Lexikon und Glossar - Springer
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<strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong> 783<br />
Zustand oder die Funktion des Körpers oder seelischer<br />
Zustände erkennen zu lassen oder zu beeinflussen,<br />
2. vom menschlichen oder tierischen Körper erzeugte<br />
Wirkstoffe oder Körperflüssigkeiten zu ersetzen oder<br />
3· Krankheitserreger, Parasiten oder körperfremde Stoffe<br />
zu beseitigen oder unschädlich zu machen. Arzneimittel<br />
können (§ 2 Arzneimittelgesetz) Wirkstoffe sein<br />
wie: 1. chemische Elemente <strong>und</strong> chemische Verbindungen<br />
sowie deren natürlich vorkommende Gemische<br />
<strong>und</strong> Lösungen, 2. Pflanzen, Pflanzenteile <strong>und</strong> Pflanzenbestandteile<br />
in bearbeitetem oder unbearbeitetem<br />
Zustand. 3· Tierkörper, auch lebender Tiere, sowie Körperteile,<br />
-bestandteile <strong>und</strong> Stoffwechselprodukte von<br />
Mensch <strong>und</strong> Tier in bearbeitetem Zustand, 4· Mikroorganismen,<br />
Viren sowie deren Bestandteile oder Stoffwechselprodukte.<br />
Arzneimittelabhängigkeit Von der WHO 1964 vorgeschlagener<br />
Oberbegriff für alle mit chronischem Medi- .<br />
kamentenmissbrauch entstehenden Probleme (Toleranz,<br />
Entziehungssymptomatik etc.). Früher: Arzneimittelsucht.<br />
Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. Von der ---7<br />
IKS einziges anerkanntes, umfassendes, firmenübergreifendes<br />
Nachschlagewerk mit Fachinformation,<br />
Register <strong>und</strong> Patienteninformation über die in der<br />
Schweiz erhältlichen Wirkstoffe. Pendant zur Roten<br />
Liste (Deutschland), Vidal (Frankreich).<br />
Arzneimittelsucht ---7 Arzneimittelabhängigkeit<br />
Arzneispezialität Definition § 4 Arzneimittelgesetz:<br />
Arzneimittelspezialitäten im Sinne des Gesetzes sind<br />
Arzneimittel, die in gleichbleibender Zusammensetzung<br />
hergestellt <strong>und</strong> in abgabefertigen Packungen<br />
unter einer besonderen Bezeichnung in den Verkehr<br />
gebracht werden.<br />
Arzneistoff (Pharmakon). Wirkstoff, der im Organismus<br />
zur Verhütung, Linderung, Heilung oder Erkennung<br />
von Krankheiten dient.<br />
Ärztathropologie der Romantik. Romantische Sonderform<br />
der anthropologischen philosophisch-wissenschaftlichen<br />
Betrachtung des Menschen, v. a. durch<br />
folgende Ärzte geprägt: Ignaz Paul Vitalis ---7 Troxler,<br />
Christian Friedrich Nasse (Bielefeld 1778-1851 Marburg,<br />
Pionier der »Diagnostik am Krankenbett«), Johann<br />
Michael Leupoldt (Weißenstadt 1794-1874 Erlangen),<br />
Dietrich Georg von Kieser (Hamburg 1779-1862 Jena;<br />
u.a. 1814-1817 Feldarzt in Frankreich bei den Weimarischen<br />
Truppen), Johann Christian August Heinroth<br />
(Leipzig 1773-1843 Leipzig), Joseph Ennemoser<br />
(Schönau/Tirol1787-1854 Egern; Anhänger des ---7 Mesmerismus),<br />
Ignaz Döllinger (Bamberg 1770-1841 München),<br />
---7 K.G. Carus, Karl Friedrich Burdach (Leipzig<br />
1776-1797 Leipzig, Anatomieprofessor in Königsberg:<br />
nach ihm benannt Fasciculus cuneatus bzw. Burdach-<br />
Strang; unvollendetes Opus über »Die Physiologie als<br />
Erfahrungswissenschaft), Joachim Dietrich Brandis<br />
(Hildesheim 1762-1846 Kopenhagen; Leibarzt des dänischen<br />
Königs, publizierte über Erfahrungen der<br />
Anwendung von Kälte), Pranz Benedict von Baader<br />
(München 1765-1841 München), Johann Heinrich Perdirrand<br />
von Autenrieth (Stuttgart 1772-1835 Tübingen).<br />
Aspirin. Warenzeichenname, gebildet aus A (für Acetyl)<br />
<strong>und</strong> Spir (aus der Spiraea ulmaria wurde erstmals die<br />
Salicylsäure oder Spirsäure isoliert), patentiert am 1.<br />
Februar 1899 beim kaiserlichen Patentamt; im Kontext<br />
des Versailler Vertrages Verlust des Patents an sog. Siegermächte<br />
(s. Wirkstoffprofil Acetylsalicylsäure<br />
Buch E). Siehe auch Felix ---7 Hoffmann <strong>und</strong> Artbur ---7<br />
Eichengrün.<br />
Ästhesie. Gefühl, Wahrnehmung.<br />
Ästhesiometer. Empfindungsmeter zur Prüfung der<br />
Hautempfindlichkeit<br />
Ataranalgesie. Griech. ataraktos = ruhig, Die Kombination<br />
von Analgetikum <strong>und</strong> Psychopharmakon zu Analgesie-<br />
<strong>und</strong> Sedationszwecken (nach Hayward u. Butt).<br />
Ataraxia. Griech. »Seelenruhe«.<br />
AUC. Engl. Abk. für »area <strong>und</strong>er the curve« (Fläche<br />
unter der Konzentration-Zeit-Kurve). Die sog. AUC<br />
wird durch die Fläche unter der Blutkonzentration<br />
Zeitkurve nach definierter Applikation dargestellt.<br />
Erfolgt beispielsweise nach p.o.-Gabe eine rasche, völlständige<br />
enterale Resorption, ist die Plasmakonzentration<br />
entsprechend hoch, wobei sich die Gesamtfläche<br />
unter der Plasmakonzentration-Zeitkurve zur Größe<br />
der resorbierten Arzneimittelmenge proportional verhält.<br />
Aufbereitungsmonographie. Durch Expertenkommissionen<br />
beim B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte<br />
(BfArM; ehemaliges B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsamt<br />
BGA) erstellte wissenschaftlichen Monographien<br />
für die bis dahin »fiktiv zugelassenen« Arzneimittel.<br />
aufsteigendes retikuläres aktivierendes System Magoun.<br />
Nach ---7 H.W. Magoun 1949 durch sensorische<br />
Afferenzen angeregte ---7 Formatio reticularis; aktiviert<br />
höhere kortikale Zentren (s. auch: Bispectral-EEG).<br />
Aura. Kurzdauernde eigenartige Wahrnehmungen, die<br />
bei Migräne-Patienten der Kopfschmerzphase vorausgeht.<br />
Ausscheidung. Kinetik, Elimination.<br />
Autotomie. »Selbstverstümmelung«; wird bei Tierexperimenten<br />
als Zeichen für Schmerz interpretiert. Hinweise<br />
sind jedoch vorhanden, dass Sensibilitätsstörungen<br />
oder Parästhesien ebenfalls ausreichende Gründe für<br />
eine Autotomie sein könnten.