elektrische Temperaturmessung
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3 Thermoelemente<br />
3.6.3 Typ „E“ (NiCr-CuNi)<br />
Das NiCr-CuNi-Element unterscheidet sich von den anderen durch seine vergleichsweise hohe<br />
Thermospannung, weshalb es vor allem im unteren Temperaturbereich eingesetzt wird. In den USA<br />
ist es stark verbreitet, wogegen es in Europa kaum angewandt wird. Auf Grund der großen Spannungsempfindlichkeit<br />
wird das Thermoelement auch zur Tieftemperaturmessung eingesetzt. Wegen<br />
der geringen Wärmeleitfähigkeit seiner Thermoschenkel wird es auch in Strahlungspyrometern<br />
eingesetzt, wenngleich hierfür günstigere Elemente mit noch höheren Spannungen zu Verfügung<br />
stehen [2].<br />
3.6.4 Typ „K“ (NiCr-Ni)<br />
Das NiCr-Ni-Element zeigt eine höhere Beständigkeit gegen Oxidation als die Elemente „E“ und „J“<br />
und wird deshalb bei <strong>Temperaturmessung</strong>en über 500°C eingesetzt. Bei Temperaturen über 750°C<br />
ist der ungeschützte Einsatz zu vermeiden, da die Oxidationsrate stark ansteigt. Gleiches gilt für<br />
die <strong>Temperaturmessung</strong> in schwefelhaltiger, oxidierender oder reduzierender Atmosphäre. Bei Einsatz<br />
im Vakuum und hohen Temperaturen muss die Vakuumempfindlichkeit beachtet werden, da<br />
das Chrom langsam aus dem Plusschenkel herausdiffundiert. Bei Anwesenheit von Sauerstoff oder<br />
Wasserdampf kann es zur sogenannten Grünfäule kommen. Zwischen 800°C und 1050°C wird das<br />
Chrom, nicht jedoch das Nickel oxidiert. Der Messfehler kann bis zu mehreren 100°C betragen. Im<br />
Temperaturbereich von 400°C bis 600°C durchläuft der positive Schenkel eine reversible Strukturänderung,<br />
die bis zu 5K Änderung im Ausgangssignal beträgt.<br />
3.6.5 Typ „N“ (NiCrSi-NiSi)<br />
Beim NiCrSi-NiSi-Element ist die obere Temperatur gegenüber dem NiCr-Ni-Element auf 1300°C<br />
angehoben. Das zulegierte Silizium oxidiert an der Oberfläche der Thermoschenkel und bildet eine<br />
Schutzschicht gegen Korrosion. Das Silizium unterdrückt auch den reversiblen „K-Zustand“ des<br />
Thermoelementes Typ „K“. Es kann daher die erheblich teureren Platinelemente teilweise ersetzen.<br />
Es wird auch als Mantelelement geliefert, wobei das Mantelmaterial dem Thermomaterial sehr ähnlich<br />
ist. Dies soll eine Vergiftung des Thermomaterials vermeiden.<br />
3.6.6 Typ „R“, „S“ und „B“<br />
Generell ist die Lebensdauer der Edelmetall-Thermoelemente durch das Kornwachstum in den<br />
Thermodrähten begrenzt. Die mechanische Festigkeit verringert sich und das Material versprödet.<br />
Ferner können entlang der Korngrenzen leichter Verunreinigungen eindiffundieren und die Thermospannung<br />
verändern.<br />
Die edlen Thermopaare kommen wegen der hohen Kosten und den geringen Thermospannungen<br />
erst bei Temperaturen oberhalb 800°C zum Einsatz. Sie bieten neben der deutlich geringeren Alterungsdrift<br />
den Vorteil einer niedrigeren Grundtoleranz, wie Grundtoleranz edler Thermoelemente<br />
zeigt:<br />
Thermoelemente Grenzabweichung (Klasse 2/Klasse 1)<br />
600 °C 800 °C 1000 °C<br />
Fe-CuNi „J“<br />
±4,5/2,4°C ±6,0/3,2°C<br />
-<br />
NiCr-Ni „K“<br />
±4,5/2,4°C ±6,0/3,2°C ±7,5/4,0°C<br />
Pt10Rh-Pt „S“<br />
±1,5/1,0°C ±2,0/1,0°C ±2,5/1,0°C<br />
Tabelle 8:<br />
Grundtoleranz edler Thermoelemente<br />
32 JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01