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elektrische Temperaturmessung

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5 Die Übergangsfunktion<br />

Die Übergangsfunktion, d. h. der Verlauf des Messwertes bei sprungförmig veränderter Temperatur<br />

am Fühler, gibt hierüber Auskunft. Es gilt für die Übergangsfunktion U(t) nach einer sprunghaften<br />

Temperaturänderung:<br />

Formel 29:<br />

U(t)<br />

T(t) – T(0)<br />

= -----------------------<br />

T M<br />

– T(0)<br />

Da die Berechnung der Übergangsfunktion im Allgemeinen nicht hinreichend genau durchgeführt<br />

werden kann, wird zur Charakterisierung des dynamischen Verhaltens von Temperaturfühlern die<br />

Übergangsfunktion infolge eines Temperatursprungs aufgenommen. Der Temperaturfühler wird<br />

hierzu einem Temperatursprung durch schnelles Eintauchen in strömendes Wasser oder Luft mit<br />

bekannter Strömungsgeschwindigkeit und Temperatur ausgesetzt. Nach DIN EN 60 751 und<br />

VDI 3522 werden zum Vergleich von Thermometern folgende Messbedingungen empfohlen:<br />

Wasser: (0,4 ± 0,05) m/s,<br />

Luft: (3,0 ± 0,30) m/s.<br />

Zwei Zeiten (Einstelldauern) charakterisieren die Übergangsfunktion:<br />

- Die Halbwertszeit t 05 die Zeit, um 50% des Temperatursprungs zu erreichen,<br />

- Die Neunzehntelzeit t 09 die Zeit, um 90% des Temperatursprungs zu erreichen.<br />

Eine Zeit t, die zum Erreichen von 63,2% des Endwertes erforderlich ist, wird wegen der möglichen<br />

Verwechslung mit der Zeitkonstanten einer e-Funktion nicht angegeben. Die Wärmeübergangsfunktion<br />

praktisch aller Thermometer weicht deutlich von einer solchen Funktion ab.<br />

Wird die Ansprechzeit in einem anderen Medium benötigt, so lässt sich bei Kenntnis des Wärmeübergangkoeffizienten<br />

vom Messmedium auf das Schutzrohr-Material des Fühlers und den Ansprechzeiten<br />

in Luft und Wasser die Übergangszeit für das neue Medium berechnen [25].<br />

Das Verhältnis von Neunzehntelzeit und Halbwertszeit beträgt angenähert 3 : 1 und ist stark vom<br />

Fühleraufbau abhängig. Vielfach werden vom Hersteller sowohl der Wert der Neunzehntel- wie<br />

auch der Halbwertszeit angegeben, da sich hieraus Rückschlüsse auf die Form der Übergangsfunktion<br />

eines Thermometers ziehen lassen. (Das Verhältnis von t 09 zu t 05 beträgt bei einer e-Funktion<br />

stets 3,01. Ein kleinerer Wert für t 05 bei gleichem t 09 bedeutet einen steileren Anstieg im ersten<br />

Teil der Kurve. Durch die Angabe beider Zeiten lässt sich somit qualitativ ermitteln, wie weit die<br />

Übergangsfunktion des Thermometers von einer e-Funktion abweicht.) Für den Anwender ist dies<br />

jedoch meist von untergeordneter Bedeutung, da hier die Absolutwerte für t 05 oder t 09 eher von<br />

Bedeutung sind, um abzuschätzen, welche zeitliche Verzögerung der Messwertaufnahme das verwendete<br />

Thermometer mit sich bringt.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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