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Lexikon und Glossar - Springer

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826 <strong>Lexikon</strong> <strong>und</strong> <strong>Glossar</strong><br />

seits proinflammatorische Reaktionskaskaden über ~<br />

Prostanoide, ~ Zytokine, ~ freie Radikale, Prostanoide,<br />

Serotonirr etc. Kinine degranulieren Mastzellen ( ~<br />

Histaminfreisetzung) <strong>und</strong> sind an der Plasmaexvasation,<br />

Endothelreaktionen etc. mitbeteiligt 2 Subrezeptoren:<br />

B,- Neosynthese durch Entzündungsvorgänge stimuliert<br />

<strong>und</strong> wahrscheinlich für Hyperalgesie mitverantwortlich,<br />

endogene Liganden: wahrscheinlich Kininmetaboliten<br />

<strong>und</strong> B 2 - endogene Liganden: Bradykinin<br />

<strong>und</strong> Kallidin.<br />

Kisch-Reflex. Syn.: Ohr-Tränen-Reflex, reflektorischer<br />

Lidschluss <strong>und</strong> reflektorischer Tränenfluss bei mechanischer<br />

oder thermischer Reizung des äußeren Gehörgangs.<br />

Klee, Paul (Münchenbuchsee 1879-1940 Exil Muralto).<br />

Studium in München (Heinrich Knirr, Pranz von<br />

Strunk); Heirat mit der Pianistirr Lily Stumpf (1906),<br />

Bekanntschaften mit Kandinsky, Franc Mare, Hans Arp,<br />

Rilke, Herwath, Waiden, Macke, Moilliet. Reisen nach<br />

Tunesien <strong>und</strong> Ägypten. Kriegsdienst als deutscher<br />

Infanterist 1916-1918. Berufung durch Gropius nach<br />

Weimar (Bauhaus) <strong>und</strong> Dessau. 1933 durch die Nationalsozialisten<br />

aus der Professur in Düsseldorf verjagt;<br />

nationalsozialistische »Beschlagnahmung« seiner »entarteten«<br />

Werke. Emigration nach Bern. 1935 Beginn der<br />

tödlichen Sklerodermie. Tod in Muralto.<br />

Kloepfer, Hans (Eibiswald/Steiermark 1867-1944<br />

Köflach). Medizinstudium in Graz, Arzt in Köflach.<br />

Bedt. österreichischer M<strong>und</strong>artdichter.<br />

Knoll, Albert (1858-1952). Zusammen mit Hans Knoll<br />

<strong>und</strong> Max Daege Begründer der Firma Knoll; entwickelte<br />

1886 ein Verfahren zur Gewinnung von Kodein aus<br />

Morphin. Die Familie Knoll entstammte dem gewerblichen<br />

Mittelstand, war im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert in Dreviskirchen<br />

bei Schwerirr ansässig <strong>und</strong> übersiedelte 1800 nach<br />

Braunschweig.<br />

Kodeinismus. Sog. Kodeinsucht, Analogon zum sog.<br />

Morphinismus.<br />

Kokain. Durch von Niemann 186o isoliertes <strong>und</strong><br />

benanntes Alkaloid der Inkapflanze Koka (s. auch Willstätter).<br />

Durch Selbstversuche mit Kokain wurden u.a.<br />

so prominente Forscher <strong>und</strong> Kliniker wie Hall <strong>und</strong> ~<br />

Halsted kokainabhängig. Papst Leo XIII gebrauchte ein<br />

in Neuilly (bei Paris) durch einen Mariani gebrautes<br />

Kokaingetränk als »Roborans« bzw. »Vin Mariani«. Die<br />

Kokainforschung durch Sigm<strong>und</strong> Freud begründete die<br />

sog. Psychopharmakologie <strong>und</strong> führte zur Entdeckung<br />

weniger toxischer Lokalanästhetika. Georg Trakl, Poet<br />

<strong>und</strong> Sanitäter im ersten Weltkrieg, nahm 1914 eine<br />

Überdosis Kokain, er konnte den Anblick nicht verkraften,<br />

als sich vor seinen Augen ein verzweifelter Verw<strong>und</strong>eter<br />

eine Kugel in den Kopf jagte.<br />

Kolbe, Wilhelm Hermann (1818-1884). Marburg, Leipzig.<br />

Synthetisierte 1860 die Salicylsäure, die er schon<br />

1837 zu Heilzwecken <strong>und</strong> als Konservierungmittel empfahl.<br />

Koller, Carl (Schüttenhofen/Böhmen 1857-1944).<br />

Fre<strong>und</strong> von Sigm<strong>und</strong> ~ Freud. Freud, der das Alkaloid<br />

Kokain für allerhand Psychotests bei sich selbst einsetzte,<br />

berichtete über eine »eingeschlafene Zunge« bei oraler<br />

Einnahme vom Kokain. Koller führte diese Beobachtungen<br />

(<strong>und</strong> wahrscheinlich auch andere Beschreibungen<br />

dieser Phänomene durch Schroff <strong>und</strong> Demarle, die<br />

schon 1862 die durch Kokain induzierbare Zungenanästhesie<br />

beschrieben) zusammen mit seinem Kollegen<br />

Königstein weiter fort <strong>und</strong> erfand dabei die topische<br />

Oberflächenanästhesie. Berichteteam 15.09.1884 in<br />

Beideiberg bei einem ophthalmologischen Kongress<br />

über die Möglichkeit, unter lokaler Kokainapplikation<br />

schmerzlos Augenoperationen durchführen zu können.<br />

Der Artikel wurde auch im Lancet veröffentlicht: »On<br />

the use of cocaine for producing anaesthesia on the<br />

eye« Lancet 1984; 2: 990. Emigration 1889 nach New<br />

York, wo er am Mount Sinai Hospital weiterarbeitete.<br />

Kölliker, Rudolf von (1817-1905). Bedeutender schweiz.<br />

Anatom; beschrieb u. a. den~ Fasciculus longitudinalis<br />

dorsalis. Die ~ Substantia gelatinosa centralis wird<br />

auch als Kölliker-Kern bezeichnet, die Substantia grisea<br />

intermedia centralis et lateralis des Rückenmarks als<br />

Kölliker-Kernsub stanz. Definierte 1896 den Begriff<br />

»Axon«.<br />

Koma. Bewusstlosigkeit, meisten länger dauernd, mit<br />

zentralen Störungen vitaler Funktionen (Reflexe,<br />

Atmung, Kreislauf).<br />

Kombinationskopfschmerz. Spannungskopfschmerz<br />

mit Migräneattacken.<br />

Kompartiment. Der aus dem engl. (compartment:<br />

Abteil, Abschnitt) stammende Begriff Kompartiment<br />

wird in vielen Disziplinen gebraucht <strong>und</strong> damit verschieden<br />

definiert. In der Klinik versteht man unter<br />

Kompartiment einen reellen oder fiktiven Raum, der<br />

funktionell zusammenhängt (z. B. das zentrale Kompartiment<br />

des Kreislaufs mit den bestperf<strong>und</strong>ierten Organen<br />

Herz, Hirn, Niere). In der Pharmakakinetik sind<br />

Kompartimente fiktive Räume bzw. Volumenbereiche<br />

zur Berechnung desVerteilenseines Stoffes im Organismus.<br />

So gibt es verschiedene Rechenmodelle, die von<br />

einem Einkompartimentsystem (gesamter Körper als<br />

ein gemeinsamer Raum), Zweikompartiment- (Intravaskulärraum<br />

<strong>und</strong> Peripherie), Dreikompartiment­<br />

System oder auch mehreren Kompartimenten sprechen.<br />

Kompartmentsyndrom. Syn.: »Compartiment-syndrome«<br />

durch erhöhten Druck (Druckverband, Blutung, zu<br />

enge Kleider, perioperative Lagerungen etc.) innerhalb

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