18.11.2013 Aufrufe

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Beweis: Sei m := (p − 1)/2 <strong>und</strong> g ∈ F × p<br />

mit [a] = g k . Daher gilt [a] m = g km .<br />

eine Primitivwurzel. Es gibt ein k ∈ Z<br />

(a m ) 2 = a p−1 = 1 mod p nach dem kleinen Satz von Fermat, <strong>und</strong> da F p ein<br />

Körper ist folgt daraus a m = 1 mod p oder a m = −1 mod p (∗).<br />

( )<br />

Wenn = 1 gilt, dann ist k nach obiger Bemerkung gerade, k = 2k ′ , <strong>und</strong><br />

a<br />

p<br />

[a] m = g 2k′m = (g k′ ) p−1 = [1] nach dem kleinen Satz von Fermat.<br />

( )<br />

Wenn = −1 gilt, dann ist k ungerade <strong>und</strong> km kann nicht durch ord(g) = p−<br />

a<br />

p<br />

1 = 2m teilbar sein. Also ist [a] m = g km ≠ [1] <strong>und</strong> mit (∗) folgt a m = −1 mod p.<br />

( )<br />

In jedem Fall gilt also a m = mod p.<br />

a<br />

p<br />

Sei nun u, v ∈ F × p . Wenn u = 0 oder v = 0 gilt, dann sind beide Seiten der<br />

( ) ( ) ( )<br />

uv u v<br />

Gleichung<br />

p<br />

=<br />

p p<br />

Null. Wir nehmen u, v ∈ F × p an. Es gibt k, l ∈ N<br />

mit u = g k <strong>und</strong> v = g l . Man folgert<br />

( ) ( )<br />

( ) ( )<br />

uv g<br />

k+l<br />

u v<br />

= = (−1) k+l = (−1) k (−1) l =<br />

p p<br />

p p<br />

mit Hilfe obiger Bemerkung.<br />

□<br />

Folgerung 6.1.4 Nach dem 2. Teil des obigen Satzes gilt in F × p : Das Produkt<br />

von zwei Quadraten ist ein Quadrat. Das Produkt von einem Quadrat mit einem<br />

Nicht-Quadrat ist ein Nicht-Quadrat. Das Produkt von zwei Nicht-Quadraten ist<br />

ein Quadrat! Letzteres ist in Q × ganz anders.<br />

Sei nun b ≥ 3 eine ungerade Zahl <strong>und</strong> b = p e1<br />

1 · · · pet t die Primfaktorzerlegung von<br />

b (p i paarweise verschiedene Primzahlen). Für a ∈ Z ist das Jacobi-Symbol<br />

definiert durch<br />

( a<br />

) ( ) e1<br />

( ) et<br />

a a<br />

= · · · .<br />

b p 1 p t<br />

Man beachte: b muß eine ungerade Zahl mit b ≥ 3 sein. An a ∈ Z werden<br />

keine weiteren Bedingungen gestellt.<br />

Beispiel: Ich möchte ( 2<br />

35)<br />

berechnen. Dazu kann man wie folgt vorgehen.<br />

Per Definition gilt ( (<br />

2<br />

35)<br />

=<br />

2<br />

( 2<br />

)<br />

5)<br />

7 . Ferner gilt F<br />

×2<br />

5 = {[1] 5 , [4] 5 } <strong>und</strong> F ×2<br />

7 =<br />

{[1] 2 7, [2] 2 7, [3] 2 7} = {[1] 7 , [4] 7 , [2] 7 }. Es folgt ( (<br />

2<br />

35)<br />

=<br />

2<br />

( 2<br />

5)<br />

7)<br />

= (−1)(+1) = −1. □<br />

Bemerkung 6.1.5 Sei b ≥ 3 ungerade.<br />

1. Sei a, a ′ ∈ Z. Wenn a = a ′ mod b gilt, dann muß a = a ′ mod p i für alle i<br />

gelten <strong>und</strong> daher gilt ( ) ( )<br />

( )<br />

a<br />

b =<br />

a ′<br />

b<br />

. Es hat Sinn [a]b<br />

b<br />

:= ( )<br />

a<br />

b zu definieren.<br />

2. Für u, v ∈ Z gilt ( ) (<br />

uv<br />

b = u<br />

) ( v<br />

)<br />

b b . Dies folgt unmittelbar aus der entsprechenden<br />

Rechenregel für das Legendre-Symbol.<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!