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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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Elementen 0, 1 ∈ R derart, dass folgendes gilt: (R, +, 0) ist eine kommutative<br />

Gruppe, (R, ·, e) ist ein kommutatives Monoid <strong>und</strong> es gilt das<br />

Distributivgesetz x(y + z) = xy + xz für alle x, y, z ∈ R.<br />

2. Sei R ein Ring. Dann hat jedes Element x ∈ R eine inverses Element<br />

(−x) bez. + mit x+(−x) = 0. Ein Element x ∈ R braucht im allgemeinen<br />

aber kein Inverses bezüglich · haben; die Menge<br />

R × := {x ∈ R | x hat ein multiplikatives Inverses}<br />

kann viel kleiner sein als R. Es gilt immer 1 ∈ R × <strong>und</strong> (R × , ·, 1) ist immer<br />

eine Gruppe. Diese Gruppe wird Einheitengruppe von R genannt <strong>und</strong><br />

die Elemente von R × heißen Einheiten. Das multiplikative Inverse einer<br />

Einheit x ∈ R × wird mit x −1 bezeichnet; die Nicht-Einheiten haben per<br />

Definition kein multiplikatives Inverses!<br />

3. Ein Ring R heißt Integritätsring, wenn für x, y ∈ R aus xy = 0 schon<br />

x = 0 oder y = 0 folgt <strong>und</strong> 0 ≠ 1 gilt.<br />

4. Ein Ring K wird Körper genannt, wenn jedes von 0 verschiedene Element<br />

eine Einheit ist <strong>und</strong> 0 ≠ 1 gilt, d.h. wenn K × = K \ {0} gilt.<br />

Bemerkung 2.1.3 In einem Ring gilt immer 0x = 0. (Denn 0x + 0x = (0 +<br />

0)x = 0x <strong>und</strong> wenn man −0x zu dieser Gleichung addiert, so erhält man 0x =<br />

0.)<br />

In einem Integritätsring gilt die Kürzungsregel ax = ay, a ≠ 0⇐x = y. (Denn<br />

aus ax = ay folgt a(x − y) = 0 <strong>und</strong> wg. a ≠ 0 muß dann (x − y) = 0, d.h.<br />

x = y gelten.) In einem beliebigen Ring braucht die Kürzungsregel nicht zu<br />

gelten, außer wenn a eine Einheit ist.<br />

Beispiel:<br />

1. Wenn 0 = 1 in einem Ring R gilt (dies ist ein unnatürlicher Extremfall),<br />

dann muss x = 1x = 0x = 0 für alle x ∈ R gelten; d.h. R = {0} besteht<br />

nur aus dem einen Element 0, es gilt 0 + 0 = 0, 0 · 0 = 0 <strong>und</strong> 0 fungiert<br />

gleichzeitig als Einselement. Dieser Ring R = {0} wird als Nullring bezeichnet.<br />

Per Definition wird der Nullring weder als Integritätsring noch<br />

als Körper angesehen.<br />

2. Die ganzen Zahlen Z bilden einen Integritätsring, der aber kein Körper<br />

ist. Wegen 1 · 1 = 1 <strong>und</strong> (−1)(−1) = 1 sind 1 <strong>und</strong> −1 Einheiten. Weitere<br />

Einheiten gibt es nicht. (Wenn die Gleichung xy = 1 mit ganzen Zahlen<br />

xy ∈ Z gilt, dann folgt |x||y| = 1 <strong>und</strong> |x|, |y| sind sogar natürliche Zahlen<br />

≥ 1. Wäre |x| ≥ 2 oder |y| ≥ 2, so wäre |x||y| ≥ 2 zu groß. Daher muss<br />

|x| = 1 gelten, <strong>und</strong> das bedeutet x ∈ {1, −1}. ) Die Einheitengruppe von<br />

Z ist also Z × = {1, −1}. Der Ring Z steht im Zentrum des Interesses der<br />

elementaren <strong>Zahlentheorie</strong>.<br />

3. Q, R <strong>und</strong> C sind Bespiele von Körpern. Es gilt also Q × = Q \ {0}. Z.B.<br />

hat 2 in Q ein multiplikatives Inverses 2 −1 = 1 2 in Q, aber 1 2<br />

/∈ Z. Somit<br />

ist 2 eine Einheit in Q aber eine Nicht-Einheit in Z.<br />

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