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Formale Methoden I - Universität Bielefeld

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57<br />

Definition 10.1 (Verkettung von Sprachen) Es seien L und M Sprachen über A.<br />

Dann definieren wir<br />

(105) L· M :={⃗x·⃗y :⃗x∈L,⃗y∈ M}<br />

Man beachte, dass L· M aus allen Verkettungen⃗x·⃗y besteht, wo⃗x ∈ M und<br />

⃗y∈L. Deswegen ist{a,ab}·{d,da}={ad,ada,abd,abda}. Ebenso ist{a,ab}·<br />

{a,ab} = {aa,aab,aba,abab}. Das Multiplikationszeichen·bindet stärker als<br />

Mengenoperationen, insbesondere die Vereinigung von Mengen. Deswegen kann<br />

ich in der Formulierung des folgenden Lemmas einige Klammern sparen.<br />

Lemma 10.2 Es gelten folgende Gesetze.<br />

(106)<br />

(a) {ε}· M = M<br />

(b) M·{ε} = M<br />

(c) L·(M·N) = (L· M)· N<br />

(d) L·(M∪N) = (L· M)∪(L·N)<br />

(e) (M∪ N)·L = (M·L)∪(N· L)<br />

Beweis. Das sieht man so. (a){ε}· M={ε·⃗x :⃗x∈ M}={⃗x :⃗x∈ M}= M. Ebenso<br />

für (b). Zu (c).<br />

(107)<br />

L·(M·N)= {⃗x·⃗u :⃗x∈L,⃗u∈ M·N}<br />

= {⃗x·⃗u :⃗x∈L,⃗u∈{⃗y·⃗z :⃗y∈ M,⃗z∈ N}}<br />

= {⃗x·(⃗y·⃗z) :⃗x∈L,⃗y∈ M,⃗z∈ N}<br />

= {(⃗x·⃗y)·⃗z :⃗x∈L,⃗y∈ M,⃗z∈ N}<br />

= {⃗v·⃗z :⃗v∈L· M,⃗z∈N}<br />

= (L· M)· N<br />

Zu (d).<br />

(108)<br />

L·(M∪N)= {⃗x·⃗u :⃗x∈L,⃗u∈ M∪N}<br />

= {⃗x·⃗u : [⃗x∈L und⃗u∈ M] oder [⃗x∈L und⃗u∈N]}<br />

= {⃗x·⃗u :⃗x∈L,⃗u∈ M}∪{⃗x·⃗u :⃗x∈L,⃗u∈N}<br />

= (L· M)∪(L·N)<br />

Ebenso (e).⊣<br />

Es ist aber im Allgemeinen L· MM·L. Dazu überlege man sich, dass ja<br />

auch⃗x·⃗y⃗y·⃗x ist — zum Beispiela·bb·a —, sodass also{a}·{b}={ab}<br />

{ba}={b}·{a}.

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