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elektrische Temperaturmessung

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10 Die Messunsicherheit<br />

Spannungsversorgung der Auswerteelektronik (σV)<br />

In den Datenblättern der Messumformer und direktanzeigenden elektronischen Thermometer ist<br />

meist ein Nominalwert der Versorgungsspannung und ein prozentualer Fehler des Ausgangssignales<br />

bezogen auf die Abweichung vom Nominalwert angegeben.<br />

Umgebungstemperatur der Auswerteelektronik (σt M )<br />

In den Datenblättern ist eine Betriebstemperatur angegeben. Auch hier ist wiederum ein prozentualer<br />

Fehler des Ausgangssignales, bezogen auf die Abweichung zur Betriebstemperatur angegeben.<br />

Verarbeitungs- und Linearisierungsfehler (σt W )<br />

Die Zuordnung der Werte des Messsignales zur Temperatur erfolgt meist mit Hilfe gespeicherter<br />

Messwerttabellen. Die Stützstellenanzahl der Tabelle ist auf Grund des vorhandenen Speicherplatzes<br />

begrenzt. Daher tritt bei Messwerten zwischen den Stützstellen der Tabelle ein Linearisierungsfehler<br />

auf, da sowohl die Kennlinien der Widerstandsthermometer als auch der Thermoelemente<br />

nur durch Gleichungen höherer Ordnung exakt wieder gegeben werden können. Bei Thermoelementen<br />

ist dieser Messunsicherheitsanteil größer, da die Gleichungen mindestens 9. Ordnung sind<br />

und zumeist mit derselben Stützstellenanzahl ein größerer Temperaturbereich abgedeckt werden<br />

muss (Anwendungsbereich).<br />

Es gibt bei einigen Anzeigegeräten die Möglichkeit, die Kennlinienparameter einzugeben. Die Temperatur<br />

wird dann entsprechend berechnet, dabei kommt es auf Grund der hohen Ordnung der<br />

Kennlinien zu Rundungsfehlern.<br />

Weiterhin ist die Auflösung der Auswerteelektronik begrenzt. So beträgt bei jedem digitalen Anzeigegerät<br />

der „Grundfehler“ ±1Digit.<br />

Eingangswiderstand der Auswerteelektronik (σ B )<br />

Der Bürdeneinfluss ist bei Messumformern unbedingt einzurechnen.<br />

Das Ausgangssignal des Messumformers wird letztendlich zur einer Auswerteelektronik geführt,<br />

deren Eingangswiderstand begrenzt ist (im Datenblatt als maximale Bürde angegeben), da der<br />

Messumformer ansonsten kein stabiles Ausgangssignal liefern kann.<br />

Der Bürdeneinfluss wird zumeist als prozentualer Fehler des Ausgangssignales angegeben.<br />

Weitere Fehlerquellen<br />

Die folgenden Fehler können sehr komplexe Ursachen haben und wurden in der obigen Modellgleichung<br />

nicht aufgeführt. Eine detaillierte Darstellung würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen,<br />

deshalb sei an dieser Stelle auf entsprechende Fachliteratur verwiesen. Im folgendem erfolgt<br />

nur eine kurze Auflistung und Erläuterung, um auf mögliche Probleme hinzuweisen.<br />

Montageort der Auswerteelektronik<br />

Der Montageort sollte möglichst erschütterungsfrei sein. Der Einbau im Bereich von elektromagnetischen<br />

Feldern (Motoren, Transformatoren usw.) ist zu vermeiden. Grundsätzlich ist bei der Montage<br />

die Betriebsanleitung zu beachten.<br />

Mechanische Belastung von Widerstandsthermometern<br />

Das Ausmaß der Widerstandsänderung durch Druck und Vibration hängt sehr stark von der Konstruktion<br />

des Temperaturfühlers und der verwendeten Bauart der Sensoren ab. Der Einbau der<br />

Temperatursensoren muss so ausgelegt werden, dass keine Relativbewegung innerhalb des Einbauortes<br />

und keine starke Beschleunigung entsteht.<br />

Bei zu erwartenden hohen mechanischen oder chemischen Belastungen sollte in jedem Fall der<br />

Hersteller zwecks eines Beratungsgespräches konsultiert werden.<br />

Langzeitverhalten von Widerstandsthermometern<br />

Die Genauigkeit eines Sensors über seine gesamte Einsatzdauer wird in starkem Maße von den<br />

Einsatzbedingungen (Temperatur- und Temperaturwechselbelastung), der Reinheit der verwendeten<br />

Materialien und seinen konstruktiven Merkmalen bestimmt.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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