elektrische Temperaturmessung
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8 Armaturen und Schutzrohre<br />
Abbildung 53:<br />
Isokorrosionsdiagramm<br />
8.4.2 Schutzrohre für Schmelzen<br />
Bei Metallschutzrohren für Schmelzen ist das Redoxpotenzial der Schmelze und ihrer Komponenten<br />
entscheidend dafür, ob und in welchem Maß am Schutzrohr Korrosionserscheinungen auftreten.<br />
Besonders kritisch ist die Grenzfläche Schmelze / Luft, da die hier befindlichen Schlacken<br />
stark oxidierend wirken. In einigen Fällen muss daher durch geeignete Maßnahmen dafür gesorgt<br />
werden, dass das Schutzrohr nicht mit der Schlacke in Berührung kommt. Hierzu eignen sich keramische<br />
Rohre oder für Nichteisenschmelzen auch Grafitrohre, die durch die Schlacke hindurchgesteckt<br />
werden. Durch sie wird das metallene Schutzrohr des Thermometers gesteckt, das durch<br />
diese Maßnahme in die Schmelze hineinragt, ohne mit der Schlacke in Berührung zu kommen.<br />
Die Korrosionsbeständigkeit metallener Schutzrohre lässt sich durch Oberflächenbeschichtungen<br />
verbessern. Üblich sind Beschichtungen aus Emaille, Kunststoff und Metall.<br />
Galvanische Überzüge wie Vernickeln, Verchromen oder Verzinken verbessern die chemische Beständigkeit,<br />
führen bei Verletzung der Oberfläche jedoch zu erhöhter Korrosion des Trägermaterials<br />
auf Grund der Ausbildung von Lokalelementen. Dieser Effekt ist besonders bei verchromtem Stahl<br />
zu beachten. Der Vorteil der Oberflächenbeschichtung wird hierdurch teilweise aufgehoben, und<br />
die Verwendung rostfreier Stähle kann günstiger sein.<br />
Nickelschichten auf Kupfer oder Messing erweisen sich als wesentlich haltbarer und weniger anfällig<br />
gegenüber Risskorrosion, da hier das Grundmaterial dem Überzug elektrochemisch ähnlicher<br />
ist. Das Überzugsmaterial sollte möglichst aus dem gleichen Metall wie der Behälter sein, in den<br />
die Armatur eingebaut wird. Ansonsten können sich an den Befestigungspunkten Lokalelemente<br />
ausbilden, die erhöhte Korrosion zur Folge haben. Wo die Schutzwirkung derartiger Metallüberzüge<br />
nicht ausreicht, sollte auf eine Kunststoffbeschichtung übergegangen werden, sofern die auftretenden<br />
Temperaturen dies zulassen.<br />
Emaillierte Rohre sind chemisch sehr resistent und werden auch von heißen Säuren nicht angegriffen.<br />
Sie finden Anwendung in der Rauchgasmessung und anderen aggressiven Umgebungen. Gegenüber<br />
anderen Überzügen hat Emaille den Nachteil, dass sie spröde ist und bei Biegung des<br />
Schutzrohres oder Belastung mit Kerbwirkung durch spitze, harte Gegenstände abplatzt.<br />
JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />
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