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Elementare Zahlentheorie und Kryptographie

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Folgerung 4.1.5 a) Wenn k ein endlicher Körper ist, dann ist k × zyklisch.<br />

Insbesondere ist F × p für jede Primzahl p zyklisch.<br />

b) Sei N ≥ 2. Wenn (Z/N) × zyklisch ist 1 , dann gibt es in G := (Z/N) ×<br />

genau ϕ(|G|) = ϕ(ϕ(N)) Erzeuger von G. Diese Erzeuger werden auch<br />

Primitivwurzeln modulo N genannt. Mithin liegen in F × p genau ϕ(p −<br />

1) Primitivwurzeln modulo p.<br />

Beispiel: Wir wollen die Primitivwurzeln von F 13 (d.h. die Erzeuger von G :=<br />

F × 13 ) bestimmen. Wir setzen [a] := [a] 13. Es gilt |G| = |F 13 | = ϕ(13) = 12. Nach<br />

obiger Folgerung 4.1.5 muß es ϕ(12) = ϕ(4)ϕ(3) = 4 solche Primitivwurzeln<br />

geben. Die Primteiler von 12 sind 2 <strong>und</strong> 3. Nach 4.1.3 ist [a] ∈ F 13 Primitivwurzel<br />

genau dann, wenn [a] 12/3 ≠ [1] <strong>und</strong> [a] 12/2 ≠ [1] gilt. Wir testen auf gut Glück,<br />

ob [2] Primitivwurzel ist. [2] 4 = [3] ≠ [1] <strong>und</strong> [2] 6 = [3][4] = [12] ≠ [1]. Also ist<br />

[2] Primitivwurzel. Die anderen Primitivwurzeln sind von der Form [2] u , wobei<br />

u ∈ (Z/12Z) × = {1 + 12Z, 5 + 12Z, 7 + 12Z, 11 + 12Z}. D.h. die Gesamtheit aller<br />

Primitivwurzeln ist hier [2], [2] 5 = [6], [2] 7 = [6][4] = [11], [2] 11 = [−3][2] = [7].<br />

Wir berechnen die Potenzen der Primitivwurzel [2] <strong>und</strong> der Nicht-Primitivwurzel<br />

[3]:<br />

k 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 (12)<br />

[2] k [1] [2] [4] [8] [3] [6] [12] [11] [9] [5] [10] [7] ([1])<br />

[3] k [1] [3] [9] [1] [3] [9] [1] [3] [9] [1] [3] [9] ([1])<br />

Hier kann man das unterschiedliche Verhalten gut sehen. Jedes Element von<br />

F × 13 kann als Potenz der Primitivwurzel [2] geschrieben werden, d.h. 〈[2]〉 =<br />

F × 13 . Die Potenzen der Nicht-Primitivwurzel [3] liegen alle in der Menge 〈[3]〉 =<br />

{[1], [3], [9]}.<br />

Sei G eine endliche, abelsche Gruppe <strong>und</strong> g ∈ G. Die Abbildung<br />

ist dann bijektiv <strong>und</strong> es gilt<br />

exp G,g : (Z/ord(g)Z, +) → (〈g〉, ·), u ↦→ g u<br />

exp G,g (u + v) = g u+v = g u g v = exp G,g (u) exp G,g (v)<br />

für alle u, v ∈ Z/ord(g)Z, d.h. exp G,g ist ein Isomorphismus von Gruppen. Die<br />

Umkehrabbildung wird mit log G,g bezeichnet <strong>und</strong> diskreter Logarithmus zur<br />

Basis g (bez. der Gruppe G) genannt. Für x ∈ 〈g〉 sei ferner Log G,g (x) ∈ Z<br />

der kleinste nicht-negative Repräsentant von log G,g (x). Dann ist Log G,g (x) die<br />

kleinste nicht-negative Zahl k ∈ Z mit g k = x.<br />

ist wieder ein Isomorphismus; es gilt<br />

log G,g : (〈g〉, ·) → (Z/ord(g)Z, +)<br />

log G,g (xy) = log G,g (x) + log G,g (y)<br />

1 Das braucht im allgemeinen nicht der Fall sein, wie das Bsp. N = 8 zeigt!<br />

.<br />

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