Lexikon und Glossar - Springer

Lexikon und Glossar 871
Wundt, Wilhelm (Neckarau 1832-1920). Nach Gymnasium
in Bruchsal Medizinstudium in Tübingen ( u. a.
Hirnanatomie unter Leitung seines Onkels Friedrich
Arnold) mit Abschluss 1855 in Heidelberg. Nach einem
Berliner Jahr ab 1857 Dozent für Physiologie in Heidetberg
(Helmoltzs Assistenz). In Leipzig 1879/1880 Leiter
des ersten Forschungslaboratoriums für experimentelle
Psychologie, wo auch - wahrscheinlich zum ersten Mal
überhaupt - psychephysikalische Apparate eingesetzt
wurden.
Wurzelneuralgie. Syn.: Radikulalgie, neuropathische,
segmentär in entspechende Dermatome ausstrahlende
Schmerzsymptomatik bei Schädigung/Reizung (hinterer)
Spinalnervenwurzeln.
Wüsten, Johannes (Heidelberg 1896-1942 Gollnow/
Pommern). Kupferstecher, Literat. Aus politischem Protest
Emigration nach Prag, dann Paris, wo er an Tuberkulose
erkrankt, verarmt und der Gestapo in die Hände
fiel. Vom Volksgerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Genaues Todesdatum unbekannt.
Xenoliganden. Körperfremde Liganden, Gegenteil:
Endoliganden.
Xerosalgie. Schmerzverstärkung bei trockener Haut.
Xerostomie. Trockenheit der Mundschleimhaut bei
anticholinergischer Medikation oder Opioidmedikation,
die bei chronischen Schmerzzuständen den Patienten
schwer beeinträchtigen kann, u. a. orale Nahrungsaufnahme
wegen beeinträchtigter Schluckfunktion
usw.
Yaksh, Tony L. (San Angelo/Texas *1944). Bedeutender
am. Schmerzforscher, 1966 Diplom der augewandten
Psychologie am Georgia Institute of Technology, Doktorat
in Neurobiologie. Erforschte u. a. Neurotransmitter
und spinale Schmerzmodulation (Yaksh u. Rudy 1976),
was zur Einführung der rückenmarksnahen Opioidapplikation,
zur »selective spinal analgesia