17.11.2013 Aufrufe

elektrische Temperaturmessung

elektrische Temperaturmessung

elektrische Temperaturmessung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8.5.2 Beständigkeit gegen Gase<br />

8 Armaturen und Schutzrohre<br />

Körtvelessy [1] nennt die Möglichkeit des Einsatzes von Schutzrohren aus Inconel 601 (60% Ni,<br />

14% Fe, 23% Cr, 1.4% AI) für Brom, Jod, Chlor, Fluor, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Schwefeldioxid,<br />

ohne allerdings eine Temperaturobergrenze anzugeben. Für gasförmige Kohlenwasserstoffe<br />

werden bis 800 °C Tantal-Schutzrohre empfohlen, für Fluorwasserstoff solche aus Incoloy<br />

825 (42% Ni, 30% Fe, 21% Cr, 2.25% Cu, 3% Mo, 1% Ti). Sofern die mechanischen Bedingungen<br />

und die geforderten Ansprechzeiten es zulassen, können auch Schutzrohre aus KER 610 verwendet<br />

werden. In reduzierenden Gasen kann in einem Temperaturbereich von 900 bis 1400°C<br />

auch hitzebeständiger Stahl verwendet werden. Bei Verwendung unterhalb 900°C tritt bei diesem<br />

Material Versprödung auf.<br />

In aufkohlenden und nitrierenden Gasen sind eisenhaltige Schutzrohre bei höheren Temperaturen<br />

stark gefährdet. Besser sind hier Materialien mit hohem Nickelanteil, wie beispielsweise Inconel<br />

600. Auch keramische Materialien sind grundsätzlich geeignet. In der DIN 43 720 werden die relativen<br />

Beständigkeiten der in der Norm genannten Schutzrohrmaterialien gegen schwefel- und stickstoffhaltige<br />

Gase und Aufkohlung und die Anwendungstemperaturen in Luft genannt.<br />

Inerte Schutzgase wie Argon üben keinen Einfluss weder auf das Thermomaterial noch auf das<br />

Schutzrohr aus. Gleiches gilt für den Einsatz im Vakuum. Prinzipiell ist daher - von mechanischen<br />

Gründen einmal abgesehen - kein Schutzrohr erforderlich. Stets vorhandene Verunreinigungen im<br />

Schutzgas oder in der Ofenatmosphäre können edle Elmente allerdings allmählich vergiften. Auf<br />

ein Schutzrohr oder den Einsatz eines Mantelthermoelementes sollte daher nach Möglichkeit nicht<br />

verzichtet werden. Schutzgase aus reinem Wasserstoff sind für edle Thermomaterialien schädlich.<br />

Es müssen daher stets gasdichte Schutzrohre benutzt werden. Die bereits an anderer Stelle beschriebene<br />

Wasserstoffdurchlässigkeit von stark nickelhaltigen Legierungen bei höheren Temperaturen<br />

muss dabei beachtet werden; es empfehlen sich gasdichte, keramische Rohre.<br />

Werkstoff bis Beständig gegen<br />

Zinnbronze CuSn6 F41<br />

Werkstoff-Nr. 2.1020.26<br />

Messing CuZn<br />

Werkstoff-Nr. 2.0321.30<br />

Kupfer SFCu F30<br />

Werkstoff-Nr. 2.0090.30<br />

Stahl St. 35.8 1<br />

Werkstoff-Nr. 1.0305<br />

Stahl emailliert St. 35.8<br />

Werkstoff-Nr. 1.0305<br />

700°C Witterungsfest gegenüber Industrie- und Meer-Atmosphäre,<br />

neutrales Wasser und Meerwasser, Wasserdampf, schwefelfreie<br />

Kraftstoffe, Alkohole, Freon, Frigen, Lösungsmittel wie<br />

Aceton, Terpentin, Toluol.<br />

700°C Neutrales Wasser, neutrale Luft, Frigen, Freon, Alkohole, Aceton,<br />

Toluol<br />

300°C Industrieluft, salzarmes Frisch- und Brauchwasser, neutraler<br />

Wasserdampf, Alkohole, Frigen und Freon<br />

570°C Wasser in geschlossenen Systemen, neutrale Gase<br />

600°C Wasser und Wasserdampf, heiße Säuren und Dämpfe, Rauchgas,<br />

schwefelhaltige Dämpfe und Gase, Blei-, Zinn- und Zinkschmelzen,<br />

Alkalilösungen und -schmelzen, Benzol<br />

Metallschmelzen und Salzschmelzen<br />

Reineisen 1<br />

Stahl 13 CrMo44 600°C Wasserdampf, Stickstoff; ähnlich St. 35.8, jedoch höhere mechanische<br />

Werkstoff-Nr. 1.7335<br />

und thermische Beständigkeit<br />

Rost- und säurebest. 800°C Chloridarmes Wasser, Dampf, Nahrungsmittel, Fette, Reinigungsmittel,<br />

Werkstoff-Nr. 1.4541 1 Erdölverarbeitung, Petrochemie, Dieselabgase, heißes Kohlendioxid,<br />

Stahl X6 CrNiTi810<br />

Seifen, organische Lösungsmittel, Chloroform,<br />

trocken und<br />

feucht<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!