Elementare Zahlentheorie und Kryptographie
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Wie findet man nun eines der 16 Elemente der Ordung d = 34, d.h. einen der<br />
Erzeuger von U 34 ? Nach 4.1.7 muß g 102/34 = [6] 3 = [10] ein solches Element<br />
sein: U 34 = 〈[10]〉 <strong>und</strong> ord([10]) = 34.<br />
Wie kann ich die beiden Elemente der Ordnung 6, d.h. die beiden Erzeuger von<br />
U 6 finden? Mit 4.1.7 folgt, daß<br />
U 6 = 〈g 102/6 〉 = 〈[6] 17 〉 = 〈[47]〉<br />
gilt, d.h [47] erzeugt U 6 . Nach 4.1.3 sind die Erzeuger von U 6 genau die Elemente<br />
der Form [47] u mit u ∈ (Z/6) × . Aber (Z/6) × = {[1] 6 , [5] 6 }. Daher sind [47] <strong>und</strong><br />
[47] 5 = [57] die beiden Erzeuger von U 6 . Die Elemente [47] <strong>und</strong> [57] haben also<br />
Ordung 6 <strong>und</strong> weitere Elemente der Ordnung 6 gibt es nicht in F × 103 .<br />
Zum Schluß möchte ich alle sechs Elemente der Untergruppe U 6 auflisten. Ich<br />
muß dazu nur die Potenzen des Erzeugers 5 [47] von U 6 berechnen.<br />
U 6 = {[47] 0 , [47] 1 , · · · , [47] 5 } = {[1], [47], [46], [102], [56], [57]}.<br />
Ich denke, dieses Beispiel zeigt, daß sich mit obiger Strukturtheorie viele Fragen<br />
zu der Gruppe F × 103 schnell beantworten lassen, ohne dass dafür die Potenzierungstafel<br />
(diese hätte ≈ 102 2 Einträge!) berechnet werden müßte.<br />
4.2 Die ρ-Methode von Pollard<br />
Sei G eine endliche, abelsche Gruppe <strong>und</strong> g ∈ G. Wir betrachten das folgende<br />
diskrete Logarithmus-Problem: Gegeben h ∈ G entscheide, ob h ∈ 〈g〉<br />
<strong>und</strong> berechne gegebenenfalls ein x ∈ {0, · · · , |G| − 1} mit g x = h. Mit anderen<br />
Worten: Man möchte, gegeben h ∈ G entscheiden, ob ein x ∈ {0, · · · , |G| − 1}<br />
mit exp g (x) = h existiert, <strong>und</strong> ein solches x ggfls. berechnen.<br />
Wir fassen das Problem etwas weiter:<br />
Problem A. Seien X eine N-elementige Mengen <strong>und</strong> f : {0, · · · , N − 1} → X<br />
eine Abbildung. Gegeben y ∈ X entscheide, ob a mit f(a) = x existiert <strong>und</strong><br />
berechne ggfls. ein solches a.<br />
Wenn man nichts über die spezielle Gestalt von f weiß, so ist der folgende “naive<br />
Algorithmus” (exhaustives Absuchen) die optimale Strategie:<br />
löst dieses Problem A.<br />
a = 0; while(f(a) x ANDa ≤ n − 1, a = a + 1)<br />
Faktum A. Problem A läßt sich in O(N) Rechenschritten lösen.<br />
Sei X eine endliche N-elementige Menge <strong>und</strong> f : X → X eine Abbildung. Sei<br />
x 0 ∈ X ein Startwert <strong>und</strong> (x i ) i∈N die rekursiv definierte Folge mit x i+1 = f(x i ),<br />
5 Der andere Erzeuger [57] würde das selbe Endergebnis liefern.<br />
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