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elektrische Temperaturmessung

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6 Wärmeableitfehler<br />

Mit 0,15K hält diese Fühlervariante jedoch den Prüfkriterien noch nicht stand. Erst eine thermische<br />

Entkopplung der Anschlussleitung und des Sensors reduziert den Ableitfehler auf 0,03K, was einer<br />

Verbesserung um den Faktor 10 gegenüber der ursprünglichen Variante entspricht. In der Abbildung<br />

41: Optimierung des Wärmeableitfehlers durch konstruktive Verbesserungen sind in Abhängigkeit<br />

der kontinuierlichen Entwicklungsstufen die Reduzierung des Wärmeableitfehlers bei der<br />

vorgegebenen Mindeseintauchtiefe von 27,5mm für die typischen Standardbauformen dieser Applikation<br />

dargestellt.<br />

6.1 Maßnahmen zur Verringerung des Wärmeableitfehlers<br />

Nicht immer ist für jede Messaufgabe ein optimaler Fühler konstruktiv zu realisieren, bei dem das<br />

Messergebnis nicht durch den Wärmeableitfehler beeinträchtigt wird. Im Folgenden sind die wichtigsten<br />

Auswahlkriterien für einen Fühler hinsichtlich des Wärmeableitfehlers zusammengefasst.<br />

Der Einsatz von zusätzlichen Tauchhülsen vergrößert den Wärmewiderstand zum eigentlichen Sensor.<br />

Zusätzlich fließt über die Tauchhülse Wärme nach außen ab. Direktmessungen sind daher vorzuziehen.<br />

Beim Einsatz von Tauchhülsen kann sich zwischen Hülseninnenwand und Thermometer Staub ablagern,<br />

oder die Metalloberflächen oxidieren. Die Folge ist wiederum eine Verschlechterung der<br />

Wärmeübertragung bzw. eine Erhöhung des Wärmeableitfehlers.<br />

Bei geringen Eintauchtiefen entsteht ein hoher Temperaturgradient zwischen Sensor und Umgebung,<br />

der einen großen Wärmestrom zur Folge hat. Es ist daher die größtmögliche Eintauchtiefe zu<br />

wählen.<br />

Bei kleinen Strömungsgeschwindigkeiten oder ruhenden Medien findet nur ein minimaler Wärmeübergang<br />

auf das Thermometer statt. Es sollte daher immer ein Messort mit größerer Strömungsgeschwindigkeit<br />

ausgewählt werden.<br />

Über die äußeren Teile eines Thermometers wie den Anschlusskopf oder die Verschraubung findet<br />

ein Wärmeaustausch mit der Umgebung statt. Äußere Teile des Thermometers sollten daher mit einer<br />

Wärmedämmung versehen werden, um den Wärmeverlust zu vermeiden. Außerdem wird durch<br />

eine starke Anströmung der äußeren Teile des Thermometers der Wärmeaustausch zur Umgebung<br />

gefördert. Sie sollten daher nicht dort installiert werden, wo die Umgebungsluft stark bewegt wird.<br />

Gegebenenfalls ist eine Montage im Windschatten vorgebauter Bleche oder dergleichen angebracht.<br />

Bei guter Wärmeleitfähigkeit des Fühlers und großer Oberfläche außen liegender Teile wird die<br />

Wärmeübertragung zur Umgebung gefördert. Es sollten daher Thermometer eingesetzt werden,<br />

deren außen liegende Teile (Schutzrohr, Anschlusskopf) eine möglichst kleine Oberfläche besitzen.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit des Schutzrohres in axiale Richtung kann durch eingefügte Kunststoffringe<br />

vermindert werden. Hierdurch lässt sich der Wärmeableitfehler deutlich verringern, ohne das Ansprechverhalten<br />

des Thermometers negativ zu beeinflussen.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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