth factors«.<br />

Nicholas, George Richard Rieb (Majorca/Vic-Australia<br />

1884-1960 ). Australischer Pharmazeut, entwickelte Verfahren<br />

zur Herstellung von Acetylsalicylsäure. Gründer<br />

der Smiths, Niebolas & Co. (1915), später Niebolas Proprietary<br />

Ltd.<br />

Nicolau-Syndrom. Typische Hautveränderungen nach<br />

akzidenteller intra- oder periarterieller Injektionstechnik<br />

mit Nekrosen, ähnliches ist nach i.m.-Applikationen<br />

bekannt (s. Buch Applikation).<br />

nichtsaure Pyrazolone. Ein Isomer der Kernsubstanz<br />

Imidazol ist Pyrazol, das durch eine Oxo- bzw. Keto-

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