20.11.2013 Aufrufe

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

Degenerative Veränderungen als Voraussetzung zur Sehnenruptur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

4 Literaturstudium<br />

4.1 Lokalisationen und Ursachen der <strong>Sehnenruptur</strong>en<br />

Lokalisation:<br />

Durch die ungleiche Einwirkung der physikomechanischen Kräfte und anderer Faktoren, wie<br />

beispielsweise die mechanische Irritationen der umgebenden Strukturen oder eine ungleiche<br />

nutritive Versorgung, sind bestimmte Lokalisationen vermehrt von Rupturen betroffen<br />

(14,40,62,75,127,149,190,203,219).<br />

Bizepssehne: Bei den Rupturen der Sehnen des M. biceps brachii findet die Ruptur in 96%<br />

der Fälle an der langen Bizepssehne statt. Die distale Bizepssehne reißt in etwa 3%, die proximale<br />

kurze Sehne ist nur in 1% betroffen (62,180,189,218).<br />

Quadrizepssehne: Die Quadrizepssehne zerreist vornehmlich 2 cm oberhalb der Patella oder<br />

im Lig. Patella am Patellaansatz (19,114,197,205,251).<br />

Achillessehne: Achillessehnen reißen vermehrt in der Sehnentaille etwa 3-4 cm oberhalb ihres<br />

knöchernen Ansatzes und nur verhältnismäßig selten am musculotendinösen Übergang<br />

(156,251).<br />

Ursachen:<br />

Viidik A. (232) stellt in einem Werk über Elastomechanik dar, dass Sehnen keinesfalls <strong>als</strong> ein<br />

Locus minoris restentiae in der Muskel-Sehne-Knochen-Funktionseinheit anzusehen sind.<br />

Sehnen weisen ebenso wie Knochen und Muskeln visco-elastische und anisotrope Charakteristika<br />

auf (232,245). Betrachtet man eine muskulotendinöse Einheit, so erhält man für die<br />

entsprechende Sehne eine vier mal größere Stabilität, <strong>als</strong> die isometrische Muskelkraft des<br />

dazugehörenden Muskels erwarten ließe (71).<br />

Bindl et al. (14) vermuten persönliche disponierende Faktoren, welche einige Patienten gegenüber<br />

einer Ruptur vulnerabel werden lässt. Sie äußerten diesen Verdacht, da sie bei einem<br />

Patienten mit beiderseitigen Bizepssehnenrupturen keine offensichtlichen Gründe für das<br />

Rupturereignis diagnostizieren konnten.<br />

Zwipp H. (252) vertritt die Auffassung, dass <strong>Sehnenruptur</strong>en durch eine unphysiologische<br />

Arbeitsweise seit der industriellen Revolution, eine veränderte Ernährungsgewohnheit und<br />

durch nur gelegentlich betriebenen Breitensport mit nicht ausreichendem Training und Koordination<br />

begünstigt werden. Besonders betont er hier den Jogging-, Trimmdich-, und Aerobicsport.<br />

Als rupturbegünstigende Faktoren sind insbesondere Einflüsse zu nennen, die die elasti-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!