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elektrische Temperaturmessung

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3 Thermoelemente<br />

3.6 Auswahlkriterien<br />

Die Auswahl des Thermoelement-Typs hängt in erster Linie von der Einsatz-Temperatur ab. Weiterhin<br />

sollte ein Element mit hoher Thermospannung gewählt werden, um ein möglichst störunempfindliches<br />

Messsignal zu erhalten.<br />

In der folgenden Eigenschaften von Thermoelementen sind die verschiedenen Elemente zusammen<br />

mit einer kurzen Charakterisierung aufgeführt. Die empfohlenen Maximaltemperaturen können<br />

nur als Eckwerte angenommen werden, da sie stark von den Einsatzbedingungen abhängen. Sie<br />

beziehen sich auf einen Drahtdurchmesser von 3mm bei den unedlen und 0,5mm bei den edlen<br />

Elementen.<br />

Cu-CuNi 350°C 1) Geringe Verbreitung.<br />

Fe-CuNi 700°C 1) Stark verbreitet, preiswert, korrosionsgefährdet.<br />

NiCr-CuNi 700°C 1) Geringe Verbreitung, hohe Thermospannung.<br />

NiCr-Ni 1000°C Im Bereich von 800 - 1000°C oft eingesetzt,<br />

auch für den unteren Temperaturbereich geeignet.<br />

NiCrSi-NiSi 1300°C (Noch) wenig verbreitet.<br />

Kann teilweise edle Elemente ersetzen.<br />

Pt10Rh-Pt 1500°C (1300°C 1) ) Hohe Kosten, sehr gute Langzeitkonstanz, eng toleriert.<br />

Pt30Rh-Pt6Rh 1700°C Hohe Kosten, geringste Thermospannung,<br />

hohe Maximaltemperatur.<br />

1. Nach DIN 43710 (1977) bei Verwendung in reiner Luft<br />

Tabelle 7:<br />

Eigenschaften von Thermoelementen<br />

3.6.1 Typ „T“ (Cu-CuNi)<br />

Der in der DIN 43 710 für das Cu-CuNi-Element angegebene Grenzwert von 400°C wurde auf<br />

350°C reduziert, da dieses Element nach IEC 584 in seiner Toleranz nur bis zu dieser Temperatur<br />

definiert ist; in reiner Luft tritt oberhalb 200°C bereits Oxidation auf. Oberhalb von 350°C oxidiert<br />

der Kupferschenkel sehr schnell und es verändert sich die Spannungsreihe. Ferner sind durch den<br />

gut wärmeleitenden Kupferschenkel leicht Wärmeableitfehler möglich. Häufig wird das Thermoelement<br />

zur Tieftemperaturmessung bis -270°C eingesetzt. Die Verbreitung dieses Elementes ist sehr<br />

gering. Steht die Korrosionsbeständigkeit im Vordergrund, sollte eher auf das NiCr-Ni-Element zurückgegriffen<br />

werden, da dieses verbreiteter ist.<br />

3.6.2 Typ „J“ (Fe-CuNi)<br />

Das Fe-CuNi- Element ist das verbreitetste Thermoelement von allen. Neben traditionellen Gründen<br />

liegen die Ursachen hierfür in seinem geringen Preis und der vergleichsweise hohen Thermospannung.<br />

Es findet im unteren bis mittleren Temperaturbereich Anwendung, sofern nicht aus<br />

Gründen der Korrosionsbeständigkeit das NiCr-Ni-Element angebrachter ist. Die Spannungsreihe<br />

in der Norm DINEN60584 wird zwar bis 1200°C angegeben. Da aber die Oxidationsrate über<br />

750°C zunimmt, sollte das Thermoelement nicht höher betrieben werden. Bei 769°C durchläuft der<br />

Eisenschenkel eine magnetische Umwandlung und bei 910°C eine Kristallstrukturänderung. Beide<br />

Effekte bewirken eine nachhaltige Änderung des Ausgangssignals. Wird das Thermoelement in<br />

feuchter Umgebung eingesetzt (Achtung auch bei Taupunkt-Unterschreitung), so rostet der ungeschützte<br />

Eisenschenkel. In der Gegenwart schwefelhaltiger Gase oberhalb von 500°C tritt leicht<br />

eine Versprödung des Eisens ein. Auch als Mantelthermoelement ist das Fe-CuNi-Element sehr<br />

verbreitet.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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