Lexikon und Glossar - Springer
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778 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />
AK gegen an der Erythrozytenoberfläche befindliche<br />
Antigene (vgl. Checkliste UAW in BuchE).<br />
AINOS. Abk. für Antagonisten-induzierter, narkosegestützter<br />
Opioidschnellentzug (s. Buch B).<br />
AlP Abk. für adjuvansinduzierte Polyarthritis.<br />
Akathisie. Extrapyramidalmotorisches hyperkinetisches<br />
Symptom bei M. Parkinsan oder iatrogenem Parkinsonoid<br />
(z.B. ~ D 2 -Antagonisten); manifestiert sich<br />
durch eine äußere <strong>und</strong> innere, quälende Unruhe zu<br />
ruhigem Sitzenbleiben <strong>und</strong> Zwang, die Beine zu bewegen.<br />
Akinesia algera Möbius. Schmerzhaftigkeit bei Bewegungen<br />
(Symptom bei Erwartungsneurosen, Hysterie).<br />
Akinesie. Bewegungsarmut, hervorgerufen durch ~<br />
Dopaminsynthesestörung in den striären Bereichen;<br />
medikamentöse extrapyramidale Störungen bei Neuroleptikamedikation.<br />
~ Dopaminrezeptoren.<br />
akinetisch-rigides Syndrom.~ Parkinsonismus.<br />
Akroanästhesie. Sensibilitätsstörung in den Extremitäten.<br />
Akrodynie. Akrenschmerz mit Erythembildung <strong>und</strong><br />
Abschuppung (1828/29 von Chardon als »erytheme epidemique«<br />
beschrieben).<br />
Akromelalgie. ~ Mitchell-Syndrom.<br />
Akroparästhesie. Oft im Klimakterium auftretende<br />
Sensibilitätsstörungen in den Extremitäten in Form von<br />
Parästhesien, Schmerzen, Bewegungshemmungen<br />
sowie Blässe <strong>und</strong> Zyanose ( ~ M. Raynaud).<br />
AktionspotentiaL An Zellmembranen messbares elektrisches<br />
Potential während Zellaktivität; bei Depolarisation<br />
folgt nach dem »Alles-oder-Nichts«-Gesetz ein<br />
fortgeleitetes AktionspotentiaL<br />
Akureyri-Krankheit. Epidemische Neuromyoasthenie.<br />
Albe-Fessard Denise (Paris *1916). Bedeutende zeitgenössische<br />
frz. Schmerzforscherio (Neurophysiologie);<br />
Studium der Naturwissenschaften (insbes. Chemie<br />
<strong>und</strong> Physik) an der Ecole Sup. de Physique et Chimie<br />
Industrielle de Paris mit Promotion 1950 an der Universität<br />
Paris; 1957-1984 Professur für Psychophysiologie<br />
<strong>und</strong> Neurophysiologie an der Sorbonne sowie an der<br />
Universität Pierre <strong>und</strong> Marie Curie; Gastprofessuren in<br />
Toronto, Bologna, Chieti, Irvine; multiple Ehrungen (so<br />
Ehrenlegion, Dr. h.c. Universität Prag, freie Universität<br />
Bruxelles, Ehrenmitgliedschaftell u. a. dt. Gesellschaft<br />
für EEG). Forschungen über elektrische Entladungen<br />
beim Fisch (Doktorat), elektrophysiologische Erforschung<br />
des ZNS insbes. der thalamisehen Strukturen,<br />
der neo-spino-thalamischen Bahnen, Automutilation<br />
des Tieres <strong>und</strong> Schmerzphänomene etc. 1. Präsident( in)<br />
der ~ IASP. Publizierte 1996: »La douleur. Mecanismes<br />
et bases de ses traitements«. Masson (Paris).<br />
alerting system. Engl. Bezeichnung für ~ Formatio<br />
reticularis (Buch A).<br />
Alexander von Tralles (ca. 525-605). Sein Bruder war<br />
Architekt der Hagia Sophia - ordnete der genauen Differentialdiagnostik<br />
bei Schmerzzuständen eine grosse<br />
Bedeutung zu. Es soll auch UAW bei Langzeitgaben als<br />
solche erkannt haben <strong>und</strong> den Patient entsprechend<br />
aufgeklärt haben.<br />
Algesie. Schmerzhaftigkeit, Schmerzempfindlichkeit<br />
(s. auch: Analgesie, Hypalgesie, Hyperalgesie).<br />
Algesiologie. Wissenschaft bzw. Fach der Bekämpfung<br />
von Schmerzen.<br />
Algodystrophie. Historische Sammelbezeichnung;<br />
heute: SMP bzw. sympathetically maintained pain syndrom;<br />
s. Buch A.<br />
Algolagnie. Pathologische »Schmerzgeilheit«.<br />
algology. Engl.: die Wissenschaft der Schmerzbekämpfung<br />
(Algologie= Wissenschaft der Algen,~ Algesiologie).<br />
algophobe Akinesie. Schmerzreflektorische Ruhigstellung<br />
einer erkrankten Extremität.<br />
Algophobie. Schmerzangst<br />
Algorithmus. Spielregel, z. B. Plan von Behandlungsabläufen<br />
(nach al Chwrarismi bzw. seinem Algebrabuch<br />
[um 8oo n. Chr.], das später ins lateinische übersetzt<br />
worden war: »Dixit Algorizmi«).<br />
Algos. Griech. Stammwort für ~ Algesie (Algesia); den<br />
Wortteil -algia, -algie findet man in zusammengesetzten<br />
Begriffen (z. B. Neuralgie,~ Algesimeter, ~ Hypalgesie,<br />
~ Hyperalgesie, Myalgie bzw. Muskelschmerz<br />
etc.).<br />
Alkaloid. Stickstoffenthaltende »alkaliähnliche«, an<br />
pflanzliche Säuren geb<strong>und</strong>ene Pflanzenstoffe.<br />
Allachästhesie. An einer anderen Körperstelle empf<strong>und</strong>ener<br />
Reiz.<br />
Allästhesie. Dysästhesie, verfälschte, falsch lokalisierte<br />
Wahrnehmung von Berührungsreizen (griech. allachai<br />
= anderswo; aisthesia = Perzeption) auf der gleichen<br />
Extremität (nach Stewart 1884).<br />
Allo-. Griech. Bestimmungswort in zusammengesetzten<br />
Fremdwörtern mit der Bedeutung »anders«,<br />
»fremd« (Beispiel ~ Allocheirie, Allodynie).<br />
Allocheirie. 1882, nach dem Wiener Neurologen, Hirnforscher<br />
<strong>und</strong> Psychiater sowie Gründer des Neurologischen<br />
Instituts der Universität Wien Heinrich Oberstei-