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elektrische Temperaturmessung

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3 Thermoelemente<br />

3.5.3 Linearität<br />

Die von einem Thermoelement abgegebene Spannung ist zur Temperatur nicht linear und muss<br />

daher von der Folgeelektronik in speziellen Eingangsschaltungen linearisiert werden, wozu bei digital<br />

arbeitenden Geräten Linearisierungstabellen einprogrammiert sind, oder vom Anwender Stützpunkte<br />

eingegeben werden müssen. Bei Zeigerinstrumenten finden sich vielfach auch nichtlineare<br />

Skalenteilungen. Die Kennlinien der Thermopaare nach Norm sind durch die Spannungsreihen so<br />

festgelegt, dass vollständige Austauschbarkeit besteht. Dies bedeutet, dass ein Eisen-Konstantan-<br />

Thermoelement vom Typ „K“ beispielsweise durch jedes andere Element dieses Typs unabhängig<br />

vom Hersteller ausgetauscht werden kann, ohne dass eine Neukalibrierung der angeschlossenen<br />

Geräte erforderlich wäre.<br />

Spannung/mV<br />

Abbildung 15: Kennlinien der Thermoelemente nach DIN EN 60 584<br />

3.5.4 Langzeitverhalten<br />

Die maximale Einsatz-Temperatur der Materialien wird im Wesentlichen von ihrer Oxidierbarkeit<br />

und Alterung bei höheren Temperaturen bestimmt. Neben den preiswerten „unedlen“ Elementen<br />

aus Kupfer, Nickel und Eisen stehen für den Temperaturbereich oberhalb ca. 800°C platinhaltige<br />

„edle“ Elemente zur Verfügung, deren Maximaltemperatur bis 1800°C reicht.<br />

Der Plusschenkel der Thermoelemente Typ „K“ oder „E“ und Minusschenkel der Typen „J“, „T“<br />

oder „E“ zeigen im Temperaturbereich von 250°C bis 650°C eine reversible Kristallstrukturänderung,<br />

die einen Anzeigefehler von ca. 5K hervorruft.<br />

Daneben existieren noch verschiedene andere Metallkombinationen, darunter auch solche mit Metallkarbiden,<br />

die hauptsächlich für extreme Hoch- oder Tieftemperaturbereiche bestimmt sind. Ihre<br />

Kennlinien sind nicht genormt.<br />

Die Beständigkeit der Thermoelemente gegenüber oxidierenden und reduzierenden Atmosphären<br />

ist meist jedoch von untergeordneter Bedeutung, da sie nahezu ausschließlich in gasdichten<br />

Schutzrohren eingebaut und hierin hermetisch dicht eingebettet sind.<br />

Ungeschützte Thermoelemente, bei denen die Thermodrähte frei im Ofenraum hängen, finden eigentlich<br />

nur oberhalb 1000°C Anwendung, da dann der Isolationswiderstand selbst keramischer<br />

Materialien zu gering wird. Beim Einsatz derartig ungeschützter Elemente, die von den aufgeführten<br />

nur noch solche aus Platin sein dürfen, sind allerdings zahlreiche Faktoren zu beachten, die zur<br />

vorzeitigen Alterung mitunter innerhalb weniger Stunden führen können.<br />

28 JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01

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