elektrische Temperaturmessung
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10 Die Messunsicherheit<br />
Abbildung 62:<br />
Verschiedene Anschlussarten<br />
Zweileiterschaltung<br />
Die Verbindung zwischen Widerstandsthermometer und Auswerteelektronik wird durch eine zweiadrige<br />
Anschlussleitung realisiert. Durch die Auswerteelektronik wird der Gesamtwiderstand, bestehend<br />
aus Temperatursensor, Innenleitung des Temperaturfühlers (in Schutzrohr)und Anschlussleitung,<br />
gemessen, dies führt zu einer systematisch höheren Anzeige. Vom gemessenen Widerstand<br />
wird deshalb die Summe aus Innen- und Anschlussleitung abgezogen. Diese Widerstände<br />
schwanken jedoch fertigungsabhängig und sind zum Teil der Betriebstemperatur ausgesetzt, sodass<br />
weitere Unsicherheiten auftreten. Der Anwender hat insbesondere darauf zu achten, dass die<br />
Anschlussleitung nicht auf Wärmequellen aufliegt, da dies zu einer Erhöhung des Zuleitungswiderstandes<br />
führt. Die Schwankung des Zuleitungswiderstandes wird auf 20mΩ pro m abgeschätzt.<br />
Dreileiterschaltung<br />
Um die Einflüsse der Leitungswiderstände und deren temperaturabhängige Schwankungen zu minimieren,<br />
wird meist die Dreileiterschaltung verwendet. Hierbei wird eine zusätzliche Leitung zu einem<br />
Kontakt des Widerstandsthermometers geführt. Es bilden sich somit zwei Messkreise, von<br />
denen einer als Referenz genutzt wird. Durch die Dreileiterschaltung lässt sich der Leitungswiderstand<br />
sowohl in seinem Betrag als auch in seiner Temperaturabhängigkeit kompensieren. Voraussetzungen<br />
sind bei allen drei Adern identische Eigenschaften (Widerstand) und gleiche Temperaturen,<br />
denen sie ausgesetzt sind.<br />
Vierleiterschaltung<br />
Über zwei Zuleitungen wird das Thermometer mit dem Messstrom gespeist. Der Spannungsabfall<br />
am Messwiderstand wird über die Messleitungen abgegriffen. Liegt der Eingangswiderstand der<br />
nachgeschalteten Elektronik um ein Vielfaches höher als der Leitungswiderstand, ist dieser zu vernachlässigen.<br />
Bei Temperaturmessketten mit Widerstandsthermometern in Vierleiterschaltung entfällt also der<br />
Messunsicherheitsanteil für den Leitungswiderstand.<br />
Es ist jedoch zu beachten, dass die Schaltung nicht immer bis zum Messwiderstand geführt ist,<br />
sondern häufig nur bis zum Anschlusskopf des Thermometers, die Innenleitung ist dann in Zweileiter-Technik<br />
ausgeführt. dadurch ergeben sich, wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß, die<br />
bei der Zweileiter-Technik geschilderten Probleme.<br />
110 JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01