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Formale Methoden I - Universität Bielefeld

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69<br />

Daraus folgt dann schon die Behauptung des Satzes, was man wie folgt sieht. Sei<br />

⃗x<br />

⃗x∈L(A). Dann existiert ein q∈Fmit i−→ q. Es sei U nun diejenige Menge, für<br />

die gilt i p ⃗x<br />

={i} −→ U. Dann ist wegen (152) q∈U, und da q∈F, so ist U∈ F p .<br />

Zusammen haben wir, dass⃗x∈L(A p ). Ist umgekehrt⃗x∈L(A p ), so existiert ein<br />

U∈ F p ⃗x<br />

⃗x<br />

mit{i} −→ U. Nach Definition ist für jedes q∈U i−→ q. Es existiert ein<br />

q ′ ⃗x<br />

∈ U∩ F, und so ist insbesondere i−→ q ′ , also⃗x∈L(A).<br />

Nun zum Beweis von (152). Es sei n die Länge von⃗x. Für n=0 ist Behauptung<br />

klar. Denn nach Definition (148) ist S −→ U gdw. U= S , und dann ist U<br />

ε<br />

tatsächlich die Menge der von einem Zustand in S aus erreichbaren Zustände.<br />

Sei nun die Behauptung für alle Zahlen< n gezeigt und habe⃗x die Länge n.<br />

⃗y<br />

Dann ist⃗x=⃗y·a für ein a und ein⃗y. Es sei V so gewählt, dass S −→ V −→<br />

a<br />

U. Nach Voraussetzung ist V die Menge der von einem Zustand in S aus mit⃗y<br />

erreichbaren Zustände. Ist nun p−→ ⃗x<br />

q ′ für ein q ′ , so ist p−→ ⃗y<br />

q ′′ a<br />

−→ q ′ für ein<br />

q ′′ . Nach Induktionsannahme ist q ′′ ∈ V. Deswegen ist jeder Zustand in U mittels<br />

a von einem Zustand in V aus erreichbar. Und so ist U die Menge der von S mit<br />

⃗x erreichbaren Zustände.⊣<br />

Wir können daraus einen wichtigen Schluss ziehen.<br />

Korollar 11.7 Ist S eine durch einen endlichen Automaten akzeptierte Sprache,<br />

so auch A ∗ − S .<br />

Beweis. Wir können wegen dem Vorangegangenen annehmen, dass es einen deterministischen<br />

und totalen AutomatenA=〈A, Q, i, F,δ〉 gibt mit S = L(A). Sei<br />

A n :=〈A, Q, i, Q− F,δ〉. Ich behaupte, dass L(A n )=A ∗ − S . Dazu sei⃗x∈A ∗ . Da<br />

die Übergangsfunktion in beiden Automaten gleich ist und total und deterministisch,<br />

existiert nach Satz 11.5 ein eindeutiges q mit i−→ q. Es ist⃗x∈L(A) genau<br />

⃗x<br />

dann, wenn q∈Fund⃗x∈L(A n ) genau dann, wenn q∈Q−F, dh genau dann,<br />

wenn qF. Dies zeigt die Behauptung.⊣<br />

Satz 11.8 Genau dann ist eine Sprache S regulär, wenn es einen endlichen AutomatenAgibt<br />

mit L(A)=S .<br />

Der Beweis ist recht langwierig und sei hier nicht erbracht. Anstelle dessen gebe<br />

ich Beispiele. So etwa ein Automat, der nur ein einziges Wort erkennt, etwa das<br />

Wort/Katze/. Seine Zustände sind q ε , q K , q Ka , q Kat , q Katz und q Katze . Und es gibt<br />

lediglich die folgenden Übergänge, die ich der Übersicht halber verkürzt darstelle:<br />

(153) q ∅<br />

K<br />

−→ q K<br />

a<br />

−→ q Ka<br />

t<br />

−→ q Kat<br />

z<br />

−→ q Katz<br />

e<br />

−→ q Katze

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