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Formale Methoden I - Universität Bielefeld

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81<br />

Wort⃗r. Dann ist⃗x=a⃗rca⃗r. Setze⃗v := a,⃗y := a,⃗u :=ε,⃗w :=⃗rc, sowie⃗z :=⃗r.<br />

Dann ist⃗u⃗v k ⃗w⃗y k ⃗z=a k ⃗rca k ⃗r∈ C.<br />

Dass diese Sprache nicht kontextfrei ist, ist etwas schwierig zu sehen und soll<br />

hier nicht gezeigt werden.⊣<br />

Wie lässt sich nun die Pumpeigenschaft zeigen? Dazu greifen wir zu einem<br />

Trick. Der Einfachheit halber habe die Grammatik Chomsky Form. Jede Regel in<br />

unserer Grammatik, die die Form A → BC hat, wird in eine Regel der Form<br />

A → [ A BC] A , wo [ A und ] A zwei neue Terminalsymbole sind. Damit hat die<br />

neue Grammatik zwar nicht die Chomsky Form, aber das soll uns nicht stören.<br />

Wenn die neue Grammatik eine Zeichenkette erzeugt, so müssen wir lediglich die<br />

neuen Terminalzeichen auswischen, um eine Terminalkette der alten Grammatik<br />

zu erhalten. Nun schauen wir uns die Zeichenketten der neuen Grammatik an.<br />

Darin wimmelt es von Klammerpaaren der Form···[ A···] A··· . Dabei schließen<br />

zwei Vorkommen eine Konstituente ein, falls die Anzahl der öffnenden Klammern<br />

vor dem Vorkommen von [ A gleich der Anzahl der schließenden Vorkommen von<br />

Klammern nach ] A ist. Jede Regelanwendung erzeugt ein solches Klammerpaar.<br />

Habe nun G n Nichtterminalsymbole. Ich behaupte, dass für große Zeichenketten<br />

immer die Form··· [ A··· [ A··· ] A··· ] A··· haben für ein Nichtterminalsymbol<br />

A, wobei die äußeren und die inneren Klammerpaare jeweil seine Konstituente<br />

einschließen. Wir haben dann unsere Zerlegung⃗u[ A ⃗v[ A ⃗w] A ⃗y] A ⃗z.<br />

14 Anhang: Axiomatische Mengenlehre<br />

Die populärste Theorie der Mengen ist die sogenannte Zermelo-Fränkelsche Mengenlehre<br />

ZFC. (Der Buchstabe C steht hier für Englisch choice, Deutsch Wahl,<br />

weil das Auswahlaxiom mit dabei ist.) Wir wollen ihre Axiome hier kurz vorstellen.<br />

Die Sprache von ZFC kennt nur einen Typ von Objekt: den der Menge. Es<br />

gibt zwei Relationen zwischen Mengen, nämlich die Relation∈und die Gleichheit,<br />

geschrieben=. Die Relation∈ist weder transitiv noch reflexiv, sie ist sogar<br />

sehr kompliziert, wie die Axiome noch lehren werden. Ist N∈M, so sagt man, N<br />

sei Element von M. Dabei ist sowohl M als auch N eine Menge. Trotzdem unterscheidet<br />

man Menge und Element oft typographisch, etwa indem man schreibt<br />

x∈N. Wir sagen, M sei Teilmenge von N, in Zeichen M⊆N, falls für jedes<br />

x∈ M auch x∈Nist. Die folgenden Postulate beschreiben die interne Struktur<br />

von Mengen.<br />

Extensionalitätsaxiom. Es gilt M=Ngenau dann, wenn aus x∈ M<br />

folgt x∈Nund wenn aus x∈Nfolgt x∈ M.

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