elektrische Temperaturmessung
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10 Die Messunsicherheit<br />
- Äußere Teile des Thermometers (z. B. Anschlusskopf) mit zusätzlicher Wärmedämmung<br />
versehen,<br />
- Thermometer mit kleiner äußerer Fläche einsetzen,<br />
- Abschätzung des Wärmeableitfehlers und Reduzierung der Eintauchtiefe um zum Beispiel 10%<br />
und gleichzeitiger Beobachtung der Temperaturanzeige.<br />
Abweichung der Temperatursensoren zur Normkennlinie (σM D )<br />
Die Auswerteelektronik ist in der Regel auf Temperatursensoren einjustiert, die exakt den entsprechenden<br />
Normkennlinien (für Platin-Widerstandsthermometer DIN EN 60 751; für Thermoelemente<br />
DIN EN 60 584) entsprechen. Die Sensoren halten die Normkennlinien jedoch nur in den seltensten<br />
Fällen ein, sondern es sind Toleranzklassen zugelassen.<br />
So berechnet sich die zulässige Toleranz für einen Platinsensor der Toleranzklasse B aus (±0,3K<br />
+0,005 T · ITI) (T = Messtemperatur). Bei 100°C ergibt sich also eine zulässige Toleranz von<br />
±0,8°C.<br />
Es ergeben sich zwei Möglichkeiten, diesen Fehler einzuschränken:<br />
- engere Toleranzklasse verwenden (für DIN A erhält man für 100°C eine zulässige Toleranz von<br />
0,15 + 0.0017 · 100°C = 0,32°C,<br />
- Eingabe der Kennlinienkoeffizienten (R 0 , A, B) des Temperaturfühlers in die Auswerteelektronik<br />
(natürlich muss dies vorgesehen sein). Dazu muss der Temperaturfühler bei mindestens drei<br />
Temperaturen im Messbereich ausgemessen werden. Der Messunsicherheitsanteil des Temperatursensors<br />
wird damit auf die Messunsicherheit bei der <strong>Temperaturmessung</strong> eingeschränkt.<br />
Austemperierung (σM A )<br />
Wegen der stets vorhandenen thermischen Widerstände nimmt der Temperatursensor nie sofort<br />
die Temperatur des Messmediums an, sondern immer verzögert. Diese Verzögerung wird durch die<br />
Wärmeübergangskoeffizienten Sensor - Füllmaterial - Metallschutzrohr - Messmedium bestimmt<br />
und ist somit eine konstruktive Kenngröße des Temperaturfühlers.<br />
Auskunft über das Ansprechverhalten gibt die Sprungantwort. Da die Ansprechzeit in starkem<br />
Maße von der Strömungsgeschwindigkeit, dem verwendeten Messmedium und der Eintauchtiefe<br />
abhängig ist, wurden in der DIN EN 60 751 Parameter für die Aufnahme der Sprungantwort in Luft<br />
und Wasser festgelegt. In den Datenblättern der Temperaturfühler ist die Angabe der Halbwertzeit<br />
t 05 (Messwert hat 50% des Endwertes erreicht) und der Neunzehntelzeit t 09 (90% des Endwertes<br />
erreicht) üblich. Bei Messungen in Luft sind dabei durchaus t 09 Zeiten von 5 Minuten und mehr<br />
möglich.<br />
Die bereits erläuterten Maßnahmen zur Reduzierung des Wärmeableitfehlers führen auch zu einer<br />
Verringerung der Ansprechzeiten. Des Weiteren muss der Anwender auf eine genügende Austemperierung<br />
achten, bevor z. B. Messwerte protokolliert werden.<br />
Eigenerwärmung (σM E ) von Widerstandsthermometern<br />
Der Messstrom, der durch den Temperatursensor fließt, erzeugt Wärme und führt zu einer systematisch<br />
höheren Temperaturanzeige. Die eingebrachte Leistung beträgt dabei P = R · I 2 . Eine Angabe<br />
erfolgt in der Regel durch den Hersteller in der Form des Eigenerwärmungskoeffizienten (E K<br />
in mW/°C).<br />
Eine Reduzierung des Messstromes führt stets zu einer Verringerung der Eigenerwärmung. Wird<br />
der Spannungsabfall über dem Widerstandsthermometer jedoch zu gering, führt dies bei einigen<br />
JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />
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