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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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n(H) = 7, n(A) = 0, n(L) = 11 <strong>und</strong> n(O) = 14. Was bedeutet dann die Zahl<br />

215? Die 26-adische Entwicklung ist 215 = 7 + 8 · 26. Ferner gilt n −1 (7) = H<br />

<strong>und</strong> n −1 (8)) = I. Die Zahl 215 entspricht also dem Text HI.<br />

Etwas längere Texte können blockweise übertragen werden. Für die Übertragung<br />

großer Datenmengen ist RSA nicht geeignet, weil dann die Ver- <strong>und</strong> Entschlüsselung<br />

zu lange dauern. Hier ist es besser, mit RSA nur einen Schlüssel zu<br />

übermitteln, der dann für eine Private-Key-Sitzung (z.B. mit AES) verwendet<br />

wird.<br />

3.4 Faktorisierung mit der Fermat-Methode<br />

Sei N = pq ein Produkt von zwei großen Primzahlen p <strong>und</strong> q. Falls p <strong>und</strong> q<br />

sehr nah beisammen liegen, kann man N durch den folgenden “naiven” Ansatz<br />

faktorisieren: Man sucht ab m := ⌈ √ N)⌉ nach einem Teiler von N. Die folgende<br />

Fermat-Methode ist eine weitgehende Verbesserung dieses Ansatzes.<br />

Wir können q < p annehmen. Sei im folgenden 6 x := 1 2 (p+q) <strong>und</strong> y := 1 2 (p−q).<br />

Dann gilt p = x + y <strong>und</strong> q = x − y <strong>und</strong> es folgt<br />

N = pq = (x + y)(x − y) = x 2 − y 2 .<br />

Nach der Ungleichung vom arithmetischen <strong>und</strong> geometrischen Mittel gilt<br />

√ √ 1<br />

N = pq ≤ (p + q) = x.<br />

2<br />

Wer N faktorisieren möchte, wird ab ⌈N⌉ nach x suchen.<br />

Algorithmus 3.4.1 (Faktorisierungsmethode von Fermat)<br />

Eingabe: Ein Produkt N von zwei ungeraden Primzahlen.<br />

x := ⌈ √ N⌉<br />

while(issquare(x 2 − N) = false, x = x + 1)<br />

y = √ x 2 − N<br />

p = x + y<br />

q = x − y<br />

Ausgabe: N ist Produkt von p <strong>und</strong> q.<br />

Satz 3.4.2 Sei N ein Produkt von zwei ungeraden Primzahlen p > q. Sei α ∈ R<br />

eine Zahl mit |p − q| ≤ α 4√ N. Dann findet man mit dem obigen Algorithmus p<br />

<strong>und</strong> q nach höchstens α2<br />

8 Schritten.<br />

6 Wer N Faktorisieren möchte, kennt N, nicht aber p, q, x, y.<br />

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