Formale Methoden I - Universität Bielefeld
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Abbildung 2: Mengen als Graphen II<br />
{♠,{♥}}<br />
{♠,∅}<br />
{∅}<br />
{♥}<br />
∅<br />
♦ ♥<br />
♠ ♣<br />
wirklich. Es gibt nämlich ungeheuer viele Folgen von Zahlen, die so anfangen<br />
wie die oben genannte. Woher wissen wir denn jetzt, welche von ihnen gemeint<br />
ist? Um Fragen solcher Art auszuschließen, führen wir folgende Schreibweise ein.<br />
Definition 2.2 (Komprehension) Es seiϕ(x) eine Eigenschaft. Dann bezeichnet<br />
{x :ϕ(x)} diejenige Menge, deren Gegenstände genau diejenigen sind, dieϕerfüllen.<br />
Das kann man auch formal wie folgt aufschreiben:<br />
(3) (∀y)(y∈{x :ϕ(x)}↔ϕ(y))<br />
Man liest das in etwas so: “Für alle y gilt: genau dann ist y in der Menge aller x, die<br />
ϕ erfüllen, wenn yϕerfüllt.” Inhaltlich sollte das klar sein. Mit anderen Worten:<br />
Element der Menge{x :ϕ(x)} zu sein heißt nichts Anderes, alsϕzu erfüllen. Also<br />
haben wir jetzt die Möglichkeit, wie folgt zu schreiben.<br />
(4) P :={x : x ist Primzahl}<br />
Natürlich setzt dies voraus, dass der Begriff “ist Primzahl” eindeutig erklärt ist.<br />
Habe ich eine Definition des Begriffs (etwa den, dass die Zahl genau zwei Teiler<br />
hat, nämlich 1 und die Zahl selbst) so kann ich diese natürlich ebensogut benutzen.<br />
(5) P={x : x hat genau 2 Teiler}