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elektrische Temperaturmessung

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9 Explosionsgeschützte Betriebsmittel<br />

9.2 Der eigensichere Stromkreis<br />

Um es noch einmal zu verdeutlichen: der eigensichere Stromkreis ist so aufgebaut, dass keine Explosion<br />

stattfinden kann. Die gespeicherte Energie (z. B. Kapazitäten, Induktivitäten, Netzgeräte)<br />

reicht nicht bei einem Kurzschluss einen Funken zu erzeugen. Ferner liegt die Erwärmung der Bauteile<br />

durch den Stromfluss (auch im Fehlerfall) unter der jeweiligen Zündtemperatur.<br />

Damit ergeben sich wichtige Kenngrössen, die einen eigensicheren Stromkreis charakterisieren :<br />

- Kapazität,<br />

- Induktivität,<br />

- Maximale Spannung,<br />

- Maximaler Strom,<br />

- Maximale Leistung,<br />

- Eigenerwärmungsverhalten,<br />

- Statische Aufladung.<br />

9.3 Zusammenschalten von <strong>elektrische</strong>n Betriebsmitteln<br />

Bei der Installation sind oft nur zwei Geräte in den Stromkreis geschaltet; das eigensichere (Messumformer,<br />

Sensor) und das zugehörige Betriebsmittel (Interface). In diesem, einfachen Fall ist die<br />

Prüfung der Eigensicherheit recht einfach: Man vergleicht die Werte in den Bescheinigungen und<br />

der Betreiber/Errichter führt damit den sogenannten Nachweis der Eigensicherheit.<br />

Im einfachsten Fall befindet sich im Ex-Bereich ein Betriebsmittel (Schalter, Thermoelement,<br />

Pt 100). Bei diesen einfachen Betriebsmitteln muss man eventuelle Energiespeicher (Anzeiger) sowie<br />

die Isolation gegen Erde bzw. gegen andere explosionsgeschützte eigensichere Kreise beachten.<br />

Die verwendeten Materialien müssen der EN 50 014 entsprechen (Magnesiumanteil ≤6 %,<br />

Oberflächenwiderstand ≤10 9 Ω).<br />

Zudem muss eine Temperaturklasse definiert sein bzw. müssen Angaben zur Oberflächentemperatur<br />

gemacht werden. Gibt das angeschlossene Gerät (z. B. Messumformer, Regler, etc.) im Normaloder<br />

Fehlerfall eine bestimmte Leistung ab, so kann das beim Betriebsmittel zu einer unzulässig<br />

hohen Eigenerwärmung an der Oberfläche führen und damit eine Explosion auslösen.<br />

Ein Widerstandsthermometer wird im Normalfall mit einem Messstrom betrieben, der eine vernachlässigbare<br />

Eigenerwärmung hervorruft. Im Fehlerfall der angeschlossenen Elektronik kann jedoch<br />

der Fall eintreten, dass ein unzulässig hoher Strom durch das Thermometer fliesst. Die Eigenerwärmung<br />

steigt an und die zulässige Oberflächentemperatur der gewählten Temperaturklasse wird<br />

überschritten. Durch Untersuchungen bei bestimmten Messbedingungen wird eine Schutzrohrkonstante<br />

für das jeweilige Thermometer ermittelt. Mit dieser Konstante lässt sich anhand der technischen<br />

Daten der angeschlossenen Elektronik die maximale Oberflächentemperatur berechnen.<br />

Mit der Schutzrohrkonstante SK ergibt sich folgender Zusammenhang:<br />

Formel 32:<br />

T S = T K – ( P i ⋅ SK)<br />

T S<br />

T K<br />

P i<br />

SK<br />

Höchstzulässige Temperatur an der Fühlerspitze<br />

Höchstzulässige Oberflächentemperatur in Abhängigkeit der Temperaturklasse<br />

Leistung des bescheinigten eigensicheren Stromkreises<br />

Schutzrohrkonstante; äusserer Wärmewiderstand des Fühlers<br />

(Fühleroberfläche zur Umgebung)<br />

94 JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01

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