elektrische Temperaturmessung
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8 Armaturen und Schutzrohre<br />
8.3.2 Widerstandsthermometer für die Lebensmittelindustrie<br />
Bei Koch-, Back- und Räucherprozessen in der Nahrungsmittelindustrie ist es zur Prozesssteuerung<br />
von enormer Wichtigkeit die Kerntemperatur des Gutes zu messen. Dabei treten Temperaturen<br />
bis zu 260°C auf. Erschwerend kommt hinzu, dass während des Prozesses noch abwechselnd<br />
Wasserdampf eingespritzt wird. Zu Reinigungszwecken werden diese Thermometer häufig im heißen<br />
Zustand direkt in kalte Reinigungslösungen komplett untergetaucht. Bedingt durch das Zusammenziehen<br />
der Luft im Inneren des Fühlers beginnt der Fühler zu „atmen“ und Flüssigkeit versucht<br />
in den Fühler einzudringen. Gelangt Feuchtigkeit an den <strong>elektrische</strong>n Messkreis, so entsteht<br />
ein Nebenschluss, das Thermometer zeigt eine geringere Temperatur an. Dieser Fall ist besonders<br />
schlimm, da der Steuerung eine zu geringe Kerntemperatur übermittelt wird. Der Kochvorgang wird<br />
verlängert bzw. die Prozesstemperatur erhöht und infolge verbrennt das Kochgut.<br />
Durch eine für diese Thermometer speziell entwickelte Vergusstechnik ist es gelungen auch über<br />
Jahre die Feuchtigkeit trotz harter Belastungen vom Messkreis und Sensor fern zu halten. Eine<br />
Weiterentwicklung dieser Thermometer besteht heute aus Mehrfach-Widerstandsthermometern<br />
und Thermoelementen, die in bestimmten Abständen entlang des Schutzrohres die Temperatur<br />
messen. Damit wird der Verlauf der Kerntemperatur über der Zeit und Ort verfolgt, um den Kochvorgang<br />
gleich bleibend zu gestalten.<br />
Abbildung 51:<br />
Verschiedene JUMO-Einstichfühler<br />
8.3.3 Widerstandthermometer für Wärmezähler<br />
Um in einem Heiz- oder Kühlkreis die abgegebene oder aufgenomme Wärme berechnen zu können,<br />
muss eine Messung erfolgen. Hierzu wird in vielen Fällen ein Wärmezähler im Kreislaufsystem<br />
eingebaut, der zur Berechnung der Wärmemenge die erforderlichen Größen, Durchfluss und Temperatur<br />
des Vorlaufes und Rücklaufes des Heizsystems misst. In dem so genannten Rechenwerk<br />
werden die Wärmemengen unter Berücksichtigung der Wärmekapazität des Wärmeträgers (in Heizungssystemen<br />
meist Wasser) berechnet, gespeichert und in gesetzlichen Einheiten zur Anzeige<br />
gebracht. Werden Wärmezähler zur Abrechnung von Heizkosten herangezogen, unterliegen sie der<br />
Eichpflicht und müssen bestimmte Fehlergrenzen, die so genannten Eichfehlergrenzen, einhalten.<br />
Vor dem Inverkehrbringen der Wärmezähler müsen die Komponenten auf Einhaltung der Eichfeh-<br />
JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />
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