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Formale Methoden I - Universität Bielefeld

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59<br />

Und schließlich setzen wir ganz allgemein<br />

(116) X n+1 :={ab}· X n ∪ M<br />

Wir haben dann<br />

(117) X 0 ⊆ X 1 ⊆ X 2 ⊆···<br />

Ich stelle hier ohne weitere Rechnung fest, dass<br />

⎛<br />

⋃<br />

⎞⎟⎠·{a,ca}={(ab)i (118) X n = ⎜⎝ {ab} i a, (ab) i ca : i≤n}<br />

i≤n<br />

Die gesuchte Menge ist jetzt die kleinste Menge, die alle X n enthält; dies ist die<br />

Vereinigung aller der X n , und es ist leicht zu sehen, dass<br />

(119) X={(ab) n a, (ab) n ca : n∈N}={ab} ∗·{a,ca}<br />

eine Lösung ist.<br />

Proposition 10.4 Es ist L ∗·Mdie kleinste Sprache X, für die gilt<br />

(120) X=L·X∪M<br />

Ist darüberhinausεL, so ist L ∗·Mauch die einzige Lösung von (120).<br />

Beweis. Wir zeigen X⊇L n·Mfür alle n∈N. (n=0) Da nun X⊇M (aufgrund<br />

von (120)), und L 0·M={ε}· M=M, gilt die Behauptung. (n>0) Sei⃗x∈ L n·M.<br />

Dann ist⃗x=⃗u·⃗v mit⃗u∈L und⃗v∈L n−1·M. Wir haben angenommen, dass X⊇<br />

L n−1 M. Dann ist⃗v∈X, und wegen (120) auch⃗x∈X. Dies zeigt die Behauptung.<br />

Nun zeigen wir noch, dass die Sprache L ∗·Mdie Gleichung löst.<br />

(121)<br />

(⋃<br />

n∈N L n)· M<br />

= ⋃ n∈N L n·M<br />

= (⋃ n>0 L n·M ) ∪ L 0·M<br />

= L·(⋃ n∈N L n·M ) ∪ M<br />

= L·(L ∗·M)∪ M<br />

Damit ist L ∗·Mdie kleinste Sprache, die die Gleichung (120) löst.<br />

Sei nunεL und sei X irgendeine Lösung der Gleichung. Wir wollen zeigen,<br />

dass X=L ∗·M. Wir nehmen an, dass dies nicht so ist. Dann ist aber, wie schon<br />

gesehen, L ∗·MX. Sei also⃗x eine Zeichenkette kleinster Länge aus X, für die

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