Edouard Schuré - Die großen Eingeweihten
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<strong>Edouard</strong> <strong>Schuré</strong> <strong>Die</strong> <strong>großen</strong> <strong>Eingeweihten</strong> Geheimlehren der Religionen<br />
28 <strong>Die</strong> gelehrte, esoterische Theologie, sagt M. Maspero, ist monotheistisch seit den<br />
Zeiten des Alten Reiches. <strong>Die</strong> Behauptung der fundamentalen Einheit des göttlichen<br />
Wesens findet man in deutlicher Form und sehr energisch ausgedrückt in den Texten,<br />
die sich auf diese Epoche beziehen. Gott ist die alleinige Eins, derjenige, der seiner<br />
Essenz nach besteht, der einzige, der in der Substanz lebt, der einzige Erzeuger im<br />
Himmel und auf der Erde, der nicht erzeugt worden ist. Zugleich Vater, Mutter und<br />
Sohn, erzeugt er, gebiert er und ist fortwährend; und diese drei Personen, statt die<br />
Einheit der göttlichen Natur zu teilen, tragen zu seiner unendlichen Vollkommenheit<br />
bei. Seine Eigenschaften sind die Unendlichkeit, die Ewigkeit, die Unabhängigkeit,<br />
der allmächtige Wille, die grenzenlose Güte. »Er schafft seine eigenen Glieder,<br />
welche die Götter sind«, sagen die alten Texte. Jeder dieser sekundären Götter, als<br />
wesensidentisch mit dem Einen Gott betrachtet, kann einen neuen Typus bilden, von<br />
welchem der Reihe nach und durch denselben Vorgang andere untergeordnete Typen<br />
emanieren. – Histoire ancienne des peuples de l’Orient.<br />
29 Das Buch der Toten, Kap. LXIV.<br />
30 Wir gebrauchen hier als leichter verständlich die griechische Übersetzung der<br />
ägyptischen Worte.<br />
31 <strong>Die</strong> Vision des Hermes befindet sich am Eingang der Bücher des Hermes<br />
Trismegistus unter dem Namen Poimandres. <strong>Die</strong> uralte ägyptische Tradition ist uns<br />
nur in einer leicht veränderten alexandrinischen Form zugänglich geworden. Ich habe<br />
versucht, dieses wichtigste Fragment der hermetischen Lehre wiederherzustellen im<br />
Sinne der hohen Initiation und der esoterischen Synthese, die sie darstellt.<br />
32 Selbstverständlich tragen diese Götter andere Namen in der ägyptischen Sprache.<br />
Aber die sieben kosmogonischen Götter entsprechen einander in allen Mythologien<br />
nach ihrem Sinn und ihren Attributen. Sie haben ihre gemeinschaftliche Wurzel in<br />
der uralten esoterischen Überlieferung. Da die Tradition des Abendlandes sich die<br />
lateinischen Namen zu eigen gemacht hat, behalten wir sie der Klarheit wegen.<br />
33 Es gibt zehn Sephirot in der Kabbalah. <strong>Die</strong> drei ersten stellen die göttliche<br />
Dreifaltigkeit dar, die sieben andern die Entwicklung des Universums.<br />
34 Wir geben hier die ägyptischen Bezeichnungen dieser siebenfachen Konstitution des<br />
Menschen, die sich auch in der Kabbalah wiederfindet: Chat, physischer Körper,<br />
Anch, Lebenskraft, Ka, Ätherdoppelkörper oder Astralkörper, Hati, tierische Seele,<br />
Bai, Verstandesseele, Cheyby, geistige Seele, Ku, göttlicher Geist entsprechend den<br />
Daimones, Eroes oder Psychai achantoi der Griechen. – Man wird die Entwicklung<br />
dieser Grundidee der esoterischen Lehre in dem Buch über Orpheus und besonders in<br />
dem über Pythagoras finden.<br />
35 Ibrim bedeutet »jene von der andern Seite, jene von jenseits, jene, die den Fluß<br />
durchschritten haben«. – Renan, Hist. du peuple d’Israel.<br />
36 Rexit Achaemenias pater Orchamus, isque Septimus a prisco numeratur origine<br />
Belovide, Metam. IV, 212.<br />
37 Erster ägyptischer Name des Moses (aus Manethon von Plato zitiert).<br />
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