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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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Satz 2.2.2 (Z, | |) ist ein euklidischer Ring. Dabei ist | | der gewöhnliche Absolutbetrag.<br />

Beweis: Aus der Analysis dürfte bekannt sein, dass jede nicht-leere, beschränkte<br />

Teilmenge von N ein maximales Element hat.<br />

Sei a, b ∈ Z mit b ≠ 0. Wir nehmen der Einfachheit halber a, b ≥ 0 an. X := {x ∈<br />

N | xb ≤ a} ist eine beschränkte Teilmenge von N (hier geht das archimedische<br />

Prinzip ein!) mit 0 ∈ X. Sei q = max(X) das maximale Element von X <strong>und</strong><br />

r := a − qb. Dann gilt a = qb + r <strong>und</strong> es genügt r < b zu zeigen. Wäre r ≥ b,<br />

dann würde a = qb + r ≥ qb + b = (q + 1)b folgen, also q + 1 ∈ X; dies wäre ein<br />

Widerspruch zur Maximalität von q.<br />

□<br />

Man hat auch einen effizienten Algorithmus zur Berechnung von a ÷ b in Z, der<br />

vermutlich jedermann bekannt ist. Wir erläutern ihn anhand eines Beispiels.<br />

Beispiel:<br />

1 2 5 3 ÷ 1 3 = 9 6 Rest 5<br />

1 1 7<br />

− − −<br />

8 3<br />

7 8<br />

− −<br />

5<br />

Daher gilt 1253 ÷ 13 = 95 Rest 5 oder, anders ausgedrückt: 1253 = 95 · 13 + 5<br />

<strong>und</strong> 5 < 13.<br />

Ein Ring R heißt Hauptidealring, wenn jedes Ideal von R ein Hauptideal ist.<br />

Satz 2.2.3 Jeder euklidische Ring (R, ‖ ‖) ist ein Hauptidealring. Insbesondere<br />

ist jedes Ideal von Z ein Hauptideal.<br />

Beweis: Sei I ein Ideal von R. Falls I = {0}, so ist I ein Hauptideal. Wenn<br />

I ≠ {0}, dann sei<br />

k = min({‖a‖ : a ∈ I \ {0}}<br />

<strong>und</strong> a ∈ I \ {0} ein Element mit ‖a‖ = k. Offenbar gilt I ⊃ (a) R . Es reicht zu<br />

zeigen, dass I ⊂ (a) R gilt, d.h. dass jedes Element von I durch a teilbar ist.<br />

Sei x ∈ I beliebig. Wir können x mit Rest durch a teilen: Es gibt q, r ∈ Z mit<br />

x = qa + r <strong>und</strong> ‖r‖ < ‖a‖. Die Gleichung r = x + (−q)a zeigt, dass r ∈ I gilt<br />

(vgl. 2.1.5). Wegen der Minimalität von a muß ‖r‖ = 0 gelten. Daher geht obige<br />

Divison mit Rest auf: x = qa. Also ist x durch a teilbar.<br />

□<br />

Bemerkung 2.2.4 Sei R ein Hauptidealring (z.B. R = Z) <strong>und</strong> a, b, g ∈ R.<br />

Genau dann gilt (a, b) R = (g) R , wenn g ein größter gemeinsamer Teiler von a<br />

<strong>und</strong> b ist. Insbesondere hat jedes g ∈ ggT (a, b) eine Darstellung g = au + bv mit<br />

u, v ∈ R.<br />

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