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elektrische Temperaturmessung

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8 Armaturen und Schutzrohre<br />

Abbildung 52:<br />

Verschiedene Temperaturfühler der Baureihe JUMO-HEATtemp<br />

8.4 Anforderungen an das Schutzrohr<br />

Das Thermoelement oder der Messwiderstand werden durch das Schutzrohr vor mechanischen<br />

und chemischen Einflüssen geschützt. Hinsichtlich der Temperaturbeständigkeit werden beim Widerstandsthermometer<br />

wegen der naturgemäß geringeren Maximaltemperatur nicht so hohe Anforderungen<br />

gestellt wie beim Thermoelement, wenn diese in Schmelzen, Härtebädern und dergleichen<br />

eingesetzt werden. Zudem müssen vom Schutzrohr in beiden Fällen mechanische Anforderungen<br />

erfüllt werden, welche die Wandstärke, aber auch dessen Form und damit verbunden die<br />

Druck- und Biegefestigkeit bestimmen. Hier stehen die bereits oben beschriebenen unterschiedlichsten<br />

Bauformen zur Verfügung. Auf die für die unterschiedlichen Anwendungsfälle geeigneten<br />

Materialien wird recht ausführlich von Lieneweg [2] eingegangen. Sie richten sich nach den chemischen<br />

Bedingungen und den auftretenden Maximaltemperaturen. In einigen Anwendungsfällen<br />

kann auch Erosion auf das Schutzrohr einwirken, etwa in Mischern sowie bei Schüttgütern, oder<br />

wenn mit einem strömenden Medium Festkörper mitgeführt werden. Gegen derartige abrasive<br />

Flüssigkeiten schützen Überzüge mit vergleichsweise dicken Schichtdicken, beispielsweise Hartverchromungen,<br />

oder Schutzrohrmaterialien mit hohen Oberflächenhärten wie Siliziumkarbid. Bei<br />

sehr schnell strömenden Medien sind auch Erosionerscheinungen durch Kavitation möglich. Hier<br />

muss durch konstruktive Maßnahmen die Ausbildung von Wirbeln am Schutzrohr vermieden werden,<br />

ohne dass jedoch Toträume entstehen, die das Ansprechverhalten negativ beeinflussen.<br />

Im Hochtemperaturbereich gelten verschärfte Bedingungen hinsichtlich der mechanischen und<br />

chemischen Beständigkeit der Schutzrohre. Besonders kritisch sind Salz-, Metall- und Glasschmelzen,<br />

die durch ihre hohe Temperatur sehr reaktiv sind. Dabei ist bei allen Materialien stets<br />

darauf zu achten, ob sich das Schutzrohr in einer neutralen, oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre<br />

befindet, da hiervon vielfach die Maximaltemperatur abhängt.<br />

Es wird zwischen metallischen, keramischen und metallkeramischen Materialien unterschieden.<br />

Während die recht spröden keramischen Schutzrohre chemisch resistent und sehr temperaturfest<br />

sind, bieten metallische Schutzrohre wegen ihrer Zähigkeit Vorteile der mechanischen Eigenschaften,<br />

der Wärmeleitfähigkeit und der Temperaturwechsel-Beständigkeit. Keramische Materialen<br />

werden auch dort eingesetzt, wo hohe Reinheiten gefordert sind, da sie mit dem Messmedium keine<br />

Reaktionsprodukte bilden. Da sie so gut wie nicht ausdampfen, werden Vakuum- oder hochreine<br />

Ofenatmosphären nicht verunreinigt. Die Maximaltemperaturen reichen bis ca. 1700°C.<br />

JUMO, FAS 146, Ausgabe 2007-01<br />

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