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elektrische Temperaturmessung

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4.5 Bauformen<br />

4 Widerstandsthermometer<br />

Die Bauform des Platinsensors unterscheidet sich nach dem Einsatzgebiet; prinzipiell unterscheidet<br />

man drahtgewickelte und Dünnschichtwiderstände. Während Dünnschichtwiderstände immer<br />

aus einer auf ein Keramiksubstrat aufgebrachten Platinschicht bestehen, kann bei drahtgewickelten<br />

Widerständen der Drahtwendel in Glas eingeschmolzen oder in Pulver eingebettet sein. Auch<br />

ungeschützte, freitragende Wendel sind möglich, jedoch finden diese wegen ihrer mechanischen<br />

Empfindlichkeit nur bei Präzisionsinstrumenten für den Laboreinsatz Anwendung.<br />

4.5.1 Keramikwiderstände<br />

In einem Keramikrohr befinden sich zwei Bohrungen, in die eine Platinwendel eingelegt ist. Zur Fixierung<br />

der Wicklung und zum besseren Wärmeübergang werden die Bohrungen mit Aluminiumoxidpulver<br />

gefüllt. Ein Glaspfropfen an beiden Enden verschließt die Bohrungen und fixiert die Anschlussdrähte.<br />

Der Durchmesser dieser Messwiderstände variiert von 0,9 ... 4,5mm, seine Länge von 7 ... 30mm.<br />

Keramische Widerstände finden Anwendung im Temperaturbereich von -200 ... +800°C.<br />

Anschlussdrähte<br />

Verschlussmasse<br />

Messwicklung<br />

Keramikrohr<br />

Aluminiumoxidpulver<br />

Verschlussmasse<br />

Abbildung 31: Prinzipieller Aufbau eines drahtgewickelten Keramik-Sensors Pt 100<br />

Durch den gewählten Innenaufbau entsteht kein schlüssiger Materialkontakt zwischen AI 2 O 3 -Pulver<br />

und Platindraht. Bei Temperaturänderungen kann sich der Platinwendel somit frei ausdehnen<br />

und wird nur geringfügig belastet. Somit ergibt sich eine sehr hohe Langzeitstabilität. Untersuchungen<br />

an Mantel-Widerstandsthermometern mit solchen drahtgewickelten Messwiderständen zeigen<br />

in einem Temperaturbereich von 0°C bis 200°C einen Stabilitätswert von kleiner 10mK; bei Einsatz<br />

bis 400°C kleiner 25mK. Hierbei ist anzumerken, dass bei Einsatz solcher Thermometer mindestens<br />

eine jährliche Rekalibrierung erfolgt [17].<br />

4.5.2 Glaswiderstände<br />

Bei dieser Bauform werden zwei Platindrähte bifilar auf einen Glasstab aufgewickelt, in das Glas<br />

eingeschmolzen und mit Anschlussdrähten versehen. Nachdem die Drahtwicklung auf den Nennwert<br />

abgeglichen wurde, wird ein Mantelrohr über den Glasstab geschoben und beide miteinander<br />

verschmolzen. Hierdurch ist der Platindraht hermetisch dicht eingeschlossen. Da der Draht vom<br />

Glas komplett umgeben ist, sind diese Sensoren sehr sicher gegenüber Erschütterungen. Der verwendete<br />

Draht weist einen Durchmesser von 17 ... 30µm auf. Die Länge des Messwiderstandes<br />

liegt zwischen 7 ... 55mm, bei einem Durchmesser von 0,9 ... 4,8mm.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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