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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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War II” genannt, weil er bei der Kryptoanalyse der Chiffriermaschine Enigma<br />

eine wichtige Rolle spielt 19 .<br />

Satz 1.4.3 Sei σ, η ∈ S(X). Die Permutationen σ <strong>und</strong> σ η haben die selbe Zyklenstruktur.<br />

Beweis: Wir beweisen die Aussage nur in dem Sonderfall, dass σ = (x 1 , · · · , x s )<br />

ein s-Zykel ist. Der allgemeine Fall folgt dann leicht mit obiger Bemerkung.<br />

Wir behaupten, dass σ η = (η −1 (x 1 ), · · · , η −1 (x s )) gilt. In der Tat, für 1 ≤<br />

i ≤ s − 1 gilt σ η (η −1 (x i )) = η −1 σηη −1 (x i ) = η −1 σ(x i ) = η −1 (x i+1 ). Analog<br />

zeigt man σ η (η −1 (x s )) = η −1 (x 1 ). Für x ∈ X \ {η −1 (x 1 ), · · · , η −1 (x s )} gilt<br />

η(x) ∈ X \ {x 1 , · · · , x s }. Daher σ η (x) = η −1 ση(x) = η −1 (η(x)) = x. □<br />

Wir beenden diesen Abschnitt mit einem weiteren <strong>Kryptographie</strong>verfahren. Sei<br />

A ein Alphabet. Das folgende Private-Key-Verfahren (P, C, K, E, D) wird monoalphabetische<br />

Substitution genannt: P = C = A ∗ <strong>und</strong> der Schlüsselraum<br />

K = S(A) ist die Menge aller Permutationen von A. Sei σ ∈ K. Die Verschlüsselung<br />

eines Textes X = x 1 x 2 · · · über A mit dem Schlüssel σ geschieht, indem die<br />

selbe Permutation σ der Reihe nach auf jedes Zeichen von X angewendet wird:<br />

E(X , σ) = σ(x 1 )σ(x 2 ) · · ·<br />

Entschlüsseln ist das selbe wie Verschlüsseln mit der Umkehrabbildung σ −1 des<br />

Schlüssels: D(Y, σ) = E(Y, σ −1 ) für Y ∈ A ∗ .<br />

Ich denke, man darf auf ein explizites Beispiel verzichten. Monoalphabetische<br />

Substitutionen sind kryptologisch schwach. Man kann sie mit Häufigkeitsanalysen<br />

angreifen.<br />

1.5 Die Chiffriermaschine Enigma<br />

Noch fertigstellen<br />

Zeichnungen u. Bilder nachtragen<br />

Die Chiffriermaschine Enigma (griechisch: Rätsel) wurde von dem deutschen<br />

Elektroingenieur Arthur Scherbius (1878-1929) erf<strong>und</strong>en; das entsprechende Patent<br />

wurde 1918 erteilt. Später wurden u.a. von Wilhelm Korn Verbesserungen<br />

angebracht. Die Enigma war zunächst für den zivilen Gebrauch gedacht <strong>und</strong><br />

wurde (mit wenig Erfolg) kommerziell vermarktet. Bereits in den zwanziger<br />

Jahren zeigten militärische Stellen Interesse <strong>und</strong> wenig später wurde die Enigma<br />

vom Markt genommen <strong>und</strong> nur noch für militärische Zwecke genutzt. Während<br />

des 2. Weltkrieges wurde nahezu die gesamte Kommunikation des deutschen Militärs<br />

über die Enigma abgewickelt. Auch bei Polizei, Reichsbahn, Reichspost<br />

19 Eigentlich braucht man ihn bereits, um die Gr<strong>und</strong>eigenschaften der Enigma zu verstehen.<br />

Ich denke, dieser Satz wird bereits im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert bekannt gewesen sein.<br />

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